Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)
anderen versetzten ihm Stiche in die Brust. Sie keuchten auf, starrten in ungläubig an. Michael trat hastig zwei Schritte zurück und hob nahezu abwehrend die Hände. Thomas hingegen lachte laut auf. Sehr fröhlich klang das nicht, eher triumphierend.
„Wusste ich es doch!“ Er hieb sich auf den Oberschenkel. Finn, sein Verstand und seine innere Stimme hassten ihn gemeinschaftlich.
„Da haben wir es!“, erklärte Thomas begeistert. „Ich hatte es geahnt. Ich wusste es!“ Seine Faust landete krachend neben Finn auf den Tisch, löste bei diesem beinahe einen Herzstillstand aus. „Der Dämon ist ein Succubus.“
„Ein Succubus?“, hakte eine der Jägerinnen zweifelnd nach. „Ich dachte, die gäbe es gar nicht mehr. Das waren doch mit die Ersten von ihnen, nicht wahr? Der letzte war dieser auf Sansibar, oder?“
„Nein“, warf Hartmut augenblicklich ein. „Das war ein Incubus. Obwohl er sich überwiegend an Männern vergangen hat. Thomas hat schon damals vermutet, dass noch ein anderer im Spiel war. Der ist uns damals aber unbemerkt entkommen.“
„Nun, dieser Dämon, mit dem sich unser lieber Finn vergnügt hat, könnte vielleicht sogar jener sein“, bestätigte Thomas, sein Blick wanderte zu Michael, der zunehmend heftiger den Kopf schüttelte. „Was ist, Michael?“
„Kein Succubus. Es muss ein Incubus sein“, meinte er leise und sah Finn dabei merkwürdig an. In die erwartungsvolle Stille hinein klangen seine Worte eigentümlich hart. „Finn ist schwul.“
Für einen Moment setzte dessen Herz aus. Die Worte hallten von den Wänden wieder, in seinem Kopf, in seinem gesamten Körper.
„Was?“, kam es von mehreren der Jäger und Finn wäre an dieser Stelle liebend gerne aus dem Film ausgestiegen. Der rote Farbton in seinem Gesicht musste die Grenze dessen erreicht haben, was man gemeinhin als Rot bezeichnete. Gequält schloss er die Augen und hoffte wider jede Vernunft, dass er irgendwie unsichtbar werden würde. Nicht, dass das jemals zuvor in solch peinlichen Momenten funktioniert hätte. Weder im Film noch in der Realität.
Thomas runzelte kaum merklich die Stirn, musterte Finn mit einem abschätzenden Blick, der diesen sich wie eine Bordsteinschwalbe fühlen ließ. Der Schwarze Jäger blickt ihn erstaunt an und für einen Sekundenbruchteil trat jener wehmütige Ausdruck in seine Augen, den er zuvor schon gezeigt hatte. Der Moment war zu schnell vorbei, als dass einer der anderen es bemerken konnte. Stattdessen breitete sich ein breites, spöttisches Grinsen aus. Finn hasste ihn, hasste ihn aus ganzem Herzen und mit ihm jeden anderen, der für diese Situation verantwortlich war. Inklusive der heimlichen Drehbuchautoren.
„Also ein Incubus. Wer hätte gedacht, dass du einer bist, der sich lieber nehmen lässt. Er hat es dir wohl endlich richtig besorgt, was, Finn?“ Thomas grinste anzüglich. „Es war gut. Kein Zweifel. Dämonisch gut sogar, nicht wahr?“ Sein hartes Lachen war völlig humorlos. Finn funkelte ihn zunehmend wütend an. Die Hitze in seinem Gesicht konnte mittlerweile Wasser verdampfen lassen.
„Hat er ... hat er wirklich ...“ Eine kleinere, dunkelhaarige Jägerin starrte ihn ungläubig und - Finns innere Stimme wies betont daraufhin – äußerst angewidert an. „... mit einem Dämon geschlafen?“
Finns Blick huschte zu Michael, der mit ausdruckslosem Gesicht dastand, die Hände seitwärts baumelnd und glitt weiter zu dem süffisant grinsenden Thomas.
„Aber klar hat er das, Elke. Der Dämon, der Finn aufgelauert hat, ist ein Incubus. Ein Dämon, der von der sexuellen Energie des Orgasmus lebt. Solche Dämonen werden von sexuellen Fantasien angezogen, unterdrückten Trieben und Sehnsüchten“, erklärte Thomas und sein Grinsen wurde noch breiter. „Finn konnte sich vermutlich seiner gewaltigen sexuellen Anziehungskraft kaum entziehen.“
Elke schlug sich die Hand vor den Mund und betrachtete Finn eindeutig wie ein unappetitliches Insekt. Die Blicke der anderen waren kaum besser. Finns Scham wandelte sich langsam, aber sicher in echte Wut. Was ging die hier sein Sexleben an? Dämon hin oder her.
„Du hast es wohl bitter nötig gehabt, nicht wahr?“, vermutete Thomas hämisch, hörbar amüsiert. Finn hätte ihn gerne mit seinen Blicken erdolcht. Seine innere Stimme schlug noch ganz andere Tötungsarten vor, leider erstreckten sich seine neuen Fähigkeiten jedoch nicht auf dieses Gebiet. Die Wut kochte hoch, verdrängte jede Angst. Thomas führte ihn
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