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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Haut, erzeugten winzige Blutstropfen. Eine tiefe Ruhe entstand in Finn und er entspannte seinen Körper. Das Siegel baumelte locker in seiner rechten Hand. Er ignorierte den Schmerz, der von den in sein Fleisch eindringenden Klauen ausging, und überließ sich ganz dem Dämon.
    Augenblicklich lockerte sich dessen Griff und der Schmerz nahm ab. Nur ein kleines Stück zog der Dämon sich zurück und raunte so leise, dass es nur Finn verstehen konnte: „Du hast mich aus dem Nichts erschaffen, aus der furchtbaren Leere, aus diesem Dunkel, in dem ich gefangen war, herausgeholt. Du hast mir Gestalt und Sinn gegeben, den Hunger wie die Gier. Ich bin was du geschaffen hast.“ Den Körper des Dämons durchlief ein feines Zittern.
    „Töte mich“, flüsterte er sehr leise. „Beende es.“
    Äh, er hat gerade die Zähne an deinem Hals, wie sollst du ihn da töten?, warf Finns Verstand ein, duckte sich allerdings sofort, als die innere Stimme ihn laut übertönte: Du willst ihn doch überhaupt nicht töten! Nein, das wollte Finn auf gar keinen Fall.  
    „Nein“, erklärte er entschlossen. „Ich will dich nicht töten.“ Ich liebe dich, Dave, ergänzte er in Gedanken. Das, was du auch bist.  
    „Töte mich“, flüsterte der Dämon noch einmal. Seine Stimme klang fordernd, drohend, aber Finn vernahm vor allem das eigentliche Flehen dahinter. Vorsichtig schüttelte er den Kopf, soweit er das konnte, ohne sich selbst die Kehle an den scharfen Zähnen des Dämons aufzuschlitzen. „Nein, ich werde dich nicht töten.“ Unverwandt sah er den Dämon an.
    Fauchend riss dieser das Maul plötzlich weit auf und umschloss Finns Kehle plötzlich ganz. Kurz schien es sogar Finn, als ob er doch zubeißen würde. Soweit kam es indes gar nicht. Jemand brüllte auf. Roger warf sich auf den Dämon und stieß ohne zu Zögern das Messer tief in dessen Rücken. Gleichzeitig griff von der anderen Seite Thomas an.
    Brüllend löste sich der Dämon von Finns Kehle, schleuderte Roger mit einer heftigen Drehbewegung weit von sich, Finn im Arm mit sich reißend und wehrte mit seiner rechten Klaue Thomas ab. Michael griff ihn frontal an. Der Dämon wich ihm aus und stieß ihn von sich, mitten hinein in den gläsernen Designertisch, der klirrend zerbarst.
    Der Dämon ließ Finn aus seinem Arm gleiten und trat zurück, musterte ihn genau.
    „Töte mich endlich“, zischte er drohend.
    Ich will dich nicht töten, beschwor Finn ihn in Gedanken und schüttelte stumm den Kopf. Betont langsam hob er die Hand, die das Siegel hielt, hoch und ließ es vor den Augen des Dämons fallen.  
    „Begreife es doch, Dave. Ich werde dich nicht töten.“ Finn versuchte in dem dämonischen Gesicht zu lesen.
    „Finn! Bist du wahnsinnig?“, rief Roger von irgendwo im Raum. Das Siegel des Gaap fiel klirrend zu Boden. Finn ging zwei Schritte auf den Dämon zu, die Hände weit geöffnet, als ob er ihn umarmen wollte.
    Roger rappelte sich an der Wand hoch, gegen die er geprallt war, und suchte verzweifelt den Boden nach dem Messer ab, welches er fallen gelassen hatte. Thomas war durch die offene Tür ins Schlafzimmer geworfen worden und befreite sich fluchend von den Überresten des Bettes.
    „Nimm dein Siegel und töte mich, Mirjahn“, forderte der Dämon Finn erneut auf. Als dieser nicht reagierte, kam er drohend einige Schritte näher. Finn rührte sich nicht und machte keinerlei Anstalten, zurückzuweichen oder sich nach dem Siegel zu bücken. Er blickte die Gestalt vor sich unverwandt an. Ein unheimliches Grinsen verzerrte die dämonischen Züge.
    „Du musst es tun, oder ich werde dich und deine Freunde töten“, drohte der Dämon, breitete seine Flügel aus und streckte sich zu voller Größe. Seiner unmenschlichen Kehle entrang sich ein unheimliches Lachen.
    Erneut stieß Robert ein: „Heilige Scheiße“, aus. Doch als er sich Finn und dem Dämon nähern wollte, hielt Angelika ihn zurück.
    „Nicht“, sagte sie leise und suchte seinen Blick. „Du kannst nichts tun, Robert.“
    Michael kam stöhnend auf die Knie und hielt sich seinen Arm, den er sich an den scharfen Scherben des Tisches aufgeschnitten hatte. Sein Messer lag unweit von ihm auf dem Boden, während Roger seines noch fluchend unter den Trümmern der modischen Sitzecke suchte.
    So schnell, dass ihm kein menschliches Auge zu folgen vermochte, war der Dämon plötzlich bei Michael, riss ihn brutal in die Höhe und schleuderte ihn kraftvoll durch den Raum gegen den Plasmabildschirm. Der junge

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