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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Halbdämon“, beschwichtigte Max sogleich. „Halb Mensch, halb Dämon. Irgendwie ganz schön schräg, oder? Ich meine, da hat er all die Jahre Dämonen gejagt und war selbst einer. Und konnte den eigenen Dämon nicht loswerden.“ Er schüttelte den Kopf und horchte in sich hinein.
    „Oh, ja“, ergänzte er und lachte auf. „Es hat Thomas angepisst!“ Umgehend wurde er ernst. Entfernt hörten sie Sirenen aufheulen und Max blickte sich rasch um. „Schätze, wir sollten dringend von hier verschwinden. Die Polizei und Feuerwehr wird bald auftauchen und es ist immer schwer, sie von so etwas, wie der Existenz von Dämonen zu überzeugen.
    Alan du bringst Sabine ins Krankenhaus und verlangt bitte direkt nach Dr. Lindner. Sagt ihm und nur ihm, was passiert ist. Er gehört zu uns. Er kennt sich mit Verletzungen durch Dämonen aus.“ Max' Stimme hatte den gewohnt befehlsmäßigen Ton von Thomas angenommen und Alan nickte automatisch, wirkte zwar noch verwundert, wandte sich jedoch rasch um. Ächzend und sein verletztes Bein vorsichtig ins Auto manövrierend, stieg er in seinen Pickup und fuhr los.
    „Wo ist eigentlich Finn abgeblieben?“ Max sah sich suchend um und grinste. „Mit seinem dämonischen Lover unterwegs?“ Michael nickte.
    „Sie wollten zu Finns Wohnung, seine Sachen packen. Wir holen ihn dort ab. Er kann erstmal zu Dave ziehen, der hat hier eine Wohnung. Dort finden ihn die anderen Dämonen nicht so leicht. Wenn welche überlebt haben.“ Der Bogenschütze schaute zu dem Eingang der Stollen zurück und sein Blick wanderte nachdenklich über den Innenhof. Ganz kurz hatte er den Eindruck gewonnen, eine Bewegung zwischen den anderen Gebäuden gesehen zu haben. Doch da war nichts.
    „Gut.“ Max lächelte Thomas' Lächeln. „Wir sollten in Zukunft sehr gut auf ihn aufpassen. Er ist der letzte der Mirjahns. Der einzige echte Jäger, den diese Welt noch hat.“ Er schüttelte den Kopf, lächelte wissend in sich hinein und die nächsten Worte sprach er nachdenklich zu sich selbst: „Ausgerechnet der verliebt sich in einen Dämon. Aber eigentlich nicht ganz unerwartet. Zumindest, bei diesem Dämon, wenn du Recht hast, mein sexy Freund.“ Michael, Roger und Angelika musterten ihn misstrauisch, Max erklärte seine Worte allerdings nicht weiter.
    „Worauf wartet ihr noch?“ Wie selbstverständlich setzte der kleine Barde sich ans Steuer des Pathfinders und startete den Motor. Michael stieg sofort ein, Angelika ergriff jedoch Rogers Arm und drehte ihn zu sich herum. Ihre Augen waren ängstlich aufgerissen. Er wusste, was sie fragen wollte. In seinem Hals bildete sich erneut ein Kloß, schnürte ihm die Luft ab.
    „Was ist ...“ Sie zögerte und blickte Roger forschend an. „Was ist mit den anderen? Was ist mit ... Hartmut?“ Ihre leise Stimme trieb Roger die Tränen in die Augen. Er wusste sehr wohl, dass Angelika für den Jäger mehr als freundschaftliche Gefühle gehegt hatte, wenngleich er bezweifelte, dass es Liebe gewesen war. Er schüttelte den Kopf, aber als sie ihn flehentlich ansah, sprach er es doch aus: „Er hat es leider nicht geschafft. Wir kamen zu spät. Er war bereits tot.“ Tränen glitzerten in ihren verschiedenfarbigen Augen und er nahm sie fest in den Arm, strich ihr über den Rücken. „Es tut mir so leid, Angelika.“
    „Ich weiß, ich bin ein Arschloch, aber das ist der Thomas in mir“, unterbrach Max sie ungeduldig, „Wir sollten dringend sehen, dass wir hier wegkommen. Los Roger, bring sie ins Auto. Beeile dich schon.“ Roger wusste, dass Max Recht hatte, trotzdem konnte er nicht verhindern, dass Ärger in ihm aufstieg. Vorsichtig löste er sich von Angelika und zog sie zum Auto. Widerstandslos, mit über ihre Wangen rollenden Tränen stieg sie ein und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück, als Max den Wagen startete.
    Der Pathfinder wirbelte grauweißen Staub auf, der träge über den Hof des Salzmuseums zog. Im Dunkel der angrenzenden Gebäude schienen sich die Schatten leicht zu bewegen. Vielleicht war es nur der Staub, der durch einen Windhauch hochgewirbelt wurde. Nur ganz kurz schienen in dem grauweißen Nebel zwei orangefarbene Punkte aufzuleuchten, waren gleich darauf auch schon wieder verschwunden. Gemächlich und lautlos senkte sich der fahle Schleier erneut auf die Erde.
     
     
    70. Vergangenheit
     
    Dave stand am Rande des Turms und blickte über die waldreiche Landschaft hinweg.  
    Mehr als 1000 Jahre ... Eine lange Zeit nach menschlichem Maßstab,

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