Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)
endlosen Schmerz in sich in abgrundtiefen Hass. Sie hatten ihn getötet und dafür würden sie nun bezahlen. Jeder einzelne Dämon würde dafür sterben. Sie hatten ihn benutzt, um Jack zu ködern, um ihn zu finden. Für sie war er nur ein Werkzeug gewesen.
Er ballte die Faust. Er würde sie jagen, er würde sie finden. Jeden einzelnen von ihnen würde er aufspüren, jagen und vernichten. So, wie sie es getan hatten. Sie würden bezahlen. Für Jack.
Süß und heiß brannte der Hass in ihm, gab ihm Nahrung. Genug Nahrung, um sich zu erholen, um stark zu werden. Genug Nahrung für die vielen, vielen Jahre der Jagd, die folgen würden.
Thomas schloss die Augen. Für dich, mein geliebter Jack.
„Binde mich endlich los. Was soll das Ganze? Ich habe doch nichts getan!“ Finns ärgerliche Stimme brachte ihn abrupt zurück in die Gegenwart, fort von den Erinnerungen, die er so lange verdrängt hatte. Geistesabwesend glitt sein Blick über den jungen Mann. Es war nicht Jack. Sie waren sich in gewissen Punkten ähnlich. Aber Finn war nicht Jack.
Natürlich nicht.
Jack war tot, vernichtet und kehrte nicht zurück. Dieser Mensch hingegen war der Schlüssel zu einem weiteren von ihnen. Er würde ihn benutzen, um an ihn heranzukommen. Ein weiterer, der für Jacks Tod bezahlen würde.
Finn hatte misstrauisch beobachtet, wie Thomas Gesicht sich schmerzhaft verzerrte und er minutenlang in sich gekehrt still dastand. Blicklos hatte er vor sich hingestarrt, Tränen waren beständig über seine Wangen getropft. Mit einem Mal durchlief den Schwarzen Jäger ein Ruck und er wandte sich Finn zu.
Sein Gesicht war abermals eine starre Maske, als er ihm wortlos den Knebel anlegte und ihm die schwarze Maske überzog. Stumm zog er seine Hose hoch.
Finn vernahm seine schleppenden Schritte, als er sich entfernte, ahnte, dass das Licht gelöscht wurde und er ihn einfach dort im Dunklen liegen ließ.
Alleine. Im Ungewissen, was mit ihm geschehen würde.
Stöhnend verlagerte er sein Gewicht. Sein Rücken schmerzte entsetzlich und die Stricke hatten seine Hand- und Fußgelenke aufgerieben, denn entgegen der Anweisung seines Verstandes hatte er dennoch wiederholt versucht, sich zu befreien. Ihm war kalt und egal wie er sich auch drehte, tat ihm sein Körper weh. Thomas schien vor Stunden verschwunden zu sein, aber er lag noch immer hier im Dunkeln, lauschte auf das beständige Tropfen von Wasser und drehte langsam durch vor Schmerz und Verzweiflung. Was, wenn Thomas ihn einfach hier liegen ließ, wenn er nicht wiederkam? Er hatte vorhin nicht so ausgesehen, als ob er ganz im Hier und Jetzt gewesen wäre.
Finns Verstand hatte schon vor einiger Zeit glasklar festgestellt, dass kaum wirklich Aussicht auf Hilfe bestand. Michael, zu dem er ja eigentlich gewollt hatte, machte offensichtlich mit Thomas gemeinsame Sache und hatte ihn bewusst zu sich gelockt, damit der Schwarze Jäger ihn sich schnappen konnte. Und ansonsten wusste schließlich keiner, wo er war.
Als sein Verstand nach einigen Einwürfen der inneren Stimme zu diesem Schluss gekommen war und anfing, weitere Szenarien seiner hilflosen Gefangenschaft zu entwickeln, hatte Finn ihm einen energischen Tritt verpasst und ihn seither ignoriert. Es war schwer, sich abzulenken, wenn es nichts außer salzigem Geschmack, dem allgegenwärtigen Geruch und hartem Holz unter ihm gab. Ach, ja und dieses verfluchte beständige Tropfen irgendwo. Finn meinte sich zu erinnern, dass Wassertropfen eine effektive Foltermethode waren. Chinesische Wasserfolter? Gerade konnte er sich hervorragend vorstellen, wie sie funktionierte.
Seufzend drehte er sich zur anderen Seite. Was sollte er nur tun? Er traute Thomas mittlerweile eine ganze Menge zu. Der hielt ihn offensichtlich in diesem merkwürdigen Spiel für wichtig genug, um ihn zu kidnappen, zu bedrohen und mit einem Messer zu verletzten. Finn wollte sich gar nicht ausmalen, was er noch alles tun würde, um an Informationen zu kommen, die er ihm gar nicht geben konnte.
Er schloss die Augen, was Unsinn war, denn er sah ohnehin alles gleich schwarz und das war eine Farbe, der er einfach gerade überhaupt nichts abgewinnen konnte.
Angestrengt lauschte er in die Dunkelheit und glaubte schließlich, entfernt Stimmen zu hören. Es dauerte allerdings eine ganze Weile, bis sie näher kamen. Definitiv menschliche Stimmen. Sie kamen nahe genug, sodass Finn sie schließlich auch verstehen konnte. Mit
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