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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
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Guckt sich mit Fred zusammen eine Wohnung an.“
    „Mensch toll, dann hast du ja bald ein eigenes Zimmer.“
    „Ja, endlich.“
    „Da musst du unbedingt eine Einweihungsfete machen.“
    „Mal sehen.“
    Hannelore lachte und überlegte fieberhaft. „Also ich würde Thomas einladen, und Tilo und ... unbedingt Carsten aus der C, den finde ich total süß!“
    „Nee du .., Thomas würde ich nicht einladen, ich kann den nicht ausstehen und Carsten musst du schon selber fragen.“
    „Das geht doch nicht! Ich kann doch nicht sagen: ‚ich möchte dich gerne zu Rebeccas Fete einladen’.“ Sie prustete los vor Lachen und Rebecca wunderte sich zum hundertsten Mal darüber, wie man über jede noch so banale Kleinigkeit lachen konnte und es dann auch noch schaffte, alle anderen damit anzustecken.
    Rebecca verließ die Lust auf eine Fete bei dem Gedanken, jeden einzelnen ansprechen zu müssen. Sicher würden die meisten gar nicht kommen wollen.
    Dabei beneidete sie die Mädchen unendlich, die einen festen Freund hatten. Selber hatte sie noch nie einen gehabt. Im letzten Jahr hatte sie überhaupt erst das erste Mail mit einem Jungen geknutscht in der Disco, aber irgendwie hatte sie dabei furchtbare Angst  gehabt und als der Junge, deren Namen sie sich nicht einmal gemerkt hatte, am nächsten Tag bei ihr anrief, erfand sie irgendwelche Ausreden, damit sie sich bloß nicht noch einmal treffen konnten. Sie erinnerte sich mit Grauen an ihr fürchterliches Gestammel am Telefon:
„Morgen…ähm, nein, morgen geht leider gar nicht. Da habe ich einen Zahnarzttermin. Danach?.. Oh, das wird ziemlich lange dauern.. beim Zahnarzt.. sieben oder acht Löcher müssen gestopft werden, ja ..ähm… plombiert natürlich …und danach bin ich erst mal ganz schön fertig. ….Am Wochenende? Ja, ähm…also am Wochenende, das ist wirklich ganz schlecht. Ähm…ja, was war da noch, ach ja, stimmt,.. meine Tante aus Kanada kommt… zu Besuch.. Waaas, nein… du kannst mich nicht zuhause besuchen… Meine Tante bleibt für mehrere Wochen und sie mag keinen Besuch… ach nein… sie ist eigentlich ganz nett, aber Besuch hasst sie. Nein, ich muss mich die ganze Zeit um die Tante kümmern, sie ist, also …ähm, sie ist unsere einzige Tante und ..und… sehr reich….  Ja, okay, ich melde mich sofort bei dir, wenn sie wieder weg ist.“
Erleichtert hatte sie den Hörer auf die Gabel geschmettert und gehofft, dass niemals herauskommen würde, dass sie gar keine reiche Tante hatte, und auch keine, die in Kanada wohnte. Sie hatte nur Tante Gertrud und die war nun auch nicht mehr am Leben.
Dann hatte sie also jetzt überhaupt keine Tante mehr….Sie fand es im Grunde genommen mehr als merkwürdig, keine einzige Tante zu haben. Jeder Mensch hatte mindestens eine Tante, wirklich jeder. ..!??
    Fast noch schlimmer als jedes noch so peinliche Telefonat waren Bauarbeiter, die auf offener Straße hinter ihr her pfiffen. Da ergriff sie jedes Mal Panik und sie lief schon rot an, bevor überhaupt etwas geschehen war. Ihr starrer, verunsicherter Blick, der dem eines verschreckten Kaninchens wohl nicht ganz unähnlich war, schien die Männer noch zusätzlich zu reizen und sie erst Recht zu Bemerkungen wie „Guten Morgen, schöne Frau“, oder „Willst du mich heiraten?“ zu veranlassen.
Und das Schlimmste dabei war dieses Gefühl, einfach nur wehrlos zu sein, anstatt erhobenen Hauptes vorbei zu gehen oder gar frech zu werden und  „Verpiss’ dich“ zu rufen.
Ja, sie war ganz sicher, Hannelore hätte so etwas in der Art gesagt und aus ihrem Mund hörte sich das dann auch immer sehr bestimmt an und niemand würde wagen, ihr zu widersprechen. Wahrscheinlich hätten die Zurechtgewiesenen höchstens noch peinlich berührt gelacht oder ihr verwundert hinterher gestarrt.
    „Sag mal, warum sagst du dem Kelbel nicht endlich mal die Meinung, Rebecca?“, brachte Hannelore das Problem in ihrer direkten Art zur Sprache.
    Die Freundin schaute sie eindringlich an.
    „Das ist ja nicht mehr normal, was der mit dir macht.“
    „Ach, das ist mir doch egal“, entgegnete Rebecca trotzig.
Insgeheim wusste sie genau, dass sie nicht ruhig mit dem verhassten Lehrer würde sprechen können, sondern wahrscheinlich anfangen würde zu brüllen, um danach in Tränen auszubrechen, weil sie einfach so wütend auf ihn war. Deshalb sagte sie lieber gar nichts und nahm die schlechte Note in Kauf.
    „Sollen wir noch ein bisschen Physik üben?“
    „Ach Quatsch, gehen wir

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