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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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nicht begriffen hast: Du bist ein Mirjahn! Du tötest Dämonen.  
    „Scheiße“, brachte Finn ungläubig hervor, als er die Erkenntnis verinnerlichte. Dave lächelte, legte plötzlich seine Hand in Finns Nacken und zog dessen Kopf zu sich heran. Sein Gesicht verwandelte sich in die menschlichen Züge Daves. Flüchtig küsste er ihn auf die Lippen. „Gut gemacht, mein kleiner Mirjahn.“
    Finn war viel zu überrascht, um rechtzeitig abwehrend zu reagieren. Der Kuss selbst drohte ihm alle Sinne zu rauben. Seine Lider flatterten, wollten sich schließen, den Kuss genießen. Wie schön wäre es, in Daves Armen zu liegen, seine Liebkosungen auf der Haut zu spüren ...
    Verdammt, ihr steht hier inmitten einer Horde hungriger, blutdürstiger Dämonen, die nichts lieber machen würden, als euch zu töten. Und dieser scheinheilige, sexgeile Dämon hat nichts Besseres zu tun, als dich zu küssen? Finns Verstand war hellauf empört. Hast du schon vergessen, was er dir angetan hat?  
    „Du verdammter, verlogener Mistkerl!“, stieß Finn erbost hervor. Grob schubste er Dave zurück, der gerade den dritten Angriff des Sadirus vereitelte und beiläufig den Angriff eines kleinen, haarigen Dämons mit seinem Fuß abwehrte. Wie einen Fußball schleuderte er ihn fort, ohne länger als einen winzigen Augenblick, den Blick von Finn zu nehmen. Die meisten der Dämonen schienen noch unentschlossen, wie und wen sie angreifen sollten.
    „Finn?“ Dieser ignorierte Dave, schlug wütend nach einer Wodjanje, die sich ihm torkelnd näherte. Sie stürzte zu Boden, ohne dass er sie traf und heulte lallend auf.
    Die sind eigentlich immer viel zu betrunken, um zu kämpfen, erklärte der Dämonensinn. Vermutlich wird sie dich gleich wüst beschimpfen. Was die Dämonin tatsächlich tat. Und zwar mit so derben Ausdrücken, dass Finns Ohren rot glühten. Manches davon hatte er noch nie gehört und wollte es auch nie wieder hören, oder hatte es gar je auch nur zu denken gewagt.  
    Du könntest dir ja die Ohren zuhalten, wenn deine Hände nicht eine rostige Stange halten würden, die derzeit deine einzige Waffe im Kampf gegen diese Dämonen ist, bemerkte die innere Stimme sarkastisch.  
    Halt bloß deine Klappe, fuhr Finn, dem seine Stimmen mitunter zu viel wurden, sie an.  
    „Finn?“, fragte Dave erneut nach und genervt fuhr dieser kurz zu ihm herum.
    „Was?“, bellte er verärgert und versuchte zu ignorieren, dass ihn die Wodjanje gerade als einen, seine Mutter begattenden, affenartigen, seltsam riechenden Wasauchimmer bezeichnete. Und das war nur die zensierte Fassung.
    „Was ich gesagt habe, war nicht gelogen“, behauptete Dave und wehrte gleichzeitig den Angriff des Krayaden ab, der sich geschickt unter seiner Klaue wegduckte. Trotzdem brachte ihm Dave in einer weiteren Bewegung eine tiefe Wunde am Rücken bei. Der grobschlächtige Dämon heulte auf und zog sich wimmernd zurück. Thubal knirschte abermals mit den Zähnen, als der Krayaden zu ihm zurückkroch und ihn entschuldigend ansah.
    „Ich habe nicht gelogen, als ich gesagt habe, dass ich dich liebe“, wandte sich Dave zu Finn um. Dieser behielt den Vodjanoi im Blick, der sich ihm watschelnd näherte und seine froschähnlichen Hände zu einer Faust ballte. Das Krötenmaul klappte auf und zu. Grünlicher Schleim tropfte ihm von den algenbewachsenen Zähnen und aus den Maulwinkeln. Die Chamäleonaugen öffneten sich irritierend weit seitlich. Finn konnte nicht sagen, ob sie ihn oder eine Fliege irgendwo im Raum fixierten, derartig unstet war der Blick.
    „Ich liebe dich wirklich“, fügte Dave hinzu und hieb nach einem schuppigen Dämon mit einem langen, skorpionähnlichen Schwanz, der quietschend hinten-überkippte und sich rasch in Sicherheit brachte.
    „Das sagst du jetzt“, warf Finn Dave über die Schulter vor. Rasch sprang er nach vorne, führte einen zu hohen Hieb gegen den krötengestaltigen Vodjanoi und wich schnell aus der Reichweite seiner Pranken. Das breite Maul klappte eindeutig ärgerlich auf.
    Hoffentlich hat er keine klebrige, lange Chamäleonzunge, dachte Finn angeekelt.  
    „Warum das ganze verdammte Theater?“ Finn versuchte den Gedanken, an eine Zunge, die sich um ihn schlingen würde, zu verdrängen und sich auf den Disput mit Dave zu konzentrieren. „Du hast mich jedes Mal zu Tode erschreckt, wenn du aufgetaucht bist, du verfluchter Mistkerl.“
    Dave ergriff eine eher zögerlich angreifende Dratshitse an ihrem peitschenähnlichen Schwanz,

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