Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)
seine Routine.
Sein Pulsschlag und sein Geruch verrieten Dave seine Nervosität hingegen nur zu gut und er schnupperte. Oh ja, er roch jetzt eindeutig männliche Pheromone. Sieh einer an , dachte er amüsiert, sieht nach einem echten Glückstreffer für mich aus. Wir teilen die gleichen Interessen. Das macht es mir leichter.
Dave löste sich von Finns Anblick, schob sich in seinem Sessel nach vorne und griff nach den Papieren. Dabei berührte er ganz leicht und scheinbar nur beiläufig die Finger des jungen Mannes. Der zuckte merklich zusammen und sein Herzschlag beschleunigte sich noch mehr. Erneut lächelte Dave selbstgefällig. Während er unterschrieb, behielt er Finn genau im Auge. Der schien sich sichtlich unwohl in seiner Haut zu fühlen und blickte immer häufiger unsicher um sich. Sehr deutlich reagierte er auf Daves erotische Ausstrahlung. Ob er vielleicht auch etwas von meiner eigenen Aura spüren kann ?, fragte sich Dave unvermittelt. Viele aus dem alten Geschlecht konnten die Präsenz der Anderen auch in deren menschlicher Form fühlen. Zumindest, wenn ihr Erbe erwacht war. Wenn es diesem Mirjahn hier so erging, dann zeigte er zumindest keine entsprechenden Reaktionen, was Dave nochmals dari n bestätigte, dass er sich seines Erbes noch nicht bewusst war. Erstaunlich in dem Alter. Er war also noch völlig unberührt. W undervoll!
Gewohnheitsmäßig verbreitete Dave immer eine gewisse Aura von Gefahr, die auf jeden Menschen wirkte und somit natürlich auch auf diesen hier. Vermutlich machte er ihn auch deshalb nervös, weil er ihn so offen interessiert ansah. Es wäre doch mal interessant, ein wenig mit ihm zu flirten , dachte Dave belustigt. Mal schauen, wie er reagiert.
Er beugte sich weiter vor, kam Finn nun sehr nahe und begann ihn beiläufig auszufragen. „Sie sind wohl Student?“ Der junge Mensch nickte flüchtig, schien dabei allerdings etwas abwesend zu sein. Sein Blick hing an dem Kugelschreiber in Daves Hand. Dieser schnupperte und bemerkte wohlwollend das vermehrte Testosteron, das Finn gerade ausschüttete. Sehr gut so!
„Ich studiere Literaturwissenschaften hier an der Hamburger Uni“, antwortete Finn ein winziges bisschen verspätet. Seinen Mund umspielte ein zögerndes, schüchternes Lächeln. „Der Job hier finanziert mir mein Studium“, fügte er erklärend hinzu, wagte es noch immer nicht, den Blick ganz zu heben. Dave reichte ihm die Papiere, hielt sie jedoch einen Moment länger fest, als es nötig gewesen wäre, sodass Finn ihn fragend ansah. Dave fing seinen Blick ein und sah ihm nun offen in die großen, hellbraunen Augen. Ihr Rand war viel dunkler und zog sich in einer dünnen Linie um die viel hellere Mitte, bemerkte Dave fasziniert. Dann erst ließ er die Papiere los und reichte Finn gleich danach seine Hand.
„Sehr erfreut. Mein Name ist Dave Duncan. Und Ihr Name?“, fragte er lächelnd nach und sah den jungen Mann mit einem Hauch Begierde im Blick an. Finn zögerte kurz, fühlte sich, als würde der intensive Blick ihn schier durchdringen und rettete sich dann, indem er hastig seine Unterlagen einsteckte. Erst dann nahm er zaghaft die ihm gereichte Hand.
„Finn Gordon“, stellte er sich vor und wollte seine Hand hastig wieder zurückziehen, als er spürte, wie verräterisch warm seine Haut wurde, aber der andere Mann hielt sie weiterhin fest. Das Kribbeln in Finns Körper verstärkte sich. Seine innere Stimme wagte vorsichtig fragend: „Gefahr?“, zu murmeln, doch sein Verstand hörte ihr nicht zu. Finns Blick flog nervös über Daves Gesicht. Machte dieser Mann das mit Absicht? Fragend sah er ihn an. Finns Händedruck war fest, aber Dave spürte dennoch seine Unsicherheit. Dieser junge Mann war es ganz offensichtlich nicht gewöhnt, dass man ihn so offenkundig begehrlich ansah, wie er es gerade tat.
„Es hat mich gefreut, Sie kennen zu lernen, Finn Gordon. Ich hoffe, wir treffen uns bald mal wieder“, meinte Dave nur und schüttelte nun unergründlich lächelnd dessen Hand, drückte sie dabei etwas stärker als nötig, nur um zu fühlen, wie heiß das Blut durch die Adern unter der dünnen Haut rauschte. So süßes Blut!
Finn sah ihn überrascht an, zog dann seine Hand langsam zurück und wandte sich zögernd um. Noch immer prickelten seine Finger und er merkte leider ganz genau, wie dieser elegante, überaus attraktive Mann auf ihn wirkte. Wenn er nicht gleich hier wegkam, lief er Gefahr, bald in eine leicht peinliche Situation zu geraten, nur weil der
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