Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)
angehaltenem Atem lauschte Finn und erkannte die Stimmen von Hartmut und Thomas.
Zunächst verstand er nur ein paar Bruchstücke, anscheinend blieben sie jedoch vor seinem Gefängnis stehen und er konnte sie nun klarer verstehen.
„... im Krankenhaus. Die Ärzte sind optimistisch, dass sie das Bein retten können, aber es wird wohl steif bleiben. Der Mistkerl hat den Knochen erwischt. Wenn du nicht eingegriffen hättest, wäre Keith jetzt tot.“ Das war Hartmuts gedämpfte Stimme.
„Er war zu leichtsinnig. Ein in die Enge getriebener Dämon ist nicht zu unterschätzen“, hörte Finn Thomas' verhasste Stimme und er konnte nicht verhindern, dass er unwillkürlich zu zittern begann.
Held hin oder her. Vor Thomas hatte er Angst. Sie kroch aus seinen Eingeweiden, hinterhältig sein schmerzendes Rückgrat hinauf.
„Dass dieser Andere auftauchte, damit konnte ja auch keiner rechnen“, erklang nun eine unbekannte, eine weibliche Stimme. Wohl eine weitere der Jägerinnen.
„Nein.“ Thomas Stimme. „Der alte Dämon hat sich äußerst untypisch verhalten. Sie helfen einander gewöhnlich nicht und dieser hat ganz offensichtlich versucht, den anderen zu retten.“ Finn sah ihn förmlich vor sich, wie er den Kopf schüttelte.
„Was war das für ein Dämon? So einen habe ich noch nicht gesehen“, fragte ein anderer Jäger nach. Thomas antwortet nicht gleich und es waren andere Geräusche zu hören, die darauf schließen ließen, dass jemand einen Stuhl bewegte.
„Ich habe da eine Vermutung, aber dazu muss ich noch mehr in Erfahrung bringen“, erklärte Thomas. „Warten wir dazu noch auf die anderen.“ Die Stimmen entfernten sich und Finns Anspannung ließ entsprechend nach.
Verdammt. Wenn er sich nur irgendjemandem bemerkbar machen könnte. So lag er hier hilflos, völlig wehrlos diesen irren Jägern ausgeliefert.
Kurze Zeit später vernahm er abermals Stimmen dichter bei. Eine war lauter als die anderen und Finn erkannte sofort Michael. Er verzog missmutig das Gesicht. Dieser Mann hatte ihn verraten!
Michael klang jedoch sehr aufgeregt und überaus eindringlich. Gebannt lauschte Finn.
„... ist verschwunden. Wir hatten telefoniert, ich hatte es dir ja erzählt. Dann wollte er zu mir kommen, aber er kam nicht, und als ich nach ihm gesucht habe, fand ich nur das hier. Das ist sein Amulett!“, sprudelte Michael gerade heraus. „Er geht seither nicht an sein Handy. Wir sollten was unternehmen, ihn suchen. Der Dämon könnte ihm noch einmal aufgelauert haben.“
„Mach nicht so einen Wirbel, Michael.“ Thomas klang ruhig und beschwichtigend. „Der Dämon hat ihn nicht erwischt. Da bin ich mir ganz sicher.“ Er lachte hart auf und Finn hörte eine gewisse grausame Genugtuung heraus, die ihm den Magen umdrehte.
„Aber wo ist er dann? Roger wusste auch nichts. Thomas, er hat alleine gegen einen Dämon gekämpft! Und ihn in die Flucht geschlagen. Er ganz alleine!“ Michaels Stimme klang extrem aufgeregt. Finn runzelte die Stirn und begann zu ahnen, dass seine Entführung wohl doch nicht von diesem ausgegangen war. Er versuchte, durch den Knebel hindurch um Hilfe zu rufen, was allerdings nur ein undeutliches und viel zu leises Nuscheln ergab.
Nicht umsonst nennt man das Ding einen Knebel, seufzte sein Verstand und bedachte Finns erneute, hoffnungslose Versuche, sich zu befreien mit einem mildtätigen Lächeln.
Die Stimmen wurden lauter, näherten sich offenbar seinem Gefängnis. Die Tür wurde geöffnet und Finn drehte den Kopf in diese Richtung. Kalter Schweiß brach ihm aus, gesellte sich zu dem klammen Gefühl, und sein Herz raste ungefragt los. Was würde nun geschehen?
Thomas trat heran und seine Stimme war so kalt wie zuvor.
„Ich muss ein paar Antworten bekommen und hier ist derjenige, der sie mir geben wird.“ Er nahm die Maske ab und Finn blickte abermals in das maskenhaft starre Gesicht von Thomas. Diesmal änderte sich der Ausdruck nicht. Er blieb kalt, hart und schaute ihn nur verächtlich an.
Michael trat neugierig hinzu und keuchte überrascht auf, als er ihn erkannte.
„Thomas, das ist ja Finn! Was soll das? Wie kommt er hierher?“ Michael trat näher heran. Sein Blick flog über Finns ängstliches Gesicht, erfasste die Fesseln und den Knebel. Er sog erschrocken die Luft ein und wandte sich hastig zu Thomas um.
„Du?“, stieß er ungläubig hervor, schüttelte den Kopf und fügte begreifend hinzu: „Also hast du ihn entführt und hierher gebracht?“ Seine Stimme veränderte
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