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Die Amazonen von Darkover

Die Amazonen von Darkover

Titel: Die Amazonen von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Amazonen an seinem Tisch sitzen.«
    Es mochte stimmen, doch Magda versagte sich jede Bemerkung dazu, weil sie noch immer mit dieser Wunderheilung beschäftigt war. Das Talent zu solchen Dingen hieß also laran, und leronis war die Frau, die im Gebrauch dieser Psi-Kräfte geübt war. Jaelle wollte ihr nichts dazu erklären, und so war Magda auf eigene Überlegungen angewiesen.
    Am Nachmittag wurden die Festkleider gebracht, für Magda ein rostfarbenes Kleid mit einem schmalen Zobelbesatz und weiten, mit goldfarbener Seide gefütterten Ärmeln; es war ein wunderhübsches Kleid und paßte ihr ausgezeichnet. Wie schön hätte ihr langes, dunkles Haar mit der Schmetterlingsspange dazu ausgesehen! Nun, die meisten Terranerinnen trugen ihr Haar kaum länger als die Männer, aber sie hatte sich immer an die Sitte der Darkovaner und das lange Haar gehalten.
    Jaelle hatte das grüne Kleid angezogen, das an sich für ihre Kusine Alorie angefertigt worden war, aber Jaelle sehr gut paßte. Ihr kurzes Haar bürstete sie, bis es wie poliertes Kupfer wirkte, und befestigte darin zwei goldene Nadeln, die sie in ihren Satteltaschen gehabt hatte. Auch Amazonen liebten es gelegentlich und wenn sie nicht im Dienst waren, sich schön anzuziehen und zu schmücken.
    »Ich hatte keine Ahnung, daß du so hübsch bist«, sagte Jaelle zu Magda. »Als ich dich zuerst sah, warst du wie ein halb erfrorenes Kaninchen, und danach habe ich nichts mehr bemerkt.«
    Magda hatte Jaelles Schönheit auch in der rauhen Amazonenkleidung längst erkannt, und in ihrem grünen Kleid sah sie atemberaubend aus. Das meinte auch Peter, wenn man die richtigen Schlüsse aus seiner verblüfften Miene zog. Jaelle war darüber ein wenig verlegen und senkte die Augen.
    »Ich bin sehr froh, Jaelle, daß du dich erholt hast«, sagte Peter und bot in einem Anfall von Höflichkeit Magda seinen Arm. Sie nahm ihn, weil sie spürte, wie auch er verlegen war. »Du siehst reizend aus, Mag«, sagte er, »aber dein langes Haar fehlt mir sehr.« Er legte die Hand auf ihren Nacken, doch sie schüttelte sie ab.
    »Nicht, Piedro.« Sie sprach ihn mit seinem Darkovaner Namen an, um ihn zu erinnern, wo sie waren. Sie wußte sofort, daß die eine flüchtige Berührung sehr viele Erinnerungen in Peter wachgerufen hatte und Jaelle ihn mit einem Gefühl der Eifersucht beobachtete.
    Gabriel, Lord von Ardais, empfing seine Gäste vor dem großen Mittwinterfeuer. Er drückte Jaelle an sich und küßte ihre Wange. »Ich bin froh, Jaelle, daß du wieder wohlauf bist. Ich wünsche dir ein gutes und glückliches Jahr.«
    »Und ich danke dir für deine Gastfreundschaft für mich und meine Freunde, Onkel«, antwortete Jaelle und wurde dann von Rohana, von Vettern und Basen herzlich begrüßt.
    Als der Lord von Ardais Magda und Peter willkommen hieß, hatte sie das Gefühl, einem durchaus ehrlichen und herzensguten Mann zu begegnen, der vielleicht ein wenig unter den Vorurteilen seiner Kaste und einer gewissen Phantasielosigkeit leiden mochte.
    »Willkommen, mestra, als Freundin meiner Verwandten«, sagte er, »und angenehme Feiertage und ein glückliches Jahr.«
    Magda erinnerte sich der Neujahrsgrüße aus ihrer Kindheit. »Mein Jahr wird glänzen in der Erinnerung an Eure Gastfreundschaft. Mögen die Feuer Eures Herdes niemals kalt werden, Lord Ardais.« Sie bemerkte das Staunen in seinen Augen. Warum, überlegte sie, ist er so überrascht, daß eine Rasse, die ihre Schiffe zu den Sternen schicken kann, die einfachsten Formen der Höflichkeit beherrscht?
    Alida winkte Magda zu sich an den Tisch, und Magda konnte diese Einladung nicht umgehen. Die leronis trug ein blaßblaues Kleid, und ihr rotgoldenes Haar war tief im Nacken zu einem Knoten geschlungen. Eine Weile waren alle mit den Köstlichkeiten der Tafel beschäftigt, und darüber war Magda froh. Während einer Essenspause sagte Alida zu ihr: »Ich wollte ein Wort mit dir sprechen, mestra. Wurdest du je schon einmal auf laran überprüft, Margali? Denn du hast die Gabe. Sie ist angeboren.«
    »Nein, das wußte ich nicht. Ich wurde nie überprüft.«
    »Sie erwacht in der Zeit der Pubertät. Kamst du so früh zu den Freien Amazonen, daß du selbst nicht nach einem Test verlangtest? Hattest du keine Ahnung von deinem Talent?«
    »Nein, Lady. Bis vor wenigen Tagen ahnte ich nichts davon. Es war für mich selbst die größte Überraschung.«
    »Nun, dann müssen wir nach dem Fest diesen Test machen.«
    »Nach dem Fest, Lady, muß ich mich im

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