Die alte Villa (German Edition)
Schmerzen völlig real waren.
Es wurde eine Tür mit einem Schloss verriegelt und sie hörte noch, wie sich leise Schritte entfernten.
Dann umgab sie nur noch Dunkelheit und absolute Stille.
~
Jeremy schreckte aus dem Schlaf auf, denn vom Hof her drang lautes Hundegebell in sein Zimmer.
Schnell stand er auf, schaute auf die Uhr, sah, dass es 3 Uhr nachts war, zog sich Hose und Jacke über, griff nach einer Taschenlampe und war schon an der Tür nach draußen, als er plötzlich Schritte auf der Treppe hörte. Greta war ebenfalls wach geworden und auch sie hatte sich schon etwas übergezogen.
„Was ist denn los?“, fragte sie ängstlich.
„Ich wollte gerade nachsehen“, antwortete Jeremy.
„Ich komme mit“, sagte Greta und so traten sie gemeinsam hinaus auf den dunklen Hof. Jeremy ging als erstes zu Harras und ließ diesen von der Kette.
Der Rüde schoss sofort los und lief ein Stück über den Hof in Richtung des Weges, der am Hof vorbeiführte, dann blieb er plötzlich wie angewurzelt stehen.
Ein dunkler Gegenstand lag auf dem Boden und sie hörten Harras winseln.
Jeremy lief zu seinem Hund, Greta folgte ihm.
Eine ungute Ahnung befiel ihn, dass es sich bei dem merkwürdigen dunklen Schatten um einen Menschen handeln könnte und beim Näherkommen sah er, dass er sich nicht geirrt hatte.
Es lag tatsächlich eine Person dort auf dem Boden und Jeremy drehte diese vorsichtig auf den Rücken, um vielleicht erkennen zu können, um wen es sich handelte und ob er demjenigen helfen könnte.
Greta stand jetzt neben ihm, gerade als Jeremy der leblosen Gestalt mit der Taschenlampe ins Gesicht leuchtete.
„Das ist.....das ist....“ Greta musste sich einen Moment besinnen, denn es war schon so viele Jahre her, als sie zuletzt in dieses Gesicht geblickt hatte.
„Schwester Gabriela!“, rief sie dann erschrocken. „Was ist mit ihr?“
Jeremy tastete nach ihrem Puls.
„Ich befürchte, sie ist tot“, sagte Jeremy.
„Aber wieso.... ich verstehe nicht,.. was... hat sie denn hier gewollt?“, stammelte Greta.
„Sie wollte uns vermutlich etwas bringen“, sagte Jeremy und hob die kleine Mappe in die Höhe. Er gab sie Greta und trug dann die Tote ins Haus. Anschließend riefen sie den Notarzt und verständigten auch das Kinderheim.
Die Aufregung hatte Greta sehr angestrengt und sie wollte so bald wie möglich wieder in ihr Bett gehen. Jeremy versicherte ihr, dass er alles Nötige alleine regeln könne.
Am nächsten Tag sollte Greta wieder zurück in die Klinik und Jeremy hielt es für besser, wenn sie gut erholt und ausgeschlafen dort eintraf, damit er sie schon bald wieder zu sich auf den Hof holen könnte.
Als Greta ein paar Stunden später erwachte, war das ganze Haus ruhig, so als wäre nichts geschehen.
Habe ich am Ende alles nur geträumt? überlegte sie gerade, doch dann sah sie die Mappe, welche sie bei der toten Nonne gefunden hatten, auf ihrem Nachttisch liegen.
Sie griff danach und öffnete sie. Sie beinhaltete nichts weiter als zwei Briefkuverts und ein paar Fotos.
Auf den Fotos waren eine Frau, ein junges Mädchen und ein Kleinkind abgebildet.
Eine Mutter mit ihren Töchtern, vermutete Greta.
Auf einem der Fotos hatte das große rothaarige Mädchen das kleine blondgelockte auf dem Schoß und auf einem anderen war nur die rothaarige Frau, die sie für die Mutter der beiden hielt, abgebildet, jung und hübsch.
Wie Rebecca sieht sie aus , dachte Greta gerade, als es an der Tür klopfte. Jeremy trat ein und sie zeigte ihm sogleich die Fotos.
„Die Kleine da, das bist doch du!“, sagte Jeremy und Greta war völlig verdutzt darüber, dass er sich anscheinend so sicher war.
„Ja, natürlich“, musste sie zugeben. „Und das ist meine Mutter, und das Elisabeth.“
Sie schaute die Fotos voller Verzückung an.
„Schau mal, meine Mutter sah aus wie Rebecca!“, rief sie.
Jeremy nickte.
„Was sind das für Briefe?“ fragte er.
Sie schaute sich die verschlossenen Kuverts an. Auf dem einen stand ihr eigener Name und auf dem anderen stand der von Jeremy.
Diesen reichte sie ihm und er nahm ihn verwundert entgegen. Er machte jedoch keine Anstalten, den Brief jetzt zu lesen.
Greta dagegen drehte den an sie gerichteten Umschlag um. Er war mit Klebestreifen zugeklebt. Also hatte ihn wohl schon irgendjemand vor ihr gelesen. Schwester Gabriela?
Sie öffnete den Umschlag und entnahm diesem ein zusammengefaltetes Blatt.
Feierlich entfaltete sie dieses und begann zu
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