Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
Vom Netzwerk:
bestätigte Dave und seine Stimme nahm einen bedrohlichen Ton an: „Thubal.“
    „Was?“, würgte Finn wenig sinnvoll hervor, während sein Blick unsicher zwischen Dave und dem anderen Dämon hin und her huschte. Thubal? Die beiden kannten sich? Woher? Wieso? Was hatte das zu bedeuten? Dave kannte einen Dämon? Und überhaupt schien er von ihnen nicht sonderlich beeindruckt zu sein. Menschen erschraken doch normalerweise beim Anblick von Dämonen und hier war eine ganze Ansammlung des dämonischen Horrorkabinetts anwesend. Jeder Mensch musste sich erschrecken. Nicht so Dave. Verwirrt schaute Finn ihn an. So cool ist nicht einmal Dave!  
    „Was hat das zu bedeuten?“, fragte er unsicher nach, blickte den anderen Mann forschend an und richtete sich etwas auf. Seine Beine wollten ihn noch nicht recht tragen, sodass Dave ihn fest in seinem linken Arm hielt. Dave wandte sich nicht zu ihm um, sondern behielt Thubal im Auge.
    „Ich muss mich in Thubals Namen entschuldigen, Finn“, erklärte Dave. „Seine Gastfreundschaft war noch nie die beste. Und er hat in den letzten Jahrhunderten kaum dazugelernt. Noch immer so ein Faible für Traditionen, Thubal? Ein finsterer Kerker, also wirklich ... Wie altmodisch.“
    Daves Stimme war spöttisch, mit einem winzigen, drohenden Unterton. Thubal verzog missmutig das Gesicht und starrte ihn ärgerlich an. Finn registrierte die Worte, entnahm ihnen dennoch keinen rechten Sinn. Dave war nicht nur cool, er provozierte den Dämon. Was ging hier vor sich?
    „Du kennst ihn?“, brachte Finn hervor. Etwas in ihm - vermutlich sein Dämonensinn - setzte langsam winzige Mosaiksteinchen eines größeren Bildes zusammen. Sein Verstand reichte hilfreich die Steinchen an und die innere Stimme hielt den Kleber parat.
    „Aber sicher kennen wir uns“, knirschte Thubals unangenehme Stimme und sein Blick traf den des Menschen verächtlich. „David und ich sind uns vor über 600, oder gar 700 Jahren bereits begegnet. Ist es nicht interessant, dass wir ausgerechnet an diesem Ort erneut aufeinandertreffen?“
    Er lachte ein Lachen, welches mit dem Gefühl von trippelnden, eisigen Fingern Finns Wirbelsäule hinablief.
    „Vor ... “ Finns Verstand konnte oder wollte die Informationen nicht verarbeiten. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Was hatte Thubal gesagt? 600 Jahre? Das war viel zu lang für ein einziges Menschenleben. Wie konnten sie sich damals schon begegnet sein? Das war unmöglich!
    „Vor ...? Dave? Was bedeutet das?“ Finns Stimme war schleppend und er runzelte die Stirn. In seiner Kehle war ein fester Gegenstand, der sich unaufhaltsam höher schob und ihm das Atmen erschwerte. Trotz der Nähe zu Daves Körper fühlte sich seine Haut plötzlich kalt an.
    Thubal lachte erneut sein dämonisches Lachen. Finns Körper krümmte sich instinktiv zusammen, als das Lachen seine Nervenenden zum Zittern brachte.
    „Sag nicht, David, dass dein süßes menschliches Spielzeug nicht weiß, wer du bist? Hast du es ihm etwa nicht gesagt? David, David.“ Tadelnd schüttelte er den Kopf und schaute belustigt von einem zum anderen. Die mächtigen Hörner verliehen der Bewegung etwas absurd Komisches.
    Dave drückte ihn fester an sich. Finn fühlte in ihrer seltsamen Verbundenheit, dass dieser sich anspannte und Wut, kalt und berechnend, durch ihn floss. Plötzlich schien ihm Dave gefährlich und er wäre gerne von ihm abgerückt, wenn er seinen Beinen hätte vertrauen können.
    „Was meint er damit?“ Finn war sich mit seiner inneren Stimme eigentlich einig, dass er die Antwort nicht wirklich hören wollte. Sein Verstand hingegen schon, der gerade an den letzten Teilen des Gesamtbildes puzzelte.
    Dave holte Luft. Finn spürte das tiefe Einatmen, das Anspannen der Muskeln unmittelbar neben sich. Langsam wandte Dave sich zu Finn, der sich nun doch auf seine wackeligen Beine stützte, von ihm abwich und sich auch aus seinen Armen löste. Welches Geheimnis verbarg dieser Mann? Wer war er? Ein Jäger? Nein, er ging viel zu vertraut mit den Dämonen um.
    Sekundenlang sah ihn Dave an. Die dunklen Augen zogen Finn an, bannten seinen Blick, bannten seinen Körper. Mit einem Griff zog Dave ihn zu sich heran, küsste ihn viel zu heftig, presste seine Lippen wild auf Finns. Unwilliges Murmeln, gieriges Stöhnen, leises Lachen oder Wimmern erklang von den anderen Dämonen. Für den Moment war Finn zu perplex, um zu reagieren. Im nächsten Augenblick jedoch drückte er Dave energisch von sich. Keuchend starrte

Weitere Kostenlose Bücher