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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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schüttelte bedauernd den Kopf, seine Finger konnten keinen Pulsschlag mehr feststellte. Michaels Gesicht blieb starr und er schaute den Gang hinunter.
    „Wer ist noch da drin, Sarah?“, fragte er nachdrücklich. Die Jägerin reagierte nicht, weinte nur noch heftiger. „Sarah?“ Michaels Stimme war laut und drohend geworden: „Wo sind die anderen?“ Er griff grob nach ihrer Schulter und Roger wollte ihn schon daran hindern, bis er Michaels entschlossenen, harten Ausdruck bemerkte und sofort seine Hände löste. Die Jägerin schaute mit aufgerissenen, furchtsamen Augen zu Michael auf und schüttelte heftig den Kopf.
    „Ich weiß es nicht. Ich habe nur Hartmut geholfen. Aber ich glaube Paul und Heike sind noch da drin. Als die Dämonen von hinten kamen, sind sie in einen Seitengang geflüchtet.“
    „Okay“, beschwichtigte Michael. „Bist du verletzt?“ Er sah sie eindringlich an und sie schüttelte erneut den Kopf. „Gut. Dann geh raus zu Alan und Angelika. Sie wird sich deinen Arm ansehen. Los, Roger. Sehen wir nach, wo die anderen sind.“ Der Bogenschütze sprang auf und eilte weiter. Roger half Sarah hoch, warf ihr noch einen besorgten Blick zu und folgte Michael tiefer in den Stollen hinein.
    Das künstliche Licht begleitete sie nur durch die ersten Gänge.
    „Warte kurz.“ Michael blieb vor dem ersten dunklen Gang stehen. Er zog eine Stirnlampe von seinem Gürtel und reichte sie Roger. Dieser zog sie rasch über den Kopf. Michael machte seine Taschenlampe an.
    „Bleib hinter mir“, raunte er. „Wir wissen nicht, ob da nicht noch weitere Dämonen sind. Im Dunkeln sind sie uns überlegen.“ Sie gingen langsam weiter. Das flackernde Licht ihrer Lampen wurde von Salzkristallen zurückgeworfen und beleuchtete den Gang leidlich.
    Sie fanden kurz danach Heike und Paul, beide verletzt, aber sie schleppten sich bereits zum Ausgang. Sie tauschten nur kurze Worte miteinander und gingen weiter. Michaels Taschenlampe erleuchtete nur einen kleinen Teil des Weges und wenige Meter später stolperte er über etwas und keuchte erschrocken auf. Sofort leuchtete Roger hinunter und unterdrückte einen Aufschrei. Ein leises Stöhnen entrang sich Michaels Kehle: „Oh Gott, das ist Vincent.“ Entsetzt starrten sie auf den blutigen, verstümmelten Leib, der kaum noch als Mensch zu erkennen war. Roger kämpfte mit dem Würgereiz, wandte rasch den Blick und damit auch das Licht ab. Sein Magen wollte sich umdrehen und sein Herz pochte so laut, dass er das Blut in den Ohren rauschen hörte. Michael ergriff ihn augenblicklich am Arm und zerrte ihn weiter. „Wir können ihm nicht mehr helfen. Los. Weiter!“
    Sie kamen an toten Dämonen vorbei. Ein dünner, grauer, Dämon sprang Roger unvermittelt an, als sie an einem dunklen Seitengang vorbei kamen. Der junge Schmied warf sich rasch genug zur Seite und entging den Krallen. In einer fließenden Drehbewegung stieß er sein Messer tief in den Leib des Dämons, der gurgelnd wenige Schritte weiter taumelte und zusammenbrach.
    „Alles okay?“, fragte Michael mit gehetzter Stimme nach, kam mit gezücktem Messer hinzu. Roger nickte nur, rang nach Atem.
    „Er ist tot, oder?“, stammelte er keuchend, das Adrenalin wich nur langsam aus seinem Blut zurück. Michael nickte bestätigend und stieß den Dämon zusätzlich mit dem Fuß an. „Scheiße. Hoffentlich sind da nicht noch mehr.“ Roger rappelte sich hastig auf, versuchte die kalte Angst zu beherrschen. Irgendwo waren hier noch Menschen, die ihre Hilfe brauchten. Er durfte nicht schwach sein, sie mussten weiter.
    Die beiden Männer folgten bedeutend vorsichtiger und mit gezückten Messern dem Gang. Bald darauf machte dieser eine kleine Wendung und beide blieben abrupt stehen. Vor ihnen lagen mehrere tote Dämonen. Anscheinend hatten sich die Anderen in ihrem Bestreben zu entkommen sogar selbst bekämpft, denn viele der klaffenden Wunden waren offensichtlich nicht von menschlichen Waffen zugefügt worden.
    Roger sog heftig die Luft ein. Die Kreaturen hatten auch im Tod nichts von ihrer Bedrohlichkeit verloren. Schuppen, Fell und fremdartige, lederne Haut waren zu erkennen. Scharfe Krallen und Zähne blitzten im Licht seiner Stirnlampe auf, vermittelten hier und da durchaus noch den Eindruck von Lebendigkeit. Der junge Schmied schauderte und horchte auf. Hinter den Dämonen wimmerte jemand und die beiden Männer versuchten hastig über das Durcheinander aus Dämonenleibern und Gliedmaßen zu gelangen.
    Gleich darauf

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