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Die Alptraumritter

Die Alptraumritter

Titel: Die Alptraumritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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– ich sehe, man bringt sie gerade.«
    Zwei Nomaden schleppten die trockenen Kleidungsstücke und die Waffen ans Feuer. Man hatte Uinaho und Arruf entwaffnet und ihnen Mäntel und Wämser abgenommen, bevor die Nomaden sie mit Pfeilschüssen in Illanens Springende Quellen gejagt hatten.
    Die Nomaden legten Waffen und Mäntel schweigend und voller Respekt vor den Kriegern ins Gras.
    »Danke«, knurrte der Ay. »Und was geschieht nun, Arruf? Ich denke, wir sollten zum Hochzeitszug zurückreiten, nach Norden.«
    »Noch nicht«, sagte Arruf und stellte fest, daß seine Stiefel trocken waren, »denn in der Ruhe der Nacht habe ich mit dem Alleshändler noch einiges zu klären.«
    »Muß das sein?« fragte Necron. Hrobon starrte erstaunt und fragend auf Necron. Noch wußte er nicht, was Uinaho von Arruf wußte, daß Arruf seine Augen mit einem anderen Mann teilte und daß dieser Fremde neben ihm saß und sich am Feuer wärmte und seine Ausrüstung trocknete.
    »Wir werden es nicht ändern können. Das muß ausgekämpft werden.«
    »Aber nicht jetzt.«
    »Nein«, antwortete Arruf scharf. »Irgendwann heute nacht. Wenn alles ruhig ist. Ein solches Gespräch braucht Ruhe und einen Krug guten Wein.«
    »Meinetwegen«, knurrte der Alleshändler. »Von mir aus. Was sein muß, soll sein.«
    Sie warfen sich Blicke zu, die nur sie beide und höchstens Uinaho richtig deuten konnten.
    Die Nomaden und ihre schweigenden, verschleierten Frauen bewirteten ihren Stammesfürsten und seine Gäste auf das Trefflichste. Kleine Bratenstücke, in gewürzte Brotfladen eingeschlagen, Wein, mit wohlschmeckenden Kräutern oder mit frischem Quellwasser versetzt, verschiedene Nüsse, entkernte, zerteilte Früchte, die an langen Schnüren getrocknet worden waren, gesalzene Wurzelstücke und anderes wurden herumgereicht. Langsam zog Necron seine Stiefel an. Sie waren inzwischen getrocknet. In den Scheiden seines Messergurts stand noch Wasser, als er prüfend mit dem Zeigefinger darin bohrte. Er steckte seine Messer vor sich in den warmen Sand und legte den Gurt, nachdem er ihn mehrmals mit feinem Sand abgerieben hatte, zwischen sich und die schwarzgewordenen Glutreste. Die Spannung zwischen Arruf und ihm hatte nicht abgenommen – sie stieg. Sie vertiefte sich noch. Arruf war nicht mehr allein; er hatte Uinaho und diesen selbstbewußten, klugen Hrobon, den Heymal. Unablässig in den letzten Stunden hatte er über Luxon-Arruf nachgedacht. Er hätte sein Freund werden können. Arruf schien den Handel vergessen zu haben, der ihn in die Gewalt der Valunen gebracht hatte. Aber jetzt, die Gegnerschaft, die ungewollte Möglichkeit, daß jeder über die Augen des anderen verfügen konnte, wann immer es wollte, dieser teuflische Plan des Rachedämons… es gab nur eine einzige Möglichkeit für ihn.
    Er war ein echter Steinmann; er mußte so und nicht anders handeln.
*
    Der Mond zeigte nur noch eine haarfeine Sichel. In der folgenden Nacht würden nur die Sterne am zweigeteilten Himmel leuchten. Arruf, Hrobon, Uinaho und der Stammeshäuptling saßen unter dem weit aufgespannten Vordach des Häuptlingzelts. Zu beiden Seiten steckte eine brennende Fackel im Sand, vor dem Zelt breitete sich der schwarze, in der Mitte rotglühende Kreis der Glut aus, der nur in der Mitte weiße Glut und winzige Flammen zeigte.
    »Morgen werden wir aufbrechen und mit euch zusammen zur Mauer der Alten Welt reiten«, versicherte der Häuptling. »Als Sohn des alten Shallad und als erfahrener Krieger wirst du erkannt haben, daß ich als Anführer der Nomaden mit Fremdlingen nicht anders umgehen konnte, als ich es mit euch tat.«
    Uinaho überwand sich, machte eine Geste von ausdrucksvoller, aber nicht ganz glaubwürdiger Großzügigkeit und brummte halbwegs versöhnlich:
    »Alles schon vergessen, Elejid.«
    »Prinz Odam ist also dein Verbündeter, Arruf?«
    »So kann man es nennen«, antwortete Arruf. »Auch er hat seine Schwierigkeiten. Vielleicht kann Shaer O’Ghallun ihm helfen.«
    »Er vermag viel, zweifellos. Wir werden es erfahren, wenn wir in Ash’Caron sind. Aber schon jetzt muß ich dich warnen, Arruf!«
    »Wovor?«
    »Vor Ash’Caron und allem, was es verkörpert. Die Stadt zwischen den Resten der Mauer ist voller seltsamer, gefährlicher und unverständlicher Wesen und Dinge. Es wird schwierig sein, bis zum Runenstein zu gelangen, der den Eingang zur Stadt kennzeichnet.«
    »Das wirst du uns morgen alles genauer sagen können«, meinte Arruf und gähnte.
    Von der Koppel der

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