Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Amazonen von Darkover

Die Amazonen von Darkover

Titel: Die Amazonen von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
ein darkovanischer Eid ungültig sei, machte er sich und das Imperium auf lange Zeit hin unglaubwürdig; er schien, seiner Miene nach zu urteilen, nichts zu verstehen, so daß Peter, Magda und der junge Dolmetscher sehr enttäuscht und verlegen dreinsahen.
    »Dürfen wir mit Lord Hasturs Erlaubnis die Gründe für die Entscheidung unserer edlen Gäste von Terra hören?« bat Fiona.
    Montray antwortete, und sein Sohn übersetzte wieder sehr höflich: »Die Schwierigkeit ist die, daß Miß Lorne für uns ungeheuer wichtig ist. Sie hat wertvollste Arbeit als Expertin der Sprache und Sitten Darkovers geleistet. Deshalb können wir auf ihre Dienste nicht verzichten, so sehr wir jene respektieren, die sie jetzt bei sich haben wollen.«
    »Oh, diese Schwierigkeit kann leicht überwunden werden«, antwortete Fiona. »Wenn es nur um fehlende Experten in dieser Richtung geht, können wir Ersatz anbieten.« Sie schaute Jaelle an, die sich an Peter wandte.
    »Sag den Terranern, daß ich bereit bin, den Platz meiner Schwester einzunehmen. Ich spreche fließend casta und cahuenga und beherrsche in Wort und Schrift die Sprache der Trockenstädte. Ich glaube, ich kann alle Wissenslücken über Thendara ausfüllen. Und ich denke auch, daß weitere meiner Schwestern bereit wären, eine solche Arbeit anzunehmen, wenn es nötig ist. Ich weiß, daß es oft schwierig ist, Darkovaner für andere als niedere Handarbeiten zu finden.«
    »Das wäre uns natürlich sehr willkommen«, erwiderte Montray höflich und verbeugte sich vor Jaelle. »Nur hörten wir, Lord Hastur habe den Leuten von Thendara verboten, uns eine solche Hilfe zu leisten.«
    Lauria, das Oberhaupt der Gilde der Handwerkerinnen, meldete sich zu Wort: »Lord Hastur spricht für die Comyn und deren Gefolgsleute aus den Domänen, aber sein Wille ist nicht Gesetz in diesem Land. Bei allem schuldigen Respekt vor Lord Hastur sind wir nicht damit einverstanden, daß er uns, den freien Frauen von Thendara, eine gesetzlich zugelassene Arbeit verbietet oder auch sonstige Beziehungen mit Menschen von anderen Sternen. Wir glauben nicht, daß sich die Terraner in Kneipen und Freudenhäusern ein richtiges Bild unserer Welt machen können. Deshalb bieten wir noch weitere Dienste an: als Kartenzeichner, Führer, Übersetzer und für jede andere geeignete Arbeit. Wir wissen, daß die Terraner uns als Gegenleistung sehr viel lehren können. Deshalb schlagen wir vor, eine Gruppe unserer jungen Frauen als Lehrlinge in den medizinischen Dienst und andere wissenschaftliche Einrichtungen zu übernehmen, damit wir von Euch lernen können. Ist das, Ihr Herren von Terra, ein annehmbarer Vorschlag?«
    Magda hielt das für einen sehr fairen Vorschlag, wenn auch noch keine totale Zusammenarbeit. Aber sie selbst wollte ja auch nach ihrer Zeit im Gildehaus tatkräftig an einer Brücke zwischen diesen beiden Welten mitbauen. Lady Rohana lächelte, und wieder hatte Magda das Gefühl, eine Tür schwinge sich auf, die den Weg zwischen zwei Welten freigab.
    Lord Hastur schien nicht sehr begeistert zu sein, doch wie hätte er sich mit Anstand diesen Vorschlägen entziehen können? Jaelle lächelte Peter an; es war also doch ein Weg gefunden worden, daß sie beide auf dieser Welt zusammenleben konnten. Montray beantwortete mit liebenswürdigen Worten über Freundschaft und Brüderlichkeit die Zustimmung Lord Hasturs, und der junge Wade bügelte geschickt sämtliche Schnitzer aus.
    Endlich war alles erledigt, wenn auch Wade Montray scharf auf seinen Vater aufpassen mußte, um ihn vor Ungeschicklichkeiten zu bewahren; man versicherte einander gegenseitiger Freundschaft und Hilfe, ehe man sich trennte.
    An der Tür trat Peter zu Magda: »Du hast uns Männer als Narren hingestellt und das getan, was keinem von uns bisher gelang«, stellte er fest. »Verachtest du uns wirklich so sehr?«
    »Ich und euch verachten? Nein.« Sie schaute rasch zu Montray hinüber, und den Blick bemerkte Peter. »Er hat aber bisher wenig Geschick bewiesen.«
    »Jeder weiß doch, Magda, daß die eigentliche Arbeit in seinem Büro du geleistet hast. Den Titel konntest du nicht bekommen, aber eines Tages könnte dir der Job angeboten werden.«
    »Nein, danke. Peter, könntest du dich nicht darum bemühen? Du würdest einmal einen sehr guten Legaten abgeben. Ich habe bessere Dinge zu tun.«
    »Du hast sowieso schon Wunder gewirkt, Magda.«
    »Das war Jaelle – und die Gildemütter.«
    »Jedenfalls bist du wunderbar, Magda. Und du, Jaelle,

Weitere Kostenlose Bücher