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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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deutlich lustvoller stöhnte, während seine Hand ihm die Illusion von Daves Berührungen gab. Bebend lehnte er sich an die Wand und kam zum Höhepunkt.
    Minutenlang stand er einfach so da und schämte sich vor sich selbst. Das tat er eigentlich fast immer, wenn er Hand an sich gelegt hatte, deshalb geschah das auch nicht sehr oft. Und zugegebenermaßen hatte er sich dabei noch niemals so genau einen bestimmten anderen Mann vorgestellt. Wie ein geprügelter Hund schlich Finn aus der Dusche und zog sich rasch ein Paar Shorts über, ohne seinem Freund da unten noch weitere Beachtung zu schenken.
    Schlurfenden Schrittes ging er in sein kleines Wohnzimmer, warf sich frustriert in seinen Sessel und schaltete automatisch den Fernseher ein, ohne dem Bildschirm jedoch irgendeinen Blick zu gönnen. Stattdessen resümierte er die letzten Ereignisse.
    Der Dämon hatte ihn also wieder gefunden und angegriffen. Hat er nicht, korrigierte ihn seine innere Stimme vorsichtig. Er hat dich verschleppt, Smalltalk mit dir gehalten und dich geküsst. Vor allem hat er dich nicht gefressen, kam noch die hilfreiche Information seines Verstandes, als ob Finn das nicht bemerkt hätte.
    Gut, töten wollte der ihn also nicht. Zumindest bis jetzt nicht. Aber was dann? Dieser Kuss, sollte das ein makabres Spiel vonseiten des Dämons werden? „Dein Blut ist eigentlich nur ein kleiner Vorgeschmack“, kamen Finn die Worte des Dämons erneut ins Gedächtnis. Trieb er ein Spiel mit ihm, dessen Regeln Finn nicht kannte? Unwillkürlich dachte er an sein Gespräch mit Robert und konnte nicht ganz umhin, dem jetzt mehr Bedeutung beizumessen. Wollte dieser Dämon wirklich mehr von ihm? Nur warum dann dieses ganze Theater? Dieses Wesen sah nicht so aus, als ob es Skrupel hätte, sich zu nehmen, was er wollte. Zumindest hatte sein Angriff im Park ihm nicht den Eindruck vermittelt, dass der Dämon überaus zart mit ihm umgehen würde. Warum dann also jetzt diese Show?
    Finn konnte sich keinen Reim darauf machen, egal, wie viel er darüber nachdachte. Offenbar wollte der Dämon ihn aber gerade nicht töten, das erschien Finn erstmal das Wichtigste. Das bedeutete wohl auch, dass er zunächst einmal nicht zu fliehen brauchte, oder? Finn sah sich kurz in seiner Wohnung um. Er fühlte sich hier sehr wohl und er wollte ungern wieder weg. Lüneburg war sein Zuhause geworden. Verdammter Dämon!, verfluchte er ihn. Nein. Er würde nicht erneut vor ihm fliehen. Er würde hier bleiben und sehen, was der wirklich von ihm wollte, wenn er wieder auftauchte.
    Genervt schaltete Finn den Fernseher aus und ging ins Bett. Tief kuschelte er sich in seine Decke ein und befahl seinem Verstand vorsorglich, alle Bilder von Dämonen, Dave oder anderen Männern aus seinem Kopf zu verbannen, bevor er in den Schlaf hinüberglitt. Leider regiert im Schlaf bekanntlich das Unterbewusstsein, welches ohnehin in einer Dauerfehde mit seinem Verstand lag. Und daher waren Finns Träume schon aus Protest voller überaus erotischer Bilder.
    Am nächsten Morgen erwachte er daher auch feucht im Schritt und erkannte erschrocken, dass sein Verstand in der Nacht ganz eindeutig versagt hatte und seine Träume offensichtlich sehr klare Inhalte gehabt haben mussten.
    „Warum nur ich?“, fragte er, die Augen verdrehend, seine stumme Zimmerdecke und ließ sich stöhnend zurücksinken. War er denn wieder vierzehn? Seufzend stand Finn auf, zog sein Bett ab und ging duschen. Was war nur mit ihm los, so etwas passierte ihm doch sonst nicht.
    Zwei Tage später war sein Verstand soweit, ihm erfolgreich einzureden, dass er einfach nur völlig von dem Kuss überrascht worden war und vermutlich jeder schwule Mann auf einen derartigen Kuss so reagiert hätte. Seine innere Stimme hielt sich noch immer an dem Gefühl der weichen, aber fordernden Lippen fest und Finn versuchte einfach nicht mehr daran zu denken, sondern sich stattdessen nur auf sein Studium und seinen Job zu konzentrieren.
    Heute hatte er zwei Vorlesungen gehabt und danach rief auch schon die Arbeit im Buchladen nach ihm. Peter hatte einen seiner Vernunftanfälle gehabt und beschlossen, alle „Vampir“ oder „Beißer“ Bücher, die nun schon länger als zwei Jahre auf ihren Verkauf warteten, gnadenlos auszusortieren. Finn war nun seit drei Stunden dabei, alle alten Bände ausfindig zu machen und in Kartons zu packen, die Peter dann mit seinem Bus zum Altpapiercontainer fahren würde.
    Auch wenn Finn diese Art von Büchern persönlich nicht

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