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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie E. Parker
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Umso mehr sie voneinander wussten, desto mehr Unterschiede kamen zu Tage. Differenzen, die anscheinend kaum zu überbrücken waren.  Warum sollte man sich so sehr anpassen, dass man seine eigenen Ideen aufgeben müsste, nur weil es der Partner von einem verlangte?
Rebecca seufzte und öffnete die Augen. Sie erschrak heftig, denn nur wenige Meter vor ihr  hatte sich ein junger Mann aufgestellt und starrte sie direkt und ziemlich unverblümt an. Und dieser Mann war ihr durchaus bekannt.
    „Du hast wirklich ein Talent dafür , unverhofft aufzutauchen!“
    „Oh - Ich wollte dich nicht erschrecken“, sagte Michael in ungewohnt freundlichem Ton.
Er kam auf sie zu und setzte sich dann neben sie auf die Bank.
Kann man nicht einmal auf dem Friedhof seine Ruhe vor diesem Typ haben? , dachte sie einigermaßen verärgert.
    „Was machst du denn hier?“, fragte Michael neugierig.
    „Nichts besonderes“, antwortete Rebecca. „Ich genieße die Frühlingsluft“, fügte sie mit gespielter Langeweile hinzu.
Michael griff ganz plötzlich in eine seiner Hosentaschen und zog einen Schlüssel daraus hervor. Mit wichtiger Miene hielt er ihn in die Luft und drehte ihn hin und her.
    „Weißt du, was das für ein Schlüssel ist?“, fragte er betont langsam.
    „Nein, das weiß ich nicht“, erwiderte Rebecca genervt.
    „Aber du möchtest es doch sicher wissen?“, fragte er mit wichtigtuerischer Mine.
Rebecca zuckte mit den Schultern. Ein wenig neugierig war sie natürlich schon geworden, aber das wollte sie diesem unsympathischen Menschen ja nicht unbedingt unter die Nase reiben.
Er deutete mit dem Kinn zur Straße hin und Rebecca schaute automatisch ebenfalls in diese Richtung, sah aber nichts weiter als ein paar kahle Büsche und dahinter den verschieferten Giebel der alten Villa.
Michael grinste. „Ja, genau, wir haben uns  verstanden, was?“
    „Nein, haben wir nicht“, sagte Rebecca . Doch bekam sie langsam einen Verdacht, dass der Schlüssel vielleicht etwas mit der alten Villa zu tun haben könnte.
    „Na, komm schon, sag mir, woher der Schlüssel stammt. Ich möchte nämlich heute noch nach Hause kommen.“
    „Vergiss es“, sagte Michael kurz.
Daraufhin stand Rebecca verärgert auf.
Was bildet sich dieser Kerl denn eigentlich ein?
Am liebsten wäre sie ohne ein weiteres Wort gegangen, doch erhob sich Michael ebenfalls und mühte sich ein Lächeln ab.
    „War nicht so gemeint, Kleine. Wenn du Lust hast, zeig ’ ich dir die alte Villa dort drüben. Torsten hat mir erzählt, dass du dich sehr für alte Gebäude interessierst.“
    „Aber wieso hast du denn einen Schlüssel von dem Haus?“, fragte Rebecca überrascht.
    „Na, gute Beziehungen eben“, meinte Michael grinsend.
Rebecca dachte angestrengt nach.
Natürlich hätte sie eine Besichtigung der alten Villa brennend interessiert, aber auf die Begleitung von Michael hätte sie dabei liebend gerne verzichtet.
Andererseits bekäme sie so eine Gelegenheit vielleicht nie wieder und vielleicht würde sie dabei ja sogar die Bewohner des Hauses kennen lernen.
Ihre Fantasie ging nun ein wenig mit ihr durch. Sie stellte sich vor, wie sie mit Torsten eine kleine Wohnung in der alten Villa beziehen würde und die Erlaubnis hätte, den schönen Garten hinter dem Haus zu nutzen. Es wäre ein Traum….
    „Hey, Prinzessin, nicht träumen“, ermahnte sie Michaels Stimme und sie musste über seine Anrede ein wenig lächeln.
Ach, warum eigentlich nicht , sagte sie sich und nickte ihm lächelnd zu.
    „Okay“, sagte sie. „Schauen wir uns den alten Kasten einmal von innen an.“
     
    Es schien keiner zu Hause zu sein, denn als sie das alte Haus durch die schwere eisenbeschlagene Eingangstür betraten und sich diese hinter ihnen schloss, standen sie in völliger Dunkelheit!
Rebecca fürchtete, dass sie beim nächsten Schritt an irgendein Möbelstück stoßen könnte, welches hier in der Diele doch mit Sicherheit herumstehen würde.
Doch sollte es zu diesem Schritt gar nicht mehr kommen!
    E ine kalte Hand legte sich auf ihren Mund und ehe sie sich versah, wurde sie von einer Vielzahl von Händen in die Höhe gehoben und davon getragen.
Einen kurzen Augenblick lang überlegte sie, ob das hier vielleicht nur einer ihrer lebhaften Träume war, in dem sie sich gerade befand, als sie dann aber kurze Zeit später, nachdem es eine lange Treppe hinab gegangen war, mit einem schmerzhaften Aufprall auf dem harten Steinboden landete, wusste sie augenblicklich, dass diese

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