Die alte Villa (German Edition)
so viel zu besprechen..
Von den Geistern würde sie ihren Eltern besser nichts erzählen…
17. April 1980
Hannelore war völlig aus dem Häuschen, als Rebecca sie durch das alte Haus in der Buchenallee führte. Sie konnte den sonderbaren Verlauf der Ereignisse ebenso wenig verstehen wie alle anderen.
„Rebecca, mit dir wird es wirklich nie langweilig! Vom kleinen schüchternen Schulmädchen bist du inzwischen zur routinierten Abenteurerin und reichen Villenbesitzerin geworden – aber dieses Häuschen hier ist auch nicht schlecht! Steckt zwar noch eine Menge Arbeit drin, aber wie gut, dass ihr es nicht bezahlen müsst.“
Rebecca nickte. „Es darf hier kaum etwas verändert werden, wegen des Denkmalschutzes“, erklärte sie ihrer Freundin. „.. und wegen der Gespenster“, fügte sie verschmitzt hinzu. „Die könnten sich gestört fühlen und plötzlich wieder anfangen, herumzuspuken.“
Hannelore starrte sie an. „W..w..was sagtest du gerade? Hier gibt’s Gespenster?“
„Sicher“, sagte Rebecca und sie bemühte sich, dabei völlig gelassen zu bleiben.
Doch, wie immer, hatte Hannelore ihren ersten Schreck schnell überwunden.
„Mensch super!“, rief sie. „Dann müssen alle Feten, die du feierst, immer um Mitternacht beginnen. Das wird einfach geil!“
~
Auszüge aus Rebeccas Tagebuch:
1.Mai 1980:
VOLLJÄHRIG!! ENDLICH!!
Die Fete wurde jedoch auf später verschoben, da wir gerade mitten in den Renovierungsarbeiten stecken.
Die haben unser ganzes Häuschen demontiert. Nun wird es im Original wieder neu aufgebaut und nebenan wird ein zweites Häuschen angebaut für Krauses. Ich bin schon so gespannt, wie es aussieht, wenn es fertig ist. In drei Monaten schon soll alles fertig sein!! Dann können wir einziehen.
Aber natürlich haben wir gestern noch gefeiert, im kleinen Kreise. Mama hat meinen Lieblingskuchen gebacken.
Hannelore war natürlich auch eingeladen und die ganze Familie Krause.
Rolf ist vorgestern aus dem Krankenhaus entlassen worden!
Der Höhepunkt des Tages war der Augenblick, als ich Hannelore meinen genialen Cousin vorgestellt habe – hihihi. Sie war absolut sprachlos gewesen!!
Sie musste mir vorher hoch und heilig versprechen, dass sie niemandem davon erzählen durfte, nicht mal Rolf selbst, da ich einfach nicht weiß, ob alle Beteiligten mit dieser Wahrheit schon umgehen können.
Rolf sprach, wie immer, nicht viel und verließ die Feier schon nach kurzer Zeit. Das waren ihm wohl einfach zu viele Menschen und das machte ihn nervös. So ist das bei Genies!
Man muss ihnen ihre Ruhe lassen, damit sie ungestört neue wissenschaftliche Theorien entwickeln können.
Tamara hat mir versprochen, beim ‚LIEBESZAUBER’ zu helfen. Sie will sich was überlegen….!!!
TORSTEN, ich vermisse dich!!
7.Mai 1980:
Ich war heute mit Rolf bei Tamara. Dort haben wir Rolf die alten rostigen Schlüssel gezeigt. Er bestand darauf, sie mit nach Hause zu nehmen, um sie sich dort in Ruhe anzusehen.
Tamara und Rolf sind inzwischen richtig dicke Freunde geworden und hexen und zaubern in Tamaras Küche, was das Zeug hält. Natürlich durfte Tamara die alten Bücher, die ja alle Rolf gehörten, behalten. Rolf hat gesagt, dass diese Bücher all’ denen gehören sollten, die damit etwas anzufangen wüssten. Er ist ja so genial, der Junge!!
Hannelore und ich stellen uns immer gerne als freiwillige Versuchspersonen zur Verfügung, um ein neues Rezept auszuprobieren. Bis jetzt haben wir es unbeschadet überlebt!
11.Mai 1980:
Er hat es tatsächlich geschafft!! Rolf hat den Schlüssel geknackt!
Es handelte sich bei den vielen Zeichen praktisch um einen Schlüssel für den Schlüssel. Das bedeutet, dass es nicht ausgereicht hat, die Buchstaben zu identifizieren, sondern ,dass zusätzlich die Reihenfolge des entschlüsselten Runen-Alphabets sich innerhalb der Texte immer wieder veränderte, so dass man ganz schön viel Übung haben musste, um so ein altes Hexenbuch zu lesen. Mir ist das alles viel zu kompliziert und ich überlasse das lieber Tamara und Rolf.
Morgen gehen wir alle zusammen in das alte Viertel, um uns die alte Inschrift anzusehen.
Ich freue mich schon drauf!!!
12.Mai 1980:
Es war fantastisch!!! Als wir alle zusammen in das alte Stadtviertel einfielen, um die Inschrift auf dem alten Fachwerkhaus zu entziffern, haben die Zuhälter und die vielen Prostituierten, die dort wohnen sollen, vermutlich ganz
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