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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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leben sie immerhin. Er hat es mir gesagt.  
    „Ich bin kein Jäger“, erklärte Finn verzweifelt. „Ich habe mir bei dem Kampf vor Angst fast in die Hose gemacht.“
    „Wenn du denn eine angehabt hättest“, bemerkte Max trocken. Finns Kopf flog zu ihm herum und er starrte ihn für einen Moment lang sprachlos an.
    „Wir hatten alle Angst“, bemerkte Michael erstaunlich sanft. „Jeder wäre dumm, der vor ihnen keine Angst hätte. Die Schicksale der anderen Jäger sollten uns genug davor warnen, wie gefährlich die Anderen sind. Ich kann Finn verstehen. Allerdings können nur wir sie aufhalten. Nur wir können sie töten. Es ist deine wie unsere Bestimmung.“
    „Finn, Frosch. Du bist ein Mirjahn. Du kannst gar nicht anders, als sie zu jagen. Mann, du bist so etwas, wie ein Supermann, okay? Deine Fähigkeiten werden sie alle zur Strecke bringen“, redete Robert auf ihn ein. Finn schüttelte hingegen entschlossen den Kopf.
    „Begreift das doch. Ich will es nicht. Mir doch egal, ob ich ein Mirjahn bin oder nicht. Darum habe ich nie gebeten, so etwas wollte ich nie sein. Nur weil es in meinen Genen ist, heißt es ja noch lange nicht, dass ich es auch bin“, erhob er trotzig die Stimme. „Ich bin kein Jäger, will es nicht sein.“ Die anderen sahen ihn weiterhin verständnislos an.
    „Ich will das nicht“, fügte Finn flüsternd hinzu. „Ich will ihn nicht töten müssen.“ Der Rest schwieg betroffen und Finn wandte den Kopf, damit sie das verdächtige Glitzern in seinen Augen nicht sehen konnten.
    Stunden später schritt er die Treppe zu seiner und Daves Wohnung hinauf. Sein Kopf brummte, er hatte Kopfschmerzen. Die anderen hatten noch auf ihn eingeredet, ihn irgendwann jedoch in Ruhe gelassen. Hartnäckig hatte er ihnen erklärt, dass er mit dieser ganzen Sache nichts zu tun haben wollte. Schließlich hatte Roger die Schultern gezuckt und erklärt, sie würden ihn ja wohl kaum zwingen können. Wenn es seine Entscheidung sei, hätten sie das zu akzeptieren.
    Finn seufzte. Roger war wirklich ein besonderer Freund. Trotz seiner Eifersucht auf Dave stand er hinter Finn. Das war durchaus bemerkenswert.
    Als Finn die Tür zur Wohnung aufschloss, stutzte er, denn seine Narbe prickelte für einen kurzen Augenblick. Es war zu dunkel, um irgendetwas sehen zu können. Wenn er allerdings das Licht anschalten würde, konnte er auch laut rufen: Ich komme jetzt rein.  
    Finn lauschte angestrengt, sein Herz pochte heftiger. Das Dämonensiegel um seinen Hals zeigte keine Reaktion, ebenso wenig sprang sein Dämonensinn an, also schien im Dunkeln keine Gefahr zu lauern. Erleichtert atmete er aus, schaltete das Licht ein und warf seine Tasche wütend in die Ecke. Er trat an den Kühlschrank, der mittlerweile besser gefüllt war, heran und nahm sich die Milch heraus. Er goss sich ein Glas ein, ging damit hinüber zu der überdimensionierten Sitzecke und nahm ganz am Rande Platz. Sich unwohl fühlend sah er sich in dem großen Raum um.
    Die Wohnung behagte ihm nicht. Sie war unpersönlich und kalt. Dave hatte sich nicht die Mühe gemacht, sie nach menschlichen Maßstäben gemütlich einzurichten, sondern sie von einem Innenarchitekten gestalten lassen, der diesen modernen, kühlen Stil für einen Geschäftsmann wie Dave Duncan für angebracht gehalten hatte. Das Einzige, was Finn an der Wohnung wirklich mochte, war der Whirlpool im Badezimmer. Dave hatte sehr bezeichnend gegrinst, als Finn sich davon begeistert gezeigt hatte und gemeint, er würde ihm gerne zeigen, was man darin alles erleben könnte.
    Unwillkürlich musste Finn lächeln. In Sachen Leidenschaft ließ ihre Beziehung gewiss keine Wünsche offen. Mehr als einmal hatte sich Dave verwandelt, wenn ihre gemeinsame Lust ihn mit sich gerissen hatte. Finn hatte sich daran gewöhnt, ihn beim Sex in seiner Dämonengestalt zu erleben. Wenn er ehrlich war und seinen Verstand kurzfristig austrickste, war Dave als Dämon noch wilder und leidenschaftlicher und der gewisse Kitzel von Gefahr, reizte Finn. Es schien, als ob sie die kurze Zeit, die ihnen vergönnt gewesen war, so sinnvoll, wie möglich hatten nutzen wollen.
    Daran wolltest du nicht mehr denken, meckerte die innere Stimme. Finn seufzte tief auf. Es funktioniert doch eigentlich ganz hervorragend zwischen euch Zweien. Dave kann sich gut beherrschen. Er hat dir kein einziges Mal mehr Energie geraubt oder dich angefallen, also klappt es doch. Den leisen Verdacht, den der Verstand äußerte, dass Dave womöglich

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