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Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Die Alchemie des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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wurde.«
    »Das kann kein Zufall sein. Hat Phelps herausgefunden, wo es ist, wo es gezeigt wurde?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Er hat es Ihnen nicht gesagt?«
    »Wir waren von der Menge abgelenkt …«
    »Aber diese Tatsache ist extrem wichtig! Ich nehme an, Sie haben ihm von Ihren Irrtümern erzählt. Hat er die Information absichtlich zurückgehalten?«
    »Nein – ja, wir haben ihn gefragt, aber er war nicht – entschuldigen Sie mich …« Svenson rieb sich die Augen.
    »Was ist los? Sind Sie krank?«
    »In gewisser Weise. Es ist die Glaskarte – die körperliche Perspektive. In einer steckt die Contessa selbst.«
    Chang nahm das zur Kenntnis und schnaubte dann mit wölfischer Anerkennung.
    »In der Tat«, sagte Doktor Svenson trocken. »Da ist man auf völlig überraschende Weise verblüfft.«
    Beide Männer wandten sich an Miss Temple. Svenson merkte, dass er sie anstarrte, und er räusperte sich. »Die Contessa hat sich das Meisterwerk dieses Mannes absichtlich näher angeschaut – wie gesagt, es ist anzunehmen, dass sie einen Grund dafür hat.«
    »Woher stammt die Erinnerung? Oder von wann? Verrät sie uns, wo das Gemälde zu finden ist?«
    Svenson schüttelte den Kopf. »Die Größe selbst verweist die Ausführung in die Vergangenheit. Der Comte wird in den letzten Monaten keine Zeit gehabt haben. Mehr noch: Weil der Zeitungsausschnitt Oskar Veilandt erwähnt, datiert er wahrscheinlich vor der Zeit, als der Künstler sich zum Comte gemacht hat. Was den Ort betrifft, so muss es ein ziemlich großzügiger Raum gewesen sein.«
    »Harschmort?«
    »Ich meine, wir hätten ihn bereits entdeckt – wir sind Kilometer durch diese Gänge gelaufen.« Svenson war sich schmerzlich bewusst, dass nur eine von Changs Fragen beantwortet worden war: Die Contessa hatte aus ganz eigenen Gründen das Leben des Doktors verschont … aber warum Svenson das ihre?
    »Ich nehme an, sie kann uns nicht hören«, sagte Chang.
    »Ich glaube nicht.«
    »Sie behaupten, die Contessa stellt ihr eigenes Glas her. Ich glaube es auch. Vielleicht hat sie Miss Temples Mann Pfaff so sehr zu ihrer eigenen Kreatur gemacht wie die Prinzessin.«
    »Weiß Celeste das?«
    »Sie weiß, dass sie ihm nicht trauen darf. Was ist mit Ihnen?«
    »Mit mir? Ich würde den Kerl nicht einmal erkennen …«
    »Nein. Sie sind die ganze Zeit abgelenkt. Ja, Sie wurden verletzt – und sicher belasten Sie Ihre Verluste …«
    »Nein, nein – ich bin bestens dazu in der Lage …«
    »In der Lage? Sie haben dieses schreckliche Frauenzimmer am Leben gelassen!«
    »Und meine Geistesgegenwart hat Sie davor bewahrt, gefangen genommen zu werden.«
    »Vielleicht, aber wenn wir uns nicht vertrauen können …«
    »Vielleicht? Vertrauen?«
    »Regen Sie sich nicht auf …«
    »Und tun Sie nicht so, als wären Sie mein Dienstherr!«
    Svensons Worte waren schärfer als beabsichtigt, ein Ventil für seine Sorgen, und sie hallten von den Steinmauern wider. Chang ballte die Hände zu Fäusten – in der Stille konnte Svenson hören, wie sich seine Lederhandschuhe spannten.
    »Kardinal Chang …«
    »Dafür ist keine Zeit«, bemerkte Chang kühl. »Es muss halb neun sein. Wecken Sie sie auf.«
    Von ihrem Erlebnis abgelenkt, bemerkte Miss Temple ihre Verärgerung nicht. Sie bestand darauf, dass Chang selbst hineinblickte, und versprach, die Karte nach zwei Minuten wegzunehmen. Sobald er sich mit der Karte vor seinen dunkelvioletten Augen auf dem Diwan niedergelassen hatte, wandte sie sich mit einem Schulterzucken zu Doktor Svenson um.
    »Fünf Minuten sind auch nicht verkehrt. Sie haben recht, dass man sich dem Gemälde nicht entziehen kann, wenn man es überhaupt so bezeichnen kann. Scheußliches Teil.«
    Svenson suchte in ihrem Gesicht nach einer Vergiftungsreaktion. Dieses Gemälde führte direkt zur alchemistischen Kosmologie des Comte, zu seinem Kern.
    »Niemand schätzt es, angestarrt zu werden«, teilte sie ihm heiser mit.
    »Tut mir leid, meine Liebe – ich mache mir Sorgen um Sie.«
    »Nicht nötig.«
    »Ich fürchte doch. Haben Sie – nun, haben Sie das Gemälde des Comte erkannt?«
    »Habe ich nicht«, antwortete sie, »oder vielleicht doch, allerdings nicht so, wie ich es erwartet hatte – ich dachte, ich müsste mich übergeben –, aber es kam mir vor wie die Erinnerungen an einen fernen Sommer. Das Gefühl, dort gewesen zu sein, jedoch ohne es zu kennen.«
    »Weil das Wissen durch die Contessa kommt?«
    »Schon möglich, obwohl ich nicht sagen könnte, warum.

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