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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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einer, den Thomas Alan genannt hatte, nach. „Ein Mirjahn? Bist du dir sicher?“ Thomas' Kopf ruckte zu ihm herum und seine Stimme bekam einen merkwürdigen, beinahe wehmütigen Klang: „Ich habe mich getäuscht.“ Sein Blick war auf einen unsichtbaren Punkt fern der Gruppe gerichtet. „Er hatte Nachkommen. Und dieser hier ist einer davon. Der Letzte der Mirjahns, der Einzige. Und die Dämonen haben ihn da drinnen eingekerkert. Wenn sie ihn benutzen ...“ Er vollendete den Satz nicht. Tief holte Thomas Luft. „Es kann sein, dass er bereits tot ist, aber wenn wir ihn retten können, werden wir sie mit seiner Hilfe endgültig vernichten.“
    Roger wich das Blut aus dem Gesicht. Womöglich war Finn bereits tot. Womöglich kamen sie zu spät.
    Thomas gab sich einen Ruck. Seine Augen sprühten vor Hass und Kampfeslust. Wie ein lodernder Funke sprang seine Entschlossenheit auf sie über, schien sie alle anzustecken. „Alles klar?“
    Aufregung ergriff jeden von ihnen. Rogers Herz schlug schneller, seine Hände fühlten sich feucht an und er umklammerte den Griff seines Schwertes fester. Sie waren wahrhaftig im Begriff in einen echten Kampf zu ziehen. Nicht gegen Menschen, sondern gegen Dämonen, völlig unbekannte Gegner und mit fremden Waffen. Trotzdem erfasste ihn etwas wie freudige Erregung.
    Ein lauer Wind wehte über den freien Platz und bauschte Thomas' langen Mantel auf, als ob jemand auf eine Regieanweisung hin die Windmaschine angeschmissen hätte. Die dunklen Haare flatterten und unter ihnen verborgen schienen seine Augen in einem dämonischen Feuer zu glühen. Fast körperlich verspürte Roger seine starke Präsenz. Auch Angelika starrte den Schwarzen Jäger merkwürdig entrückt an.
    Spürte sie es auch? Roger war sich plötzlich sehr sicher, dass Thomas kein gewöhnlicher Mensch war. Ja, er fragte sich zum ersten Mal, ob er überhaupt ein Mensch war. Max teilte gewiss Rogers Ansicht, denn er wirkte gerade so, als ob er sich Thomas zu Füßen werfen würde. Belustigt betrachtete Roger das verklärte Gesicht des Barden.
    Was ein Kuss doch alles bewirken konnte ...
    Thomas atmete erneut tief ein. Die Luft ringsum wirkte plötzlich wie mit Elektrizität aufgeladen. Funken schienen an der dunklen Gestalt aufzuleuchten, während er zum sprechen ansetzte: „Seit tausenden von Jahren sind sie die Geißel der Menschheit. Sie töten uns, sie rauben uns die Kinder, sie saugen uns unsere Lebensenergie ab, zerreißen unsere Leiber und verbreiten ihren Gestank überall.“ Thomas' Stimme hatte einen eigentümlichen Nachhall, als ob er in einer großen Halle sprechen würde. „Aber heute werden wir ihnen entgegentreten und sie vernichten, sie zurücktreiben in die Dunkelheit und Leere aus der sie in unsere Welt kamen.
    Sie haben kein Recht, hier zu sein. Ihre stinkenden, abartigen Leiber werden unter unseren Messern fallen. Sie werden bezahlen, für alles was sie den Menschen je angetan haben. Lasst sie uns heute ein für alle Mal erledigen!“ Die Leidenschaft in seiner Stimme riss sie mit. Ohne sein bewusstes Denken einzuschalten, fand sich Roger in das Brüllen einstimmen, welches Jäger und Krähen von sich gaben.
    „Erledigen wir sie!“, brüllten Michael und Max. Ihrer aller Kampfschrei dröhnte über den Hof: „Tod den Dämonen!“
    In einer fließenden Bewegung wandte sich Thomas um und ging los. Wie in einer gut einstudierten Choreographie folgten ihm die Jäger und Krähen.
    Gehen wir Dämonen jagen, dachte Roger grimmig. Und Finn befreien. Kein Dämon wird am Leben bleiben. Keiner von ihnen! Entschlossen legte er die Hand an den Schwertknauf und verzog grimmig den Mund. Seine Gedanken richteten sich auf einen ganz bestimmten Dämon.  
     
        62. Kampf unter dem Kalkberg  
     
    Viele Fackeln tauchten das große Gewölbe in ein unruhiges Licht, welches von den hellen Wänden reflektiert wurde und die Szenerie darin beleuchtete. Die gesamte Rückseite der Halle nahmen die ehemaligen Zellen ein, die nur noch anhand der verrosteten Eisenstäbe als solche zu erkennen waren. Davor wurde das Licht zusätzlich von unzähligen Leibern aus Schuppen, lederner Haut, Fell, Stein und anderen Formen von Oberflächen reflektiert.  
    Die Horde der Dämonen bildete einen lockeren Halbkreis. Sie zischten, knurrten, gurgelten und gaben alle erdenklichen Arten von Geräuschen von sich. Enger um den großen, geflügelten und gehörnten Dämon, der sich schützend vor einen fast nackten Menschen schob.
    Langsam

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