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Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Titel: Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Sein Blick war auf Angelika gerichtet, die einen Schritt zurückgetreten war und weiterhin ihre beschwörenden Worte murmelte.
    Der Rauch waberte auseinander und zog sich zusammen, das Bild wurde durchsichtig und plötzlich erneut ganz deutlich, und in dem Moment schlug der Finn im Rauch die Augen auf und schien sie direkt anzusehen. Roger keuchte auf, so real war der Blick. So voll Angst und Schmerz, dass er einen entsetzten Aufschrei unterdrücken musste. Das Bild war detaillierter und Roger sah entsetzt, dass Finns nackte Arme über seinem Kopf gefesselt waren. Rote Striemen und Blut war an ihnen zu sehen, jedoch konnte er keine größere Wunde ausmachen. Roger wurde von seinen Augen gefangen, die direkt in ihn zu blicken schienen. Fast vermeinte er Worte zu hören, leise und undeutlich in seinem Kopf: „Hilf mir!“
    Er sprang auf und wäre beinahe doch in den Kreis getreten, wenn ihn Max nicht davon abgehalten hätte, der ebenfalls aufgesprungen war und den Schmied an der Schulter hart zurück riss, bevor sein Fuß die weiße Kreidelinie vor ihnen überqueren konnte.
    „Roger“, zischte Max ermahnend. In seiner Stimme klang Furcht und Entsetzen an. „Das ist nur ein Bild. Das ist er nicht wirklich. Du kannst nichts tun. Denk daran, was Angelika gesagt hat. Betrete nicht den Kreis!“ Max' starke Hände hielten Roger fest und drückten ihn zurück auf den Sessel. Betroffen starrte der junge Schmied auf das Bild im Rauch, welches immer wieder verschwamm und sich nicht wirklich halten wollte. Angelikas Worte wurden eindringlicher, beschwörender, und ihre Hände schienen den Rauch umklammern zu wollen.
    „Wo?“, flüsterte sie fordernd. „Wo bist du?“ Der Rauch wurde von einem unsichtbaren Windhauch auseinander getrieben. Für einen Moment erkannten sie ein Bild von hellen Felsen, viel zu kurz, nur einen winzigen Lidschlag lang, sodass sie sich alle fragten, ob es wirklich da gewesen war. Erneut erschien Finns Gesicht, die Augen geschlossen, doch sein Mund bewegte sich, murmelte unhörbare Worte. Angelika unterdrückte einen leisen Fluch und rieb kurz ihre Hände aneinander, bevor sie sie abermals in den blauen Rauch streckte und das Bild entschlossen mit beiden Händen umfing.
    „Sag mir, wo du bist?“, raunte sie fordernd. Finns Lippen bewegten sich stärker. Die Stimme hallte fremd und doch hörbar in ihren Köpfen wieder, ohne dass die Worte den Umweg über ihre Ohren nahmen.
    „Hluini.“ Das fremde Wort hallte leise in ihnen nach, vibrierte in ihren Nerven. „Im Kerker der Zuflucht“, fügte der Finn im Rauch hinzu. Der Rauch wallte hoch und das Bild veränderte sich schlagartig. Grüne, gefährlich glühende Augen starrten plötzlich auf sie. Ein schrilles Kreischen ertönte und urplötzlich stob der Rauch auseinander, als ob ein heftiger Wind ihn auseinander getrieben hätte und löschte das glimmende Feuer der Kräuter. Der unsichtbare Wirbelsturm erfasste das Becken, ließ es erzittern. Es fing an, sich heftig zu bewegen, schaukelte hin und her. Die Kohle im Becken wurde mit Wucht herausgeschleudert, spritzte funkensprühend durch das ganze Zimmer. Hastig duckten die Vier sich, um nicht getroffen zu werden. Angelika schrie erschrocken auf, griff nach dem Becken und redete hastig in ihrer unbekannten Sprache. Sofort hörte das Becken auf zu beben und stand wieder still.
    Sie atmete heftig ein und aus, klammerte sich an den Rand des Beckens. Ihr Blick glitt zu den Männern, die sich zögernd vom Boden aufrappelten. Kohle, Kräuterreste und Asche hatten sich überall im Raum verteilt.
    „Alles okay mit euch?“, erkundigte sich Anglika erschrocken und musterte sie der Reihe nach. Roger zog sich am Sessel hoch, den er umgestoßen hatte, als er sich rückwärts fallen gelassen hatte und sah zu Max hinüber, der sich gerade aufsetzte und besorgt seinen Körper abtastete. Michael stand auf und blickte sich sofort besorgt im Raum um, suchte nach möglichen Feuerstellen, die Kohle war jedoch bereits erloschen.
    „Wa … was war das denn?“, fragte Max verschreckt nach. Angelika antwortete nicht sofort, beugte sich etwas mehr über das Becken. Ihre Knie zitterten und ihr Gesicht sah selbst in dem schwachen Licht kreidebleich aus. Sie schwankte, als ob sie keine Kraft mehr hätte.
    „Etwas hat mich zurückgestoßen. Sie haben mich bemerkt, bevor ich mehr erfahren konnte“, gab sie zu, und ihre Stimme klang unsicher und sogar ängstlich. „Aber ich habe die Verbindung rechtzeitig unterbrochen. Es

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