Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Amazonen von Darkover

Die Amazonen von Darkover

Titel: Die Amazonen von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
später schneite es in dicken Flocken.
    Alida drängte Magda, den laran -Test vornehmen zu lassen, doch Magda hatte Angst davor. Sie wandte sich also hilfesuchend an Lady Rohana. »Wurdest du denn in diesen Dingen schon geschult, mein Mädchen?« fragte sie. »Als Jaelles Wunden behandelt wurden, warst du mit uns in Rapport.«
    »Bei uns zweifelt man sogar an dieser Gabe«, antwortete Magda, »und wer daran glaubt, wird für dumm und abergläubisch gehalten. Ich weiß auch nicht, Lady, wie ich zu dieser Gabe gekommen sein könnte. Natürlich hatte ich oft Ahnungen, aber ich glaubte, ich müsse nur zwei und zwei zusammenzählen, um vier zu bekommen. Und dann hatte ich auch gelegentlich Träume, die sich bewahrheiteten.«
    Rohana stützte nachdenklich ihr Kinn in die Hände. »Lorill glaubt, Terraner und Darkovaner seien grundverschiedene Rassen, und die Terraner seien uns wegen des Fehlens von laran unterlegen.«
    »Da irrt Lord Hastur leider. Es ist eine Tatsache, die bewiesen werden kann, daß Darkovaner und Terraner eine Rasse sind. Lange bevor es die Schiffe gab, die schneller als Licht sind, wurde Darkover von Menschen besiedelt, deren Schiff hier strandete. Ich könnte Euch sogar den Namen des Schiffes nennen. Auch die Sprache Darkovers hat viele Ähnlichkeiten mit jener von Terra.
    Man sagt, früher seien Psi-Kräfte auch bei den Terranern häufig vorgekommen, doch jetzt sind sie so selten, daß sie im Zeitalter der Maschinen und Sternenschiffe überhaupt abgeleugnet werden.«
    »Und die Geschichte der Comyn sagt, daß die Psi-Kräfte durch eine systematische Zuchtwahl erhalten und gesteigert wurden. Natürlich setzte diese Inzucht die Fruchtbarkeit der Comyn herab, und gelegentlich kommen auch Züge zum Vorschein, die nicht gerade positiv sind. Jedenfalls wissen wir genau, daß diese Psi-Kräfte meistens während der Pubertät auftreten. Erscheinen sie sehr viel später und werden sie nicht trainiert, können sie gefährlich werden. Hast du je das Gefühl gehabt, außerhalb deines Körpers zu stehen und nicht mehr zurückkehren zu können?«
    »Nein«, antwortete sie, doch dann erzählte sie ausführlich von ihren Ahnungen und Träumen, und Rohana stellte noch gelegentliche Fragen. »Aber«, meinte sie abschließend, »ich habe schon genug Ärger damit gehabt und will mir nicht noch mehr einhandeln.«
    In diesem Moment hatte sie das Gefühl, als schwinge ein großes, verschlossenes Tor zwischen den beiden Welten plötzlich auf und öffne sich auf eine strahlende, sonnige Aussicht. Das schien Rohana zu wissen, denn sie sagte: »Glaubst du nicht, daß ein gewisser Sinn darin liegt? Erscheint es dir nicht seltsam, daß dein Freund für meinen Sohn gehalten wurde, daß ausgerechnet du mit Jaelle zusammentreffen mußtest? Es mag Zufall sein, aber es ist ein seltsamer, vielleicht sehr bedeutungsvoller Zufall. Um eines bitte ich dich, Kind: Wirst du vorsichtig sein mit dem, was du deinen Freunden in der Terranerzone sprichst? Laß mich lieber vorher mit Lorill reden, ehe du dich bei deinen Vorgesetzten meldest.«
    »Das werde ich gerne tun«, versprach Magda, denn sie konnte sich sowieso nicht vorstellen, daß Montray begreifen könne, was sie über den blauen Matrixstein und die erstaunliche Heilung von Jaelles Wunden zu erzählen wußte.
    »Ich werde Alida sagen, ich habe dich selbst getestet«, versprach Lady Rohana. »Geh jetzt, Margali. Ich muß darüber nachdenken, was sonst zu tun ist.«
    Der Schneesturm dauerte noch einmal zehn Tage, und so mußten sie auf Ardais bleiben. Magda wußte, daß sie nicht in ihr altes Leben zurückkehren konnte, um die Terranerzone nur noch in Verkleidung zu verlassen, denn diese Verkleidung war zu ihrem wahrsten Selbst geworden. Aber was sollte sie tun?
    Natürlich würde Darkover eines Tages zum Imperium gehören. Das ließ sich nicht umgehen, und dann brauchte es in den Beziehungen der Völker keine Komplikationen mehr zu geben. Doch mit denen mußte sie jetzt noch lange rechnen.
    Peter und Jaelle wurden immer sorgloser, und Magda hatte das Gefühl einer bevorstehenden Gefahr. Sie gönnte Jaelle das Glück und war keine Spur eifersüchtig, doch sie wurde immer unruhiger.
    Die letzten Tage benützten sie dazu, ihre Reisekleidung in Ordnung zu bringen. Jaelle war mit der Nadel erstaunlich geschickt, und Magda nahm sich vor, diese Arbeiten ebenfalls zu lernen, denn auf Darkover war warme und haltbare Kleidung lebensnotwendig. Sie erwähnte das auch Jaelle gegenüber.
    »Aber das

Weitere Kostenlose Bücher