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Die Alchemie der Nacht: Roman (German Edition)

Die Alchemie der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Koschyk
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Zugehörigkeit; hier bei den Anhängern der Französischen Revolution
    Konduktor
– isolierter elektrischer Leiter
    Kretin
– hier: Synonym für Idiot
     
    Landauer
– viersitzige Kutsche mit faltbarem Verdeck
    Lapis Philosophorum
– Stein der Weisen; Bezeichnung für eine Substanz zur Wandlung unedler in edle Metalle, ebenso wie für eine Universalmedizin, das Lebenselixier
     
    Mameluken
– ursprünglich: Leibwache islamischer Herrscher; hier: Militärsklaven, meist türkischer oder syrischer Herkunft
    Merkurielle Feuchtigkeit
– analog zum Geistigen, dem Spiritus; bezieht sich auf die flüssigen, durch Destillation gewonnenen Auszüge einer Pflanze
    Mosellaner
– Mitglieder einer Landsmannschaft u. a. aus Nassau, Schwaben, Hessen und der Pfalz; bekannt war zu jener Zeit auch der von ihnen gegründete Amicistenorden
     
    Osteologie
– Lehre von den Knochen und dem Aufbau des Skeletts
     
    |447|
Pathogenie
– Lehre von der Entstehung der Krankheiten
Peristaltik
– hier: die Bewegungen im Darm
    Philister
– Spießbürger; hier: spöttische Bezeichnung für die Jenaer Bürger
    Phlogiston
: Im 18. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für ein in brennbaren Stoffen enthaltenes gasförmiges Element, das bei der Verbrennung entweichen soll. Die Phlogistontheorie wurde Ende des Jahrhunderts von der Oxidationstheorie abgelöst.
    Prima Materia
– Ausgangsstoff der Alchemie, Ursubstanz
    Purgieren
– reinigen, abführen, das Ausleiten von Schadstoffen
     
    Refektorium
– Speisesaal im Kloster
    Rencontre
– altertümlicher studentischer Begriff für die Austragung eines Streits ohne vorherige Abrede; »wildes Duell«
    Renommist
– hier: Aufschneider, Protzer
    Rezipieren
– aufnehmen
     
    Salana –
Bezeichnung der Jenaer Universität
    Sansculotten
– Begriff der Französischen Revolution; politisch aktive Bürger aus der Arbeiter- und Kleinbürgerschicht
    Scharmante
– im damaligen Jena gebräuchliche Bezeichnung für Freundin
    Scheidewasser
– schwach konzentrierte Salpetersäure zur Trennung von Gold und Silber
    Schlagfluss
– altertümlich für Schlaganfall
    Servante
– hier: Anrichte
    Simplicia
– Medizin, die aus einem einzigen Arzneimittel besteht
    Skrophulose
– Entzündung von Haut und Schleimhaut mit Schwellung der Lymphknoten; wurde früher zur Tuberkulose gezählt. Heute vermutet man darin eine allergische Reaktion auf den Tuberkelerreger.
    Stadtphysikus
– ein vom Stadtrat bestellter Arzt zur Gesundheitsvorsorge und Aufsicht über alle medizinisch arbeitenden Personen
    Sthenisch
– kräftig, vollblütig; nach Brown: übererregbar |448|
Sulfurische Fettigkeit
– analog zum Seelischen; bezieht sich auf die öligen Auszüge einer Pflanze
     
    Theosophie
– religiöse Lehre, nach der durch geistiges Schauen Erkenntnisse über das Göttliche erlangt werden sollen; individueller Weg zur Welterkenntnis
     
    venerische Krankheiten
– sexuell übertragbare Krankheiten
    Vokation
– hier: Anrufung von Dämonen oder Geisterwesen

|449| WAR HAHNEMANN EIN ALCHEMIST? – ÜBER DIE ANFÄNGE DER HOMÖOPATHIE
     
    Diese Frage erhitzt noch heute die Gemüter. Das Geheimnisvolle, das den Begriff der Alchemie umweht, bietet viel Raum für Spekulationen. Den einen dient das als Grund, in der Homöopathie eine Projektionsfläche esoterischen Gedankenguts oder gar Teufelswerk zu erkennen, den anderen dient es zur Mystifizierung dieser Therapie. Die daraus entstehenden Debatten sind Teil des ewigen Streits zwischen Schulmedizin und Homöopathie, der bereits in der Zeit begann, in der dieser Roman spielt.
    Hahnemann und Hufeland, die beiden Protagonisten dieser Geschichte, waren hochgebildete, kluge Mediziner, die das Ziel einte, Licht in eine dunkle Zeit zu bringen, die noch zwischen Aberglauben und wissenschaftlicher Empirie schwankte. Ihr späterer Bruch offenbart das Dilemma, in dem Medizin und Homöopathie bis heute stecken: Auf der einen Seite steht der Widerstand seitens der Wissenschaft, die Homöopathie als wirkungsvolle Methode anzuerkennen, und auf der anderen Seite das Verlangen der klassisch arbeitenden Homöopathen, in ihr die einzig wahre Möglichkeit zu sehen, Kranke schnell, sanft und dauerhaft zu behandeln. Homöopathie und Schulmedizin scheinen unvereinbar, die Ansätze konträr.
    Hahnemann selbst heizte die Diskussionen stets mit offener und rücksichtsloser Kritik seiner ärztlichen Kollegen und deren Methoden an. Die Mitglieder des Leipziger Vereins Homöopathischer Ärzte, die auch

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