Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
hoch.
    „Sorry, ich ziehe mir jetzt was an“, entschuldigte er sich und zog sich eilig ins Zelt zurück, um seine eigenen Sachen zu suchen. Er hörte die Krähen draußen reden, bemühte sich jedoch, es zu überhören.
    Verdammt, ich hätte nicht herkommen sollen. Roger hat gesagt, ich soll Thomas aus dem Weg gehen. Der hat wohl was geahnt. Entschlossen streifte Finn sich die geliehene Hose ab und zog seine eigenen Sachen an. Mit leichtem Bedauern legte er Michaels Sachen auf einen Haufen. Seufzend setzte er sich und schaute sich ein paar Minuten lang unschlüssig in dem Zelt um. Was dachten die anderen nun wohl von ihm? Ja, natürlich hätte er es erzählen müssen. Aber verdammt, da war ja noch mehr als nur der blöde Angriff in Hamburg gewesen. Darüber konnte und wollte er nicht reden. Mit niemandem! Oh, Mann, warum musste alles so schrecklich kompliziert sein? Gerade hatte er angefangen, sich unter ihnen wohlzufühlen.  Jemand trat hinter ihm ins Zelt und Finn fuhr aus seinen Überlegungen hoch. Michael war hereingekommen und lächelte ihn an. Finn deutete entschuldigend auf dessen gefaltete Sachen.
    „Äh, danke noch einmal. Ich habe sie dir da hingelegt.“ Er vermied es, Michael direkt anzusehen. „Schon okay, du kannst sie auch gerne behalten“, meinte dieser und setzte sich auf einen Hocker rechts von Finn. „Stehen dir ohnehin besser als mir und du brauchst ja was.“ Michael nickt Finn aufmunternd zu und fügte hinzu: „Für die nächsten Treffen.“
    Offen lächelte er Finn an, der sich seltsam beschämt vorkam, das Lächeln jedoch zaghaft erwiderte. Der Bogenschütze seufzte leise.
    „Thomas ist nicht immer so“, begann er vorsichtig. „Er kann auch nett sein.“
    Aber klar, dachte Finn sarkastisch. Nur in diesem Film hier spielt er ausnahmsweise die Rolle des Fieslings.  
    „Er jagt sie schon sehr lange, weißt du?“ Michaels Blick war auf einen Punkt zu seinen Füßen gerichtet. „Das ist sein Leben, alles, wofür er lebt. Er hasst sie aus tiefstem Herzen.“ Finn wandte den Kopf und sah Michael erstaunt an. Das waren ungewöhnlich viele Worte, für denn wortkargen Bogenschützen.
    „Manchmal denke ich, übertreibt Thomas es ein bisschen.“ Michael lächelte schwermütig. „Sein Hass auf die Anderen ist extrem groß. Mitunter nimmt er daher keine Rücksicht auf die Menschen, die ihn umgeben. Dann tut er Dinge, die sie verletzen.“ Ein weiteres Seufzen kam von ihm, kaum hörbar. Er verschränkte seine Finger ineinander. „Thomas ist ein schwieriger Mensch.“ Michaels Stimme war leiser geworden, klang nachdenklicher.
    Thomas ist und bleibt ein Arschloch! Vielleicht ein schwieriges, aber ein Arschloch, beharrte Finns Verstand, vehement unterstützt von seiner innerer Stimme. Darin waren sie drei sich absolut einig.
    „Du solltest ihm alles in Ruhe erzählen“, schlug Michael vor und blickte Finn offen an. „Alles, was passiert ist.“ Sein freundlicher Blick blieb unverändert, dennoch zog sich Finns Magen zusammen. Alles konnte er nicht erzählen!
    „Wenn dieser Dämon, der dich angegriffen ist, dir gefolgt ist, ist er für jeden Menschen gefährlich, auch wenn er dich einmal verschont hat“, erklärte Michael nachdrücklich und schaute Finn ernst an. „Kein Dämon lässt je von seiner Beute ab. Es ist gut möglich, dass er dir wieder auflauern und dich diesmal tödlich erwischen wird.“
    Finn seufzte zustimmend und sein Verstand gab Michael ebenfalls recht. Für einen Moment rang Finn mit seinem Verstand um die Kontrolle des Sprachzentrums, dann erwiderte er Michaels ernsten Blick und gab zu: „Er war wieder da.“
    Michaels Augen weiteten sich bestürzt. „Er ist schon mehrfach bei mir gewesen.“ Finns Herz schlug immer schneller. Heiße Röte stieg ihm ins Gesicht, doch die Worte wollten endlich heraus und er konnte ihnen keinen Einhalt gebieten.
    „Er hat mir aufgelauert und mich ... geküsst.“ Finn spuckte das Wort förmlich aus, nur so gelangte es an seinem Verstand vorbei. „Ich wollte es nicht!“, erklärte Finn hastig, als Michael ihn betroffen ansah.
    Das ist so nicht ganz korrekt, berichtigte ihn sein beleidigter Verstand. Am Anfang wolltest du es vielleicht nicht. Was danach kam … Finn sperrte seinen vorlauten Verstand eilig in eine Zelle und warf entschlossen den Schlüssel weg.
    „Es ist es eben passiert“, fügte Finn hinzu, bemüht, die drückende Schuld abzuwälzen. „Ich weiß nicht, was er wirklich von mir will.“ Finn sackte in sich zusammen

Weitere Kostenlose Bücher