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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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ihn so ansah und vor allem anfasste! Oh Mann, ist der toll!, seufzte seine innere Stimme.
    Wie nett, ich habe ihn wirklich etwas aus dem Konzept gebracht , stellte Dave zufrieden fest, als er zusah, wie Finn einen Moment zögerte und sich erstmal verwirrt orientieren musste, wo sich der Ausgang befand.
    „Gerne wieder“, warf Finn, sehnsüchtig klingend, über seine Schulter zurück, als er endlich den Ausgang gefunden hatte und eilig durch die Tür in den dahinter liegenden Gang stolperte. Sein Geruch hing noch in der Luft, aber Dave konnte ihn prompt nicht mehr spüren. Als ob seine Aura schlagartig erloschen wäre. Es war mehr als irritierend. Dave sah ihm nachdenklich hinterher und flüsterte begehrlich: „Na, ich will doch hoffen, dass wir uns wiedersehen!“ Wirklich ein hübscher Bursche , dachte er zufrieden. Mit dem werde ich noch viel Spaß haben . Finn, ein netter Name für den jungen Mann. Wir sehen uns ganz bestimmt schneller wieder als du ahnen kannst, jetzt, wo ich weiß, wer du bist. Das Leben, selbst ein so langes Leben wie das von Dave, hielt doch immer wieder seltsame Zufälle parat.
    Finn beeilte sich, aus dem Gebäude der Immobilienfirma zu kommen, denn er lag in seinem Zeitplan ordentlich zurück. Zudem hatte ihn dieser Mann, Dave Duncan, gerade ganz schön verunsichert. Da war so etwas in dessen Blick gewesen, was Finn eine prickelnde Gänsehaut bereitet hatte. Und zudem fühlte er sich von dem attraktiven Mann extrem angezogen. Was war das aber auch für ein Traumtyp! Er hatte so an sich halten müssen, ihn nicht sabbernd anzustarren. Alles an diesem Mann war einfach Wow! Irgendwie hatte Finn aber trotz allem das Gefühl gehabt, von ihm wie ein interessantes Tier gemustert zu werden. Der hatte ihn mit seinem Blick regelrecht durchbohrt. So ganz konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass er diesem Duncan schon einmal irgendwo begegnet war. Als er seine Hand gehalten hatte, hatte sich diese Berührung beängstigend vertraut angefühlt. Und dann dieser Händedruck! Noch jetzt konnte Finn fühlen, wie die Hitze in ihm pulsierte, als ihn Daves Hand berührte. Heiß und wohlig hatte die Berührung ein Prickeln durch seinen ganzen Körper gesandt. Diese dunklen Augen und seine intensiven Blicke! Täuschte er sich oder hatte dieser tolle Mann da wirklich mit ihm geflirtet?
    So ein Quatsch, was du dir nur immer einbildest , mokierte sich sein Verstand augenblicklich. Seit wann flirtet denn so jemand mit dir?
    Finn verzog den Mund missmutig. Jeder Mann, den er mal attraktiv gefunden hatte, war immer irgendwie unmöglich zu erreichen gewesen. So wie dieser elegante, erfolgreiche Geschäftsmann, der eine der größten Immobilienfirmen Hamburgs führte. Ein Traum, nichts weiter. Seufzend schulterte Finn seine Tasche. Ach, der war ja so verdammt sexy! Groß, schlank und muskulös, schwarze Haare und unbeschreibliche, dunkle Augen. Und er sah in seinem feinen Anzug umwerfend verführerisch aus. Abermals kamen Finn diese Augen in den Sinn. Irre, wie der ihn angesehen hatte. Feurig, voll Leidenschaft, so tiefschwarz und fast ... naja ... begierig.
    Finns Verstand lachte ihn spöttisch aus, nur seine innerste Stimme schlug sich auf seine Seite, bekräftigte den Eindruck vehement und ergänzte sofort: als ob ein Feuer tief in ihnen brennen würde. So wie ein rotes Fla ckern irgendwo in der Tiefe. Wow! Der war echt mal klasse gewesen. Von einem solchen Mann hatte Finn immer schon geträumt. Bedauernd seufzte er auf. Warum hatte er nur so einen exquisiten Geschmack? Dieser Mann war weit außerhalb seiner Reichweite. Wie ein Filmstar, ein Rockidol, wie ... der Mond. Unnahbar, nicht für jemanden wie ihn gemacht. Er konnte eher darauf hoffen, irgendwann mal einen netten, halbwegs gut aussehenden Mitstudenten zu treffen. Freilich hatte er da auch immer das Talent, genau die attraktiv zu finden, die sich definitiv nicht mit einem Mann einlassen würden.
    Finn war in einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide als Sohn eines englischen Soldaten und einer deutschen Sekretärin aufgewachsen. Seine Neigung hatte er erst sehr spät entdeckt und bisher noch nie ausleben können, da er einfach viel zu schüchtern war und ihm mithin auch jede Erfahrung fehlte. Wo hättest du die auch sammeln sollen, mitten auf dem Land unter lauter Heteros? , bemerkte sein Verstand höhnisch. Du wärst schnell als Dorfschwuchtel aufgefallen!
    Abermals seufzte Finn, schwang sich wieder aufs Rad und fuhr der verlorenen Zeit hinterher.

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