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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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mochte, kam er sich dabei schäbig vor. Es waren zwar einfache Taschenbücher mit kitschigen Titeln und schmalzigen Liebesstorys, dennoch ebenso geschriebene Worte, ausgedacht von jemandem und mühevoll getippt. Es gab immer auch jemanden, der so etwas gerne las. Wenige Kunden kamen heute in den Laden, die kleine Glocke klingelte nur ab und an und daher war es im Prinzip ein guter, ruhiger Tag für die Säuberungsaktion.
    „Kommst du gut voran?“, erkundigte sich Peter mäßig interessiert, als er sich zwischen-durch von seinem neuesten Ufobuch gelöst hatte und gerade einen Kaffee für sich und Finn holte. „Ja“, brummte Finn etwas unwirsch und nahm dankbar die Tasse entgegen. „Willst du die wirklich alle wegbringen?“, fragte er nach, als Peter sich erneut hinter seinen Verkaufstresen setzte.
    „Ist nur Schund“, nuschelte Peter aus seiner Kaffeetasse heraus.
    „Das hat man bei anderen Bücherverbrennungen bestimmt auch gesagt“, meinte Finn leise, zuckte die Achseln und warf wieder einige Bücher in den Karton.
    „Wir verbrennen sie ja nicht“, antwortete Peter lahm und sah nachdenklich zu ihm hinüber. „Sie werden zu etwas Besserem werden. Sinnvoller. Nützlicher.“ Er machte eine bedeutungsvolle Pause und fügte schmunzelnd hinzu: „Zum Beispiel zu Toilettenpapier.“ Finn lächelte ebenfalls. „Trotzdem ...“, hob er an, verschluckte den Rest dann aber einfach. Er tat sich nun mal schwer damit, Bücher zu vernichten.
    „Wir brauchen wirklich mehr Platz“, erklärte Peter kategorisch. „Und diese Beißerbücher sind so etwas von überflüssig wie nur irgendwas. Wenn sie nicht regelmäßig irgendein armes, einsames Weibsbild mit Romantikdefizit kaufen würde, hätte ich gar keine davon im Laden. Aber die stehen drauf.“
    Finn seufzte und zog wieder eins aus dem Regal. Peter hatte wohl Recht, dennoch liebte Finn Bücher zu sehr und es erschien ihm einfach unrecht. Die Glocke klingelte in eben dem Moment, als er sich bückte, um den nun vollen Karton nach hinten in Peters Bus zu bringen. Ein neuer Kunde trat ein und Finn blieb in der halb vorgebeugten Haltung verharren, als er Roger wiedererkannte. Der junge Mann mit dem Pferdeschwanz lächelte ihn sofort an.
    „Hallo!“, grüßte er und winkte dann auch zu Peter hin, der nur kurz den Blick hob, nickte und dann wieder in seiner Ufowelt verschwand.
    „Äh..., hallo“, erwiderte der verblüffte Finn, dem der Karton prompt wieder entglitten war, als er hoch blickte.
    „Oh, brauchst du dabei Hilfe?“, erkundigte sich Roger hilfsbereit und trat auch schon zu ihm heran, bückte sich, um den Karton am anderen Ende anzuheben, noch ehe Finn etwas hätte sagen können.
    „Wo soll der hin?“, erkundigte sich Roger, während er seine Seite anhob und Finn automatisch am anderen Ende nachzog, damit der Karton nicht abstürzte.
    „Äh ..., nach hinten“, brachte der überrascht hervor und blickte fragend zu Peter hinüber, der sie aber gar nicht beachtete, sondern in aller Ruhe umblätterte. Finn zuckte kurz die Schultern, ging rückwärts vor und Roger folgte ihm. Finn musste sich etwas kleiner machen, um den Karton im Gleichgewicht zu halten, da er eine ganze Ecke größer als Roger war, dennoch schafften sie es einigermaßen, ihn durch den kleinen Raum, der Küche, Aufenthaltsraum und Lagerraum gleichzeitig war, zum Ausgang zu balancieren.
    Mit dem Rücken und Hintern stieß Finn die Tür auf und nickte mit dem Kopf zu Peters Bus, der davor geparkt war. Schon zwei andere Kartons harrten dort ihres Schicksals. „Da hinein“, dirigierte Finn und vermied es, Roger anzusehen, der nur kurz zustimmend nickte und ihm folgte. Gemeinsam hievten sie den Karton in den Bus und Finn schob ihn weiter hinein.
    „Dankeschön“, bedankte er sich höflich und lächelte den jungen Mann an.
    „Keine Ursache“, warf Roger ihm lässig zu und betrachtete interessiert die anderen Kartons. „Ihr mistet aus, oder?“
    „Wir platzen aus allen Nähten und Peter musste etwas aussortieren“, bestätigte Finn mit einem bedauernden Unterton, der Roger sofort aufhorchen ließ.
    „Schade drum“, antwortete er mit einem Blick auf Finn, der verlegen lächelte und sich unwillkürlich mitschuldig fühlte.
    „Bücher schmeißt man doch eigentlich nicht einfach so weg“, meinte Roger dann auch nachdenklich, schien also ebenso zu empfinden.
    „Sie kommen ja ins Altpapier“, erklärte Finn, zuckte betont lässig die Schultern und ergänzte noch: „Peter hält diese Art

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