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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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„Aber leider nicht getroffen, Kartoffel. Probiere es doch noch einmal.“ Finn verschluckte sich beinahe vor Verblüffung und sah vom Boden, wo er nach dem Siegel suchte, hoch zu dem Barden.
    War das wirklich der Mann, den er kannte? Max stand mit leicht gespreizten Beinen da und lockte den Dämon herausfordernd mit der linken Hand.
    „Komm, komm zu mir“, grinste er hämisch und schien nicht die geringste Furcht zu verspüren. Thubal knirschte zornig mit den Zähnen und senkte erneut den Kopf. Finn bemerkte die winzige, verstohlene Handbewegung und schrie Max eine Warnung zu. Die gleiche Handbewegung hatte Thubal zuvor gemacht, als der Szel angegriffen hatte. Finn suchte nach der Aschewolke und entdeckte zu seinem Schrecken den Sturmdämon in Max Rücken.
    Verdammt, wo ist nur dieses blöde Siegel hin? Finn sah sich hektisch suchend um und entdeckte es unter den Füßen zweier Kämpfer, wo es hin und her geschoben wurde. Er warf sich nach vorne, hörte hinter sich auch schon Max aufkeuchen, als der Szel ihn in eisige Kälte und Dunkelheit einhüllte.  
    Unweit entfernt schrie Roger auf, kam herangelaufen und schlug mit dem Schwert nach dem Szel. Sein Schwert glitt ebenso wirkungslos durch die schwarze Aschewolke hindurch, wie zuvor auch schon Finns Siegel. Max schrie gedämpft auf. Ziellos schlug der Schmied auf die Dunkelheit ein.
    „Roger, nicht!“, rief Finn. „Du wirst noch Max treffen.“ Roger ließ erschrocken ab und wirbelte herum, als die Gestalt des alten Mannes hinter ihm erschien. Abermals kicherte der Nemere. Finn fragte sich unwillkürlich, ob er noch andere Geräusche von sich geben konnte. Der Winddämon hob seinen Stock. Ehe Finn Roger noch eine Warnung zurufen konnte, warf dieser auch schon seinen Pferdeschwanz in den Nacken und holte mit dem Schwert aus. Er traf den alten Mann am Arm und fegte ihn von den Beinen. Blauer Dampf quoll aus der Wunde. Roger stieß erneut zu und trieb seine Waffe tief in die Kehle des Dämons. Das Kichern verklang wie ein leises Windspiel und lief in ein Zischen aus, als sich der Körper schlagartig in blauen Dampf auflöste und verschwand.
    Grimmig wandte sich Roger Thubal zu.
    Neben Finn ging plötzlich ein menschlicher Körper mit einbandagiertem Arm zu Boden. Leblose, gebrochene Augen starrten ihn an und Finn wandte hastig den Blick ab, versuchte das Siegel auszumachen. Er entdeckte die Kette zu Füßen des Dämons. Dieser ragte über Finn auf. Das blutige Maul verzog sich gierig und er streckte seine Krallen nach diesem aus.
    Finn warf sich nach vorne, verfehlte die Kette des Siegels knapp. Er zog rasch die Beine an und entging haarscharf dem Gebiss des Dämons. Ohne abzuwarten, warf sich Finn erneut nach vorne, erwischte endlich die Kette des Siegels und rollte sich rasch auf den Rücken. Keinen Moment zu früh, denn der Dämon war über ihm und riss das Maul auf. Finn zog das Siegel zu sich heran, ergriff die kleine Metallscheibe mit der Hand und stieß sie dem Maul des Dämons entgegen. Das Siegel verschwand im Maul des verdutzten Dämons und Finn zog seine Hand sofort wieder zurück, ohne jedoch die Kette loszulassen. Heißer Atem streifte ihn und die Zähne des Dämons kamen ihm gefährlich nahe, klappten kurz vor seinem Gesicht zusammen. Der Dämon starrte ihn überrascht an, stutzte und öffnete langsam das Maul. Das Siegel fiel heraus und dichter Rauch quoll hinterher. Mit einem merkwürdig seufzenden Geräusch kippte der Dämon nach hinten, zuckte noch ein paar Mal und rührte sich nicht mehr.
    Sofort sprang Finn auf und sah sich nach Max und Roger um. Von dem Barden war nichts mehr zu sehen. Er war vollständig in die Dunkelheit des Szel eingehüllt. Auch Thubal schien hinter der dunklen Wand verschwunden zu sein.
    „Max?“, brüllte Roger und versuchte durch die Dunkelheit zu gelangen, prallte allerdings wie an einer Wand ab. Überrascht starrte er auf sein Schwert, welches im Kontakt mit der Dunkelheit plötzlich Spuren von Raureif zeigte.
    Der Szel tötet mit Kälte und Hoffnungslosigkeit, durchfuhr Finn die Erkenntnis; er erinnerte sich an seine eigenen Gefühle bei dem Angriff. Und ich kann nichts gegen ihn ausrichten. Er arbeitet mit Magie ...  
    „Ein magischer Dämon ...“, sprach Finn seine Gedanken laut aus. Roger sah ihn ungläubig an und begriff schneller als Finn. „Angelika!“, brüllte er über die Kämpfer hinweg und machte die rothaarige Hexe auch gleich darauf aus. Sie kämpfte an der Seite von Hartmut gegen einen

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