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Die Amazonen von Darkover

Die Amazonen von Darkover

Titel: Die Amazonen von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Gildehaus melden.«
    »Das läßt sich arrangieren. Ein untrainierter Telepath ist eine Gefahr für sich und seine Umgebung, und das träfe auch zu für deine Schwestern im Gildehaus.« Damit schien die Sache für Alida erledigt zu sein, doch Magda war der Appetit verdorben.
    Sie war froh, als das Mahl zu Ende war und der Tanz begann. Die jungen Leute gingen nach unten in die Tanzhalle. Magda hatte in Caer Donn die Darkovanertänze gelernt und tanzte sie gut. Lori zog sie in einen Kreistanz für die Mädchen, und danach gab es Gruppentänze für Paare. Sie war solange verlegen und unsicher, bis sie Jaelle bemerkte, die mit vielen Gästen lachte, flirtete und tanzte.
    Magda kam es erst jetzt zu Bewußtsein, wie sehr ihre zwischenweltliche Kindheit sie daran gehindert hatte, mit Leuten ihres eigenen Alters gesellschaftlich zu verkehren. Ihre Kindheit in Caer Donn hatte sie gefühlsmäßig und gesellschaftlich für die Reife in dieser Welt vorbereitet, doch dann wurde sie aus diesem Kreis herausgerissen und in der Zone von Terra praktisch isoliert. Mit sechzehn Jahren war sie weggeschickt worden, um im Imperium mit Leuten ihres Alters ausgebildet zu werden. Später, als sie nach Darkover zurückgekehrt war, verboten es die Darkovaner-Sitten einer Frau, persönliche Kontakte außerhalb ihres Hauses zu unterhalten.
    Ein junger Mann aus Gabriels Haushalt trat zu ihr und bat um einen Tanz. »Ist dein Name nicht Margali?« fragte er, und sie bejahte. »Dann bist du also die Tochter von Toroku Lorne, nicht wahr?« Dieser Titel entsprach etwa dem terranischen »Professor«, und die Kinder in Caer Donn hatten ihn so genannt. »Du hattest mit meinen Schwestern Tara und Renata Tanzstunden. Ich bin Darill, der Sohn des Darnak.«
    Sie konnte sich gut erinnern, denn mit Renata hatte sie häufig gespielt.
    »Was tust du hier im Hellers?« fragte er. »Ich dachte, du seist in Thendara.«
    »Ich bin Mittwintergast von Lady Rohana, oder besser, von Jaelle, ihrer Verwandten.«
    »Wissen sie, wer du bist? Wenn du unter falschen Voraussetzungen hier bist, müßte es Lord Ardais erfahren.«
    »Lady Rohana kennt meinen wahren Namen, und du kannst sie fragen. Da sie alles weiß, wird es auch dom Gabriel wissen.« Er lächelte dazu, und dann erzählte er ihr von seinen Schwestern und wo sie jetzt lebten.
    Später kam sie wieder mit Jaelle zusammen. »Camilla hatte recht«, erklärte sie lachend. »Narben scheinen manche Männer wirklich unwiderstehlich zu finden. So gefragt war ich noch nie ... Oh, ich weiß, du meinst, ein Flirt schicke sich nicht für Amazonen. Aber wir haben ein Sprichwort: Was unter dem Licht der vier Monde geschieht, darf vergessen werden, wenn sie untergegangen sind. Aber ich wollte dich nicht schockieren, Schwester.«
    Magda selbst war mit den strengen moralischen Begriffen der Bergvölker aufgewachsen, und deshalb war sie wohl auch an Peter hängengeblieben, der sie respektierte oder sogar teilte. Sie wurde deshalb auch vor Verlegenheit rot, als ihr Jaelle erklärte, sie müsse auch flirten, denn man sage, eine Sprache beherrsche man erst dann richtig, wenn man sie im Bett geübt habe. Und die ältere Generation ziehe sich sehr bald zurück, um die Jugend sich selbst zu überlassen.
    Sie tanzte dann auch mit Peter, der ihr berichtete, daß Darill auch ihn erkannt habe, und instinktiv hatte er ihm die gleiche Antwort gegeben wie Magda.
    Er war ein wenig betrunken, obwohl alle Agenten streng dazu angehalten wurden, mit Alkohol und Drogen sehr vorsichtig umzugehen. Sie mochte Peter gern, das wollte sie auch gar nicht leugnen, doch sie wehrte ihn ab, als er sie an sich drückte und sie küßte. »Es ist doch Mittwinter, und ich glaubte, daß ich sterben muß«, entschuldigte er sich. »Oh, Magda, ich hatte doch nicht die kleinste Hoffnung auf Rettung, und jetzt lebe ich! Ja, ich lebe, du bist da, und wir sind wieder zusammen. Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich noch immer begehre? Wie du mir fehltest?«
    Sie löste sich aus seiner Umarmung. »Nein, Peter, es tut mir sehr leid ...«
    »Mag, wir gehören doch zusammen ... Oder gibt es da einen anderen? Du weißt, für uns beide kann es niemals einen anderen Menschen geben, wenigstens nicht auf dieser Welt!«
    Das mochte zum Teil wahr sein. Sie hatten ihre Kindheit zusammen verbracht, waren miteinander zur Ausbildung gekommen und arbeiteten zusammen auf dem gleichen Planeten. Deshalb nahm er wohl zuviel als selbstverständlich hin.
    »Nein, Peter. Egal, was du willst –

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