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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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fahrig über Daves Rücken. Dieser schnupperte erneut an der Narbe.
    Finns Energie wogte um ihn. Daves Augen begannen dumpf in einem roten Farbton zu glimmen und er leckte sich über die Lippen.
    „Ich bin so unglaublich hungrig.“
    ***
    Mehrere Kilometer weiter saßen Finns Freunde im Wohnzimmer des Krähennestes zusammen.
    „Wenn ihn einer verstehen sollte, dann doch du Max oder besser Thomas“, erklärte Roger gerade hitzig. „Er liebt diesen Dave wirklich.“
    „Aber er wird ihn töten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ihn die Gier überkommt. Es liegt nicht in der Natur dieser Wesen zu lieben, oder gar feste Bindungen einzugehen. Alles was sie von einem Menschen wollen, ist irgendeine Form von Energie.“ Max zog seine Beine an und kuschelte sich tiefer in den großen Sessel.
    „Die anderen Dämonen dürfen ihn nicht in die Finger bekommen. Wenn es Finn war, der den Weg geöffnet hat, kann er vermutlich noch weiteren Dämonen ermöglichen, hierher zu kommen. Noch vielen mehr, als jetzt schon hier sind.“ Max. seufzte. „Dann können wir sie gar nicht so schnell erledigen, wie sie auftauchen. Seit damals hat es meines Wissens nach keine neuen gegeben. Wir haben die Vampire und die Werwölfe erfolgreich ausgerottet, ebenso wie eine ganze Menge anderer Scheußlichkeiten. Irgendwann erwischen wir sie alle.“ Er nippte an seinem Kaffee.
    „Wenn allerdings der Weg noch einmal geöffnet wird, kommen womöglich weitere hierher.“ Max wippte vor und zurück, lauschte in sich hinein. Sein Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. „Damals waren die Vorstellungen von Schrecken noch andere als heutzutage. Man hat sich vor der Dunkelheit gefürchtet. Vor Schatten. Nicht auszudenken, was für Wesen wir heute erschaffen würden, wo Mord, Totschlag, Selbstmordattentäter und Massenmorde beinahe alltäglich geworden sind.“ Er schüttelte sich bei dem Gedanken. „Was für ein Albtraum!“
    Sie schwiegen. Der Gedanke hing in der Luft, schien jeden von ihnen mit plötzlicher Furcht zu erfüllen. Jeder für sich begann unbehaglich hin und her zu rutschen. Alle blickten sich um, als ob etwas Unbekanntes den Raum betreten hätte.
    „Spürt ihr es auch?“, fragte Angelika alarmiert und löste sich aus Roberts Umarmung „Es fühlt sich an, als ob ….“, bestätigte Roger erschrocken und sprang auf, „Finn wieder in Gefahr wäre.“ Gleichzeitig setzten sie sich in Bewegung.
    „Das Band der Sieben“, bestätigte Max auf dem Weg nach draußen. „Der Lulatsch braucht Hilfe. Vermutlich bekommt sein dämonischer Freund gerade Hunger und hat Appetit auf einen leckeren Mirjahnsnack.“
     
    78. Wahrer Name
     
    „Dave?“ Finn sah fragend zu ihm hoch. Dieser stand wie erstarrt, seine Hände waren zur Ruhe gekommen. Er umklammerte Finns Schultern und schob ihn plötzlich von sich. Intensiv betrachtete Dave Finns Gesicht, nahm sekundenlang beinahe sehnsüchtig verlangend alles von seinem geliebten Menschen in sich auf. Langsam öffnete er den Mund, als ob ihm die Worte nur schwer und träge über die Lippen kommen würden.  
    Scharfe Zähne blitzten zwischen den menschlichen Lippen auf. Seine Augen glühten rötlich und Finns Siegel wurde warm. Bewegungslos, erstarrt stand Finn still, konnte sich nicht rühren. Seine Stimmen schrien durcheinander, widersprachen sich ständig. Kälte breitete sich in Finns Magen aus und zeitgleich kochte sein Blut.
    „Finn, mein Name ist nicht Dave“, erklärte dieser mit schleppender Stimme, in die sich ein knurrender Laut mischte. „Ich bin ein Dämon. Mein menschlicher Name ist Dave oder David.“ Sein Atem ging schwer, jeder Atemzug war zu hören. Seine Lider flatterten und der Körper war angespannt. „Aber mein wahrer Name ...“ Daves Augen glühten stärker und seine Lippen zitterten, öffneten und schlossen sich wieder. Mühsam brachte er jede Silbe hervor: „Ist … Ardat Lilu.“
    Verblüfft starrte Finn ihn an. Was hatte das zu bedeuten?
    Sein wahrer Name!, schrie der Dämonensinn gellend auf. Warum sagt er dir plötzlich freiwillig seinen wahren Namen? Das Siegel pochte hart an Finns Brust, doch noch immer konnte er sich nicht rühren, war gefangen im Anblick der roten Augen und dem klammernden Griff der Hände. Daves Gesicht verzerrte sich. Seine Augen glühen unverkennbar gierig. Finn hatte ihn schon zuvor so erlebt. Dennoch war es heute anders.  
    In einer blitzschnellen Bewegung riss Dave den jungen Mann von den Beinen und warf ihn schwungvoll auf das

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