Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
schon in Hamburg getötet, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben, nicht wahr, Finn?“ Er leckte sich über die langen Zähne. Robert wurde kreidebleich, wich zurück, bis er gegen die nächste Wand stieß. Bedächtig folgte ihm der Dämon. Finns Herz schlug langsam und schwer, seine Glieder schienen Tonnen zu wiegen und in seinem Kopf war Leere, ein Nebel hinter dem sich seine Stimmen bekriegten. Sein Blick hing an Robert.
    „Ich werde ihn töten, wenn du mich nicht daran hinderst, Finn!“, knurrte der Dämon und näherte sich Robert weiter. Er hob die Klauen, bereit zuzustoßen.
    „Soll ich es tun, Finn?“, fragte er über die Schulter zurück, ohne den Blick von dem zitternden Robert zu nehmen, der langsam an der Wand hinabrutschte.
    „Nein!“, erklangen zeitgleich Roberts und Finns entsetzte Schreie. Finn fand endlich seine Stimme wieder.
    „Ich schmecke gar nicht. Ganz bestimmt nicht“, wimmerte Robert, sah hilfeflehend zu Finn. „Finn, tu doch was. Halt ihn auf. Du bist doch der Superheld hier.“
    Das ist wohl deine Rolle, ob du willst oder nicht, bemerkte die innere Stimme. Der Verstand pflichtete ihr bei und ergänzte mit dem wütenden Dämonensinn: Sieh zu, dass du ihn rettest.  
    Die Klaue des Dämons schoss vor und stieß heftig neben Robert in die Wand. Putzstücke rieselten hinab. Schützend hob Robert die Arme hoch.
    „Finn, lass nicht zu, dass er mich frisst. Finn!“, brüllte Robert in Todesangst und endlich löste sich dieser aus seiner Starre. Suchend glitt sein Blick über den Boden und fand das Siegel. Er hob es rasch auf und er trat hinter den Dämon.
    „Lass ihn los, Dave“, sagte er drohend. „Lass sie alle zufrieden. Sie haben damit nichts zu tun. Du willst mich, also lass meine Freunde da raus.“
    Das unheimliche Lachen des Dämons füllte den Raum bis in den letzten Winkel. Roger zog sich hinter ihnen mühsam heran und wimmerte, als er versuchte, seinen Fuß zu belasten.
    „Sie sind die Sieben, Mirjahn. Ihr tötet Dämonen, ihr jagt uns. Warum sollte ich einen von euch am Leben lassen? Warum sollte ich so etwas Dummes tun? Sag mir, Mirjahn, warum?“ Grob zerrte der Dämon Robert hoch. Seine Klaue strich über dessen Brust, zerschnitt das Hemd wie mit einem Messer. „Das wäre wirklich nicht sehr klug von mir, Mirjahn, oder? Besser, du hinderst mich daran.“
    Robert keuchte auf. Die scharfe Klaue durchdrang seine Haut über dem Herzen und er versuchte wimmernd, den Arm des Dämons festzuhalten. Heftig zerrte er daran, bewirkte damit jedoch rein gar nichts.
    „Scheiße Finn! Mach was!“, stieß er schmerzhaft stöhnend hervor, nicht fähig, den Blick von der scharfen langen Klaue zu lösen, die unaufhörlich in sein Fleisch eindrang. „Scheiße!“ Robert schrie schmerzerfüllt auf.
    Sein Schmerzlaut ließ Finn endlich reagieren. Das Siegel surrte durch die Luft, traf den Arm des Dämons, schnitt tief hinein und ließ diesen brüllend herumfahren, wobei er Robert endlich losließ. Erleichtert seufzend glitt dieser an der Wand hinab und presste sich die Hand fest auf die Wunde an der Brust.
    Sofort war der Dämon wieder bei Finn, stieß diesen zu Boden und kauerte sich über ihn. Er stütze die Arme seitwärts ab und blickte in Finns Gesicht.
    „Töte mich endlich!“, schrie er ihn rau an. „Willst du ihrer aller Leben opfern? Ich bin ein Dämon. Ich töte Menschen. Also vernichte mich. Tu, wozu du geboren wurdest!“
    „Das will ich aber nicht, du verfluchter Idiot. Ich will dich nicht töten!“, brüllte ihn seinerseits Finn an und stieß den Dämon kraftvoll von sich, sodass dieser auf seinem Hintern landete. Finn rappelte sich hoch, schleuderte das Siegel weit von sich und funkelte den verblüfften Dämon wütend an. „Ich liebe dich, verflucht noch einmal. Du kannst nicht von mir verlangen, dich zu töten!“
    Ein Lächeln überflog die Züge des Dämons und für einen winzigen Augenblick sah er nach Dave aus.
    „Töte mich, Finn, oder ich werde sie alle vernichten“, flüsterte er eindringlich. „Nur du kannst es tun. Mich zerstören und erschaffen.“
    „Das will ich nicht“, wimmerte Finn, den Blick flehentlich auf den Dämon gerichtet, der nun mehr und mehr Daves Gestalt annahm. „Das kannst du einfach nicht von mir verlangen. Ich will nicht ohne dich leben müssen.“ Finn fiel kraftlos auf die Knie. Tränen brannten in seinen Augen. Dave streckte seine Hand aus, berührte Finns Gesicht, wischte zärtlich eine Träne fort, die diesem langsam

Weitere Kostenlose Bücher