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Die Amazonen von Darkover

Die Amazonen von Darkover

Titel: Die Amazonen von Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Dauer; im Bewußtsein, in guten und schlechten Zeiten zueinander zu gehören. Ich habe innerhalb meiner Kaste geheiratet, um Kinder mit laran zu gebären, nicht aus meinem eigenen freien Willen. Und doch ist jetzt Gabriel längst zum Mittelpunkt meiner Welt geworden. Aber eine Lebensgefährtin sagt zu ihrem Partner: in guten Zeiten will ich zu dir gehören, nicht aber in schlechten. Du vergißt, daß es nach den schlechten Jahren wieder sehr viele gute geben kann.
    Eine Ehe ist aus vielen feinen Fäden gesponnen, und nicht einen davon würde ich hergeben. Ich liebte Gabriel nicht, als ich an ihn verheiratet wurde, aber mir bräche heute das Herz, müßte ich ihn hergeben. Das ist vielleicht nicht die Liebe, wie du sie verstehst, aber sie ist wirklich und von Dauer.«
    »Wie aber sollte meine Mutter mit Jalak ein dauerndes Glück finden?« fragte Jaelle.
    »Ich heiratete mit dem Segen meiner Familie, aber Melora wurde geraubt. Hätte sie Jalak vorher oder auch nachher gewählt, wären ihr die Ketten als Zeichen seiner Liebe erschienen, und vielleicht hätte sie dann wenn schon nicht das Glück, so doch wenigstens ihren Frieden gefunden. Würdest du, um deinen Geliebten zu erfreuen, denn keine Ketten tragen?«
    »Er würde es nie verlangen«, erwiderte sie. »Tat dir denn meine Mutter nie leid?«
    »Oh, die Götter wissen, wie sehr, denn sonst hätte ich sie nicht aus Jalaks Haus geholt. Erinnerst du dich, daß sie sich töten wollte, um nicht weiter in Ketten leben zu müssen? Siehst du ...« Sie streifte ihren Ärmel zurück, und Jaelle sah den Armreif, dessen Pendant um Gabriels Arm lag als Zeichen der Ehe und der Verbundenheit. »Siehst du, daran ist mein Herz für immer gekettet ... Sag mir, Jaelle, willst du bei ihm bleiben im Unglück ebenso wie im Glück?«
    »Ich glaube, das will ich, aber wie soll ich das jetzt schon sicher wissen? Wie weiß ich, daß er mich auch in schlechten Zeiten lieben wird? Hast du nie einen Mann wirklich geliebt, Rohana, so daß du alles für ihn aufgegeben hättest?«
    Da erzählte ihr Rohana von der großen Liebe ihres Lebens. »Aber alles hat seinen Preis, mein Mädchen. Sogar Kindra weinte, ehe sie starb, um ihre Kinder, die sie verlassen hatte. Aber ich glaube, jede Frau muß selbst wählen, was sie auf sich nehmen und welchen Preis sie dafür bezahlen muß. Dein Eid bindet dich nur, die Kinder zu haben, die du willst und von dem Mann deiner Wahl. Die Freiheit der Wahl garantiert kein Glück. Jaelle. Ich habe Amazonen gehört, die im Alter ihren Verzicht auf Kinder beweinten. Und ich, Jaelle, und das habe ich noch keinem Menschen gesagt, ich wollte keine Kinder. Ich war wütend, wenn ich schwanger wurde, und einmal warf ich Gabriel eine Silberschüssel an den Kopf. Ich fürchtete die Geburten und haßte kleine Kinder, und ich hätte nie ein Kind geboren, wenn ich hätte wählen können.
    Jetzt sind sie erwachsen und sind, ebenso wie Gabriel, Teil meines Lebens. Heute bin ich froh, daß meine Kaste mich zu Kindern zwang, und ich habe alles Unglück vergessen – oder verziehen. Bedauert habe ich nie etwas, Jaelle. Alles hat seinen Preis, auch die Heiterkeit des Herzens, die ich nach den Jahren des Leidens doch gefunden habe. Nichts auf dieser Welt ist sicher, nur der Tod. Du hast deine Freiheit. Und welchen Preis bezahlst du dafür?«
     
17.
     
    Als es dämmerte, wachte Magda auf und sah Jaelle am Fußende ihres Bettes sitzen. Sie war sehr blaß und sah aus, als habe sie geweint.
    »Schwester«, sagte sie, »ich weiß, daß du deinen Eid nicht freiwillig geleistet hast. Das würde normalerweise wenig ausmachen, doch du bist eine Terranerin und wußtest nicht, was mit dem Eid alles auf dich zukam. Willst du beantragen, daß man dich aus dem Eid entläßt, Margali? Wenn, dann will ich vor den Gildemüttern für dich sprechen.«
    Magda wußte, daß dies ihre Konflikte lösen konnte; sie hatte auch Angst vor den Vorwürfen und Vergeltungsmaßnahmen ihrer terranischen Vorgesetzten, die nicht nur sie selbst treffen würden, sondern auch all jene, die ihr geholfen hatten, sich ihrer ursprünglichen Aufgabe zu entziehen.
    Sie überlegte nur einen Moment. Sollte sie tatsächlich ihr altes Leben in der beengten, sterilen Welt der terranischen Zone wieder aufnehmen? Sie als Frau konnte dort keine entscheidende Arbeit leisten. Jetzt war sie sich darüber klar, daß der Eid, der sie Angst und Tränen gekostet hatte, eine der wichtigsten Entscheidungen ihres Lebens war. Das will ich, sagte

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