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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Urin, Schmutz und verbrannter Nahrung. Diese Dämonin ernährte sich von den Abfällen der Menschen, wenn sie nicht gerade mit einem lebenden Opfer beschäftigt war.
    Dave zog hasserfüllt die Stirn in Falten. Wenn sie sich an Finn vergangen hatte, würde er ihr die Haut langsam und genüsslich in Streifen abziehen. Niemand rührte seinen Geliebten an.
    Der andere Dämon roch nach nassem Hundefell und Dave hatte keine Mühe, ihn als Kynokephalos zu identifizieren. Es erstaunte ihn, dass es noch einen gab. In den großen Hetzjagden der Schwarzen Jäger waren sie wie die Werwölfe gnadenlos gejagt und überwiegend getötet worden. Die Menschen hatten nicht zwischen den Dämonenarten unterschieden. Dabei war der Kynokephalos relativ harmlos, da er sich nur von der Energie der Angst ernährte und seine Opfer daher meist nur erschreckte und nicht tötete.
    Dave lächelte grimmig. Die beiden Dämonen auszuschalten dürfte nicht schwer sein. Er trat an die versteckte Tür heran, deren Holz bereits stark vermodert war und eigentlich nur gefälligkeitshalber seine Form behalten hatte.
    Von der Kerkerseite aus war die Tür getarnt, sodass man sie für einen Teil der Felswand halten würde. Es gab mehrere solcher getarnten Zugänge. Dave hatte nicht lange suchen müssen, bis er Finns Präsenz hinter dieser gespürt hatte. Der Kynokephalos befand sich leider direkt daneben an der Wand. Dave würde sich nicht unbemerkt anschleichen können und musste ihn als ersten ausschalten.
    Er holte tief Luft, versicherte sich, wo im Raum er Finn spürte, senkte den Kopf mit den großen Hörnern angriffslustig und griff entschlossen mit der Klaue durch das morsche Holz der Tür.
    ***
    Da war etwas.
    Finn spürte es. Eine Anwesenheit in seinem Geist, ein stärke Präsenz. Sein ganzes Bewusstsein schrie ihm zu, dass Dave da war. Hier, ganz in der Nähe. Er war hier. Als Finn jedoch die Augen öffnete, war natürlich nichts zu sehen. Enttäuscht seufzend schloss er die Augen, riss sie allerdings gleich wieder auf, als er ein winziges Geräusch hörte.
    Sein Blick glitt forschend durch die dunkle, unzureichend beleuchtete Zelle.
    Dort wo er eben noch die Gestalt des hundeköpfigen Dämons an die Wand gekauert gesehen hatte, klaffte eine Öffnung, in der die zuckenden Beine des Kynokephalos gerade verschwanden. Der Dämon verschwand in die Wand, während die Öffnung sich türgroß erweiterte. Trümmer morschen Holzes fielen mit weichen, fast seufzenden Lauten zu Boden. Die Dogai hatte anscheinend noch nichts bemerkt, denn sie saß in sich versunken im dunkleren Bereich der Zelle.
    Finns Herz pochte schneller. Er wusste nicht, ob er sich freuen oder Angst haben sollte, als eine sehr große, nur schemenhaft zu erkennende Gestalt sich durch den Durchgang schob und sofort im dunklen Bereich dahinter verschwand.
    Finn versuchte das Dunkel zu durchdringen, konnte jedoch nichts erkennen. Diese Gestalt … sie war viel zu groß gewesen. Das war gewiss kein Mensch auch wenn seine verwirrte innere Stimme ihn glauben machen wollte, dass es Dave war, der zu seiner Rettung gekommen war. Der Dämonensinn hingegen tippte auf einen weiteren Dämon. War das der Incubus?
    Die Gestalt des weiblichen Dämons sackte mit einem weiteren Seufzen in sich zusammen und kippte nach vorne in den helleren Bereich. Eine dunkle, stinkende Flüssigkeit breitete sich unter ihrem Körper aus. Gleich darauf zerfiel der Körper. Zurück blieben nur Gesteinsbrocken.
    Erschrocken sog Finn die Luft ein und spähte mit stark klopfendem Herz in die Dunkelheit dahinter. Kalte Schauer rasten über seinen Körper. Wer war das? Wer konnte mal eben so, nahezu geräuschlos, zwei Dämonen aus dem Weg räumen?
    Angstschweiß brach ihm aus, als sein Dämonensinn plötzlich laut Alarm schlug. Finns Herz setzte tatsächlich einen Schlag lang aus. Langsam schälte sich eine große Gestalt aus dem Dunkel. Der Dämon? Finn glaubte Hörner und Schwingen zu erkennen, allerdings fehlten die charakteristischen rotglühenden Augen.
    Finns Narbe brannte, sein Atem ging hektisch. Zischend holte er Luft, als die Gestalt in das Fackellicht trat.
    Es war nicht der Dämon. Finn verschluckte sich und riss die Augen so weit auf, dass sie schmerzten. Das war unmöglich! Er musste träumen. Der Wahnsinn hatte ihn nun doch erfasst und er halluzinierte.
    Ein etwas ramponierter, eleganter grauer Anzug. Eine große, schlanke Gestalt. Ein attraktives Gesicht mit der Andeutung eines Drei-Tage-Bartes. Finns Verstand war

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