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Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Titel: Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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ohne Zweifel einen Dämon erkannte. Hass loderte in ihnen, von einer Intensität, wie er es nie gesehen zuvor hatte.
    Dieser Dämon glühte vor innerem Hass. Es war seine Nahrung, sein Lebenselixier. Seine Pupillen glühten in einem orangeroten Ton, wenngleich sie eindeutig menschlich aussahen. Russell schluckte noch einmal vorsichtig und nickte unmerklich.
    „Gut. Schön, dass wir uns verstehen, Dämon.“ Thomas deutete ein Lächeln an und beugte sich noch näher zu Russell herüber. „Fangen wir mit Frage Nummer eins an ...“
     
    ***
     
    Max, Michael und Roger sahen stumm zu, wie Angelika ihre Beschwörung im Wohnzimmer vorbereitete. Sie hatten die Möbel an die Wände geschoben, um in der Mitte des Raumes Platz zu schaffen. Die Fenster waren verhängt worden und außer ein paar Kerzen, die den Raum unvollständig beleuchteten, gab es keine Lichtquelle. Nur das rote Glühen von Holzkohle in dem Becken in der Mitte des Raumes. Jetzt saßen die drei Männer auf dem Sofa und dem Sessel an Ende des Raumes. Jeder von ihnen umklammerte seine volle oder halbvolle Tasse Tee und beobachtet, wie die rothaarige Frau geschäftig hierhin und dorthin eilte, vor sich hin murmelte und Kräuter und Gegenstände scheinbar gezielt verteilte.
    „Gibst du mir mal das Siegel?“, riss sie Roger aus der neugierigen Betrachtung eines kompliziert anmutenden Kreidemusters auf dem Boden. Er schreckte hoch, griff in seine Hosentasche, zog das Siegel das Gaap hervor, welches er aus Finns Wohnung mitgenommen hatte und reichte es Angelika. Sie legte es in ein Feld ihrer Kreidezeichnung, die um das große Kohlebecken in der Mitte gezeichnet worden war. In anderen Feldern drumherum lag etwas von Finns trockenem Blut, Kleidung und Bücher.
    Roger starrte sekundenlang darauf. Sein Blick wanderte zwanghaft zu den paar Haaren, die sie in Finns Badezimmer einer Bürste entnommen hatten. Angelika hatte gesagt, dass es am effektivsten klappen würde, je mehr persönliche Sachen sie von ihm hätten und was wäre persönlicher als Blut und Haare? Trotzdem verspürte Roger dabei kein gutes Gefühl, gerade weil es so persönlich war, eben ein Teil von ihm. Allein der Gedanke, verursachte schmerzhafte Stiche in seiner Brust.
    Er seufzte und seine Gedanken wanderten ungewollt zu dem Mann, den Finn wirklich liebte. Der Mann, den sie in seiner Wohnung über sein Blut gebeugt angetroffen hatten. Der eigentlich ein Dämon war, dennoch Finn liebte. Roger ballte verstohlen die Faust zusammen. Er war eifersüchtig auf einen Dämon, der einen Menschen liebte. Was für eine verrückte Situation.
    Angelika arrangierte verschiedene Sachen in der Zeichnung auf dem Boden, vornehmlich Kräuter und Wurzeln und entzündete nun an einer Kerze ein Stück Papier mit Runen darauf und drapierte es in der Mitte auf die Kohle in dem Becken. Sie warf noch verschiedene Kräuter zusätzlich hinein, als das Papier aufflammte und die Kohle stärker zu glühen begann. Die Kräuter zischten und knisterten, während sie verbrannten und den Raum mit ihren schweren, süßlichen Gerüchen erfüllten. Max rümpfte pikiert die Nase. Natürlich hatte jeder von ihnen schon einmal irgendwie mit Angelikas Hexenkunst zu tun gehabt, wohl fühlte sich hingegen keiner von ihnen dabei. Es war wie ein Einblick in eine mysteriöse, fremde Welt, von der sie kein Teil waren. Geheimnisse umgaben Angelikas Tun, die sich ihnen nie offenbaren würden. Was man nicht verstand, fürchtete man instinktiv.
    „Muss es dabei eigentlich immer so stinken?“, fragte Max leise nach und erntete einen bösen Blick von Angelika, die sich gerade in ein altes Buch vertieft hatte, um den Anweisungen zu folgen. Sie hatte ein solches Ritual noch nie beschworen und versuchte angesichts der drei skeptisch dreinblickenden Männer, ihre Unsicherheit zu überspielen. Nervös blätterte sie hin und her.
    „Stör sie besser nicht“, brummte Michael leise an Max gewandt. „Vielleicht verwandelt sie dich doch noch in eine hässliche Kröte.“ Ein kurzes Grinsen überflog sein ernstes Gesicht. Wahrscheinlich stellte er es sich gerade bildlich vor: eine Kröte mit Max' Gesicht.
    „Du meinst, dick und hässlich bin ich ja schon? Würde sich daran noch was ändern?“, raunte ihm Max mit einem zuckersüßen Augenaufschlag zu. Michael zog ertappt die Augenbrauen hoch.
    „Hässlich ja nun nicht“, brummte er sehr leise zurück. „Hör auf, dich immer so runter zu machen.“ Er sah den Barden beinahe tadelnd an und wandte den

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