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Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Titel: Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Beschwörungsformel.
     
    Finns Herz machte einen Salto, der bei jeder Zirkusvorführung Applaus bekommen hätte. Seine innere Stimme war absolut sprachlos, seinem Verstand klappte nur der Unterkiefer herunter. Dave? Dave hatte gesagt: „Ich liebe dich.“
    Ruckartig zog sich Finn hoch, umschloss erneut dessen Gesicht mit den Händen und küsste ihn innig auf den Mund. Tief vergrub er den Kopf in Daves Halsbeuge und schloss glücklich die Augen. Er zersprang schier vor Glück. Er hatte jene Worte gesagt, hatte es zugegeben. Was war sonst noch wichtig?
    Und jetzt bitte einfach ausblenden, kitschige Musik abspielen und den Abspann zeigen, dachte er glücklich. Eine bessere Abschlussszene werdet ihr nicht mehr bekommen.
    Seufzend kuschelte er sich an den warmen Körper. Der Schlaf umfing ihn sanft in Daves Armen.
    ***
    Einige Kilometer entfernt, hoch oben auf dem Kalkberg, der mitten in der Stadt aufragte, erklang eine unmenschliche, knarrende Stimme: „Russell, warte!“
    Der Halbdämon zuckte zusammen, wusste, dass es eigentlich nicht sein konnte, diese Stimme klang jedoch, als ob man eine knarrende Schranktür öffnen würde. Er drehte sich tief einatmend langsam um und blickte mutig in das Gesicht des Anderen.
    Der Mann war klein, gedrungen, wirkte wie ein Raubtier, welches sich zum Sprung zusammen kauert, um sich auf seine Beute zu stürzen. Selbst in seiner menschlichen Gestalt strahlte er etwas Lauerndes aus. Einen solchen Menschen würde man vielleicht auf Pferderennbahnen am Wettautomaten treffen. Ein Gaunertyp, ein schmieriger Betrüger. Russell kannte auch die wahre Gestalt hinter dem billigen Nadelstreifenanzug, den fettigen Haaren und dem gewachsten Schnurrbart. Grünliche Haut, ein langer Schwanz, der sich um klauenartige Füße schlang, ein breites, unförmig wirkendes Gesicht mit grünlichen Augen, langen, strähnigen Haaren, gedrungenen Hörnern und einem gewaltigen Maul voll dolchartiger, nach oben gerichteter Stoßzähne. Eben ein echter Krayaden, ein hinduistischer Dämon. Russell warf ihm einen verstohlenen Blick zu.
    Er war alt, lange nicht so alt wie Dave oder wie ... Sein Blick glitt zu der größten Gestalt der Anderen. Dieser war wirklich alt. Und überaus gefährlich. Seine menschliche Erscheinung war die eines stämmigen Bodybuilders. Der Mann war grobschlächtig, hatte ein Gesicht mit so vielen Ecken und Kanten, dass man versucht war, es mit Schleifpapier glättend zu bearbeiten. Kräftige, kurze, muskelbepackte Arme und Beine wurden von dem Anzug kaum verdeckt, schienen den Stoff bei jeder Bewegung bis zum Äußersten zu belasten. Seine Augen hatten selbst jetzt einen Schimmer von dem orangeroten Feuer, welches in ihnen brannte.
    Jede Diskothek hätte ihn liebend gerne als Türsteher angeheuert. Ein Blick auf ihn und jeder Rowdy hätte das Weite gesucht. Er hätte auch sehr gut eine glänzende Karriere als Auftragskiller oder Schläger bei der Mafia machen können. Russell war sich nicht sicher, ob er nicht genau das schon getan hatte.
    Dieser Dämon hatte seines Wissens nach keinen menschlichen Namen angenommen, er nannte sich Thubal. Vermutlich war es ihm zuwider, einen menschlichen Namen anzunehmen, denn nichts verachtete er mehr als die schwachen Menschen.
    Russells Blick wanderte zu dem dritten Dämon, der mit ihnen gekommen war, um den letzten Mirjahn zu finden und zu töten. Dieser war extrem dünn und wirkte sehr knochig, halb verhungert. Sein hageres Gesicht war grau, und die winzigen schwarzgrauen Augen huschten ständig von links nach rechts, als ob er auf der Flucht wäre. Der dürre Körper war in eine graue Hose und einen schwarzen Pullover gekleidet, die beide an ihm zu schlottern schienen. Der Dämon bewegte sich schleichend, die Füße etwas hinter sich her schleifend, als ob sie nicht ganz zu seinem Körper gehören würden.
    Ein typischer Szarlem , dachte Russell abfällig. Diese Art Dämon griff selten offen an, er bevorzugte es, seinen Opfern aus dem Hinterhalt Angst zu machen und sich von hinten heimtückisch heranzuschleichen.
    Russell seufzte. In der Gesellschaft dieser drei Dämonen war ihm alles andere als wohl und sein verdammtes Bein schmerzte immer noch von dem Kampf mit dem verfluchten Jäger. Kurz huschte sein Blick zu Thubal. Er erinnerte sich ungern daran, dass er regelrecht demütig zu seinen Füßen angekrochen gekommen war, um ihn zu sprechen.
    Gleich nach den Menschen verachtete Thubal die viel zu menschlichen Halbdämonen. Beschämt erinnerte sich

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