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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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zähnefletschend anknurrte.
    „Ach du heilige Scheiße“, vernahm Finn Robert, der noch nie zuvor einen Dämon gesehen hatte, entsetzt keuchen.
    „Geh runter von ihm. Lass ihn in Ruhe“, sagte Roger leise und drohend, näherte sich langsam weiter. Er spielte mit dem Messer in der Hand. Unsicher blieb er stehen, aus Furcht, den Dämon, der den wimmernden Finn festhielt, zu provozieren. Allerdings machte der Dämon auch noch keine Anstalten, ihn zu töten. Der Blick aus den glühenden Augen blieb starr auf Roger gerichtet.
    „Was willst du sonst tun, Mensch?“, fragte der Dämon den Schmied hämisch lachend. „Er gehört mir. Dieser Mensch gehört einzig mir. Auf ewig. Er ist mein. Wir sind vereint. Er ist mein Schöpfer.“ Erneut lachte er auf. Finns innere Stimme hörte es ebenso wie er selbst: Einen winzigen Unterton von Trauer oder Verzweiflung darin.
    Das klang nach Dave, bemerkte Finn hoffnungsvoll und er wandte vorsichtig den Kopf. Der Schmerz wühlte sich durch seinen Körper und seine Kehle war so eng, dass er kaum Luft bekam. Mühsam unterdrückte er ein weiteres Stöhnen.  
    „Bitte, Dave.“ Ruckartig wandte sich der Dämon ihm zu, ohne den Griff zu lösen. „Bitte lass mich los“, bat Finn, suchte Daves Blick, versuchte in den roten Augen zu lesen. Knurrend fletschte der Dämon die Zähne. Robert keuchte erneut auf, stöhnte gequält: „Scheiße, der bringt ihn um.“

Nein, tut er nicht, da war sich Finn ganz plötzlich sehr sicher. Er kann mich gar nicht töten. Ich bin sein Schöpfer.  
    „Du kannst mich nicht töten“, sprach er seine Gedanken laut aus. Verwundert, noch nicht ganz begreifend, woher er diese Sicherheit nahm.
    „Töte ihn, Finn“, hörte er Max' Stimme, doch sie klang nach Thomas. Finn vermochte hingegen nicht den Blick von der dämonischen Fratze zu nehmen.
    „Nur du kannst ihn töten. Tue es!“ Finn konzentrierte sich ganz auf den Dämon, dessen Körper ihn fest auf den Boden presste und konnte daher nicht sehen, wie Max sich langsam näherte.
    „Du weißt es, alter Dämon“, erklärte dieser, eindeutig Thomas. „Es ist dein Schicksal. Der Mirjahn wird dich töten. Du kannst ihm nicht entrinnen.“
    Über Finn knurrte der Dämon abermals bedrohlich, fletschte erneut die Zähne gegen die anderen Menschen. Sein Griff wurde härter.
    „Er gehört mir“, erklang seine raue Stimme. „Niemand anderem. Ich habe ihn gezeichnet.“
    „Wir sind die Sieben, Dämon. Lass ihn los. Du hast keine Chance gegen uns“, bemerkte Thomas abfällig. „Deine Zeit ist um.“ Das Knurren des Dämons verstärkte sich, als sich ihm Roger von der einen und Thomas von der anderen Seite näherten. Michael zögerte noch, schob sich jedoch an dem, wie erstarrt dastehenden Robert vorbei. Angelika trat zu ihrem Geliebten, schob ihre Hand in seine und lächelte ihn beruhigend an.
    Finn gelang es, sich von dem Anblick des Dämons zu lösen. Er legte den Kopf in den Nacken, um zu sehen, wo die anderen waren. Thomas spielte mit seinem Messer. Auf dem runden Gesicht von Max lag ein beinahe genießerischer Ausdruck. Über Kopf beobachtete Finn, wie sich Max, Roger und Michael näherten, bereit, den Dämon anzugreifen.
    „Nein“, erklärte er bestimmt. „Thomas, Roger. Tut ihm nichts. Ihr dürft ihn nicht töten.“ Sofort senkte der Dämon seinen Blick zu ihm hinab, legte den Kopf schief und betrachtete Finn misstrauisch. In einer unglaublich schnellen Bewegung riss er Finn an den Schultern hoch und krallte sich in sein Fleisch hinein. Finn stieß einen erschreckten, schmerzhaften Laut aus. Der Dämon riss das Maul auf und beugte sich über den Menschen, der mit durchgebogenem Rücken in seinen Armen hing. Die Zähne verharrten wenige Millimeter über Finns Kehle, ritzten bereits die Haut auf.
    Seltsamerweise spürte Finn ganz und gar keine Angst mehr, als er in die glühenden Augen hoch sah. Er wusste mit absoluter Sicherheit, dass der Dämon - nein, Dave - ihn nicht töten konnte. Er würde es nicht tun. Finns Verstand bemerkte nebenbei spöttisch, dass er in den Armen des Dämons lag, wie auf einem der Titelbilder der „Beißer-Bücher“.
    Es ist leider nicht halb so romantisch, resümierte die innere Stimme, denn in deinem Fall sieht es wirklich schwer danach aus, als ob er dich eher beißen als küssen will.  
    Irgendwo erklang ein erstickter Laut. Finn war nicht sicher, von wem er kam. Der heiße, feuchte Atem des Dämons strich über seinen Hals, die scharfen Zähne ritzten seine

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