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Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Dämonenmal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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und wandte sich zur Kasse um. Finn wollte sich etwas enttäuscht erneut seiner Arbeit widmen, Roger verharrte jedoch in der Bewegung.
    „Äh..., bist du eigentlich Student oder so?“, überrumpelte er Finn abrupt mit seiner nächsten Frage. Der blickte ihn verblüfft an. „Ja“, antwortete sein Verstand routiniert, bis seine innere Stimme verblüfft verdaut hatte, dass Roger sich anscheinend gerade ein wenig für ihn interessierte.
    „Ich studiere hier Literaturwissenschaften“, fügte er hinzu und schaffte es sogar zu lächeln, ohne sich dabei unsicher zu fühlen. Roger erschien ihm immer sympathischer.
    „Ah, kein Wunder, dass du dich mit Büchern gut auskennst. Ich bin übrigens Schmied“, erklärte Roger und grinste Finn offen an.
    Verblüfft musterte der ihn. Ein Schmied? Den stellte man sich im allgemeinen anders vor: muskelbepackter, größer, breitschultriger, wie eine wandelnde Schrankwand eben.
    „Ich kenne den Blick“, bemerkte Roger auch schon schmunzelnd. „Ich sehe tatsächlich nicht so aus wie diese starken, muskulösen Kerle in den Romanen.“ Roger grinste mit schräg gehaltenem Kopf, als Finn tatsächlich zurück zuckte, weil er natürlich genau daran gedacht hatte.
    „Kunstschmied, um genau zu sein“, erklärte Roger genauer. „Ich fertige vor allem Schmuck und Gürtelschnallen an, die ich dann auf Mittelaltermärkten verkaufe.“ Er deutete auf seine eigene Gürtelschnalle, die ein kunstvolles Gebilde aus schwarzem Metall war. „Ist meine Leidenschaft. Das Mittelalter, weißt du?“, erzählte er weiter und Finn merkte, wie er interessiert zuhörte und ihm nun auch wieder Rogers ungewöhnliche Kleidung auffiel. Der strich sich über das Leinenhemd mit der ungewöhnlichen Schnürung anstelle einer Knopfleiste und lächelte, als er Finns musternden Blick wahrnahm.
    „Ja, sieht man auch an der Kleidung“, bestätigte Roger lächelnd und fuhr fort: „Nicht ganz alltäglich, schätze ich.“
    „Wenn es bequem ist“, entgegnete Finn zurückhaltend. „Warum denn nicht?“
    Steht dir, fügte er in sich gekehrt hinzu, verschluckte sich dabei beinahe und spürte die bekannte Röte in seinen Wangen kribbeln.
    Roger drehte sich zu Finns Glück bereits wieder zu Peter um und legte dem die zwei Bücher auf den Tisch.
    „Wenn eure Beratung weiterhin so gut ist, komme ich jede Woche vorbei und werde Stammkunde“, grinste Roger ihn an und warf Finn einen zufriedenen Blick zu.
    Unterdessen wechselte dessen Gesichtsfarbe langsam in einen satten Rotton über. Rasch bückte er sich, um den leeren Karton an sich heranzuziehen. So ein harmloses Kompliment und er wurde wieder verlegen. Wie dumm!
    Doch nur, weil er dir gut gefällt , wandte seine innere Stimme tröstlich ein.
    Roger war schon fast zur Tür raus, als er nochmal kehrt machte und sich an Peter wandte: „Wenn ihr die ganzen Liebesromane da eh wegwerft, darf ich vielleicht meiner Freundin ein paar davon mitnehmen?“ Sein Blick wanderte kurz zu Finn hinüber, der augenblicklich erstarrte.
    Verdammt, er hat eine Freundin! , nahm sein Verstand die Information sofort auf. War ja so was von klar, dachte er enttäuscht. Wenn mal einer nett ist und zudem auch noch gut aussieht … Peter blickte kaum von seinem Buch hoch.
    „Nichts dagegen. Will die Dinger nur loswerden. Kannst alle haben, wenn du sie dir abholst“, brummte er kurz angebunden und verschwand wieder in den unendlichen Weiten seines Buches.
    „Echt?“, freute sich Roger, warf Finn einen triumphierenden Blick zu und ergänzte: „Das wäre klasse. Dann kommen die doch nicht auf den Müll.“
    Leicht verkrampft lächelte Finn zurück und in seinem Kopf schwirrten seine Gedanken nur so umher. Sogleich meldete sich seine innere Stimme zu Wort und fragte nach: Er hat ja auch nicht mit dir geflirtet wie Dave, oder? Finn schloss kurz enttäuscht seine Augen. Ja, er fühlte sich zu Roger hingezogen. Mit ihm hatte er sich gut unterhalten können, obwohl er ein Fremder für ihn war. Klar, weil der hetero ist, erwähnte sein Verstand nüchtern und fuhr fort: Kein Kunststück, dann ist die Gefahr von allzu großer Nähe wohl kaum vorhanden, und handelte sich dafür einen Verweis von Finn ein.
    „Ich kann mir zum frühen Abend hin ein Auto organisieren. Meines ist nämlich gerade in der Werkstatt, es hat heute Morgen endgültig seinen Geist aufgegeben“, erklärte Roger und lächelte Finn an. Oh Mann, wie gemein, befand seine innere Stimme. Hast du das Aufblitzen seiner Zähne

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