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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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seinem Blick. Er hob den Arm und gab einen knurrenden Laut von sich. Im nächsten Moment pfiff Dave, Finn, Roger und Max ein scharfer, eisiger Wind entgegen. Ein heftiger Windstoß erfasste Daves ausgebreitete Flügel. Dieser löste überrumpelt seinen Griff um Finn und kippte aufkeuchend hintenüber. Hinter Thubal tauchte unvermittelt die Gestalt eines alten Mannes auf. Er ging gebückt an einem Stock, sein Körper war verkrümmt.
    Erneut fegte ein eisiger Windstoß heran und riss Max und Roger von den Füßen. Einzig Finn wurde davon ausgenommen. Unvermittelt fand er sich alleine. Sein Herz raste und Finns Handflächen wurden feucht. Wie erstarrt starrte er den alten Mann an. Das Gesicht bestand nur noch aus Runzeln, sodass es kaum mehr menschlich war. Seine kleinen Augen hingegen glühten aus tiefliegenden Höhlen in einem giftigen, grünbläulichen Feuer. Hinter dem Mann tauchte eine weitere Gestalt auf, die kaum auszumachen war, da sie überwiegend aus fließender Schwärze zu bestehen schien. Eine Wolke aus Asche, die sich bewegte und versuchte eine Gestalt anzunehmen.
    Oh verdammt, stöhnte Finns Dämonensinn auf. Der alte Mann ist ein ungarischer Nemere, ein Dämon des Nordwindes. Der andere ist ein Szel, ein magischer Winddämon. Er ist extrem gefährlich und verkörpert alle dunklen Aspekte der Welt. Er ist die personifizierte Schwärze. Ich weiß nicht einmal, ob du ihn töten kannst, denn er hat quasi keine Gestalt.  
    Finn stöhnte verhalten und umklammerte sein Siegel fester.
    Danke für diese hilfreiche, aufbauende Info, dachte er. Der seltsame Sturm ringsum nahm zu und wirbelte den hilflos knurrenden Dave davon. Seine mächtigen Flügel boten dem Wind zu viel Angriffsfläche, egal wie sehr er versuchte, sich dagegen zu stemmen und zu Finn zu gelangen. Max kauerte geduckt auf dem Boden und Roger lag flach, versuchte sich an dem felsigen Untergrund festzuhalten und nicht weiter fortgeweht zu werden.  
    Ringsum wurden die Kämpfe abermals verbissen aufgenommen. Thomas erwehrte sich der gleichzeitigen Angriffe der zwei Dämonen. Außer sich vor Wut brüllte er immer wieder wütend Thubals Namen, der sich indes nicht um ihn kümmerte, sondern sich hinter den zwei ungarischen Wind- und Sturmdämonen bösartig grinsend Finn näherte.
    Hinter sich hörte dieser Dave zornig aufbrüllen, behielt nichtsdestotrotz Thubal und die beiden anderen Dämonen im Blick. Der alte Mann kicherte und sandte weitere Windböen gegen Max und Roger. Der Szel verdichtete sich und nahm kurzfristig eine menschenähnliche Gestalt an. Silbrigblaue Augen blitzten Finn boshaft an. Kälte erfasste diesen und zugleich jene besondere Ruhe, die er schon beim Kampf mit Dave erlebt hatte.
    Finn ließ das Siegel an der langen Kette aus seiner Hand gleiten. Für einen winzigen Moment folgte Thubals Blick dem Siegel und er zögerte, verzog seinen lippenlosen Mund.
    „Jetzt wirst du sterben, Mirjahn“, erklang seine knirschende Stimme.
    Um Finn verdichtete sich die Kälte, strich mit eisigen Fingern über seine nackte Haut. Seine Arme fühlten sich schwer und taub an, sein Körper wollte sich nur unwillig bewegen lassen. Der kalte Sturm umtobte ihn, schloss ihn in eisige Dunkelheit ein. Vorsichtig ließ Finn das Siegel kreisen und beobachtete seine Gegner genau, lauschte auf jede Information seines kleinlaut gewordenen Dämonensinns.
    Gegen diese Dämonen hast du noch nie gekämpft, gab dieser Auskunft. Sie bestehen quasi nur aus Luft. Keine Ahnung, wogegen du deine Waffe einsetzen kannst.  
    Super, dachte Finn ärgerlich, warum bin ich eigentlich so ein Super-Dämonenjäger, wenn ich nicht mal weiß, wie ich gegen diese hier kämpfen soll, die mir ans Leder wollen ?  
    Probeweise ließ er das Siegel gegen den alten Mann vorschnellen. Die Metallscheibe traf den Dämon am Arm. Sofort wich dieser aufkeuchend einen Schritt zurück. Aus der Wunde quollen bläuliche Tropfen, die sich sofort in Dampf verwandelten und zischend verschwanden.
    Zumindest dieser ist verletzbar, dachte Finn erleichtert und zog das Siegel zurück, um es nun gegen den Szel zu schwingen. Durch dessen schwarze Gestalt glitt es hingegen wirkungslos hindurch.  
    Shit, bei dem klappt es nicht, registrierte Finn enttäuscht. Wie hält man eine Wolke aus schwarzer Asche auf? Hat jemand einen schlauen Tipp? Doch seine Stimmen schwiegen betreten.  
    Irgendwo weiter entfernt brüllte Dave erneut auf. Die anderen Dämonen fanden den Zeitpunkt passend, sich auf ihn zu stürzten.

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