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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Daher ist auch nicht immer sicher, wie es real werden wird. Und auch bei einem Objekt hängt es davon ab, ob du es dir bewusst wünschst oder eher unbewusst, was weitaus häufiger der Fall sein dürfte.“
    Roger krauste die Stirn. „Ich glaube ich ahne, was du sagen willst. Wenn ich negative Elementale schaffe, weil ich Hass, Wut, Verzweiflung, Angst oder Eifersucht empfinde, nehmen die auch eine Form an. Nur eine, die ich nicht steuern kann, weil solche Empfindungen sehr oft nur im Unterbewusstsein existieren. Es könnten also auch Dämonen daraus werden. Grün, schleimig und mit viel zu vielen Armen und Beinen.“
    „Nicht nur das“, nickte Angelika. „Ein empfindsamer Mensch vermag sogar die Elementale eines anderen zu fühlen oder, wenn man magisch begabt ist, diese selbst zu sehen. Ich kann sie fühlen, wenn ich jemandes Hand halte.“ Sie fischte ein weiteres Buch aus dem Stapel und schlug eine markierte Seite auf. „Aber um einen Elementar zu schaffen, einen Geist, eine Art flüchtige Form, die kurzfristig dem Elemental entspricht, bedarf es nicht soviel Magie. Das kann sogar eine Gruppe von magisch Unbegabten schaffen.“ Sie lachte auf. „Solche kollektiven Wünsche können sich auch manifestieren. Zum Beispiel der Weihnachtsmann.“
    „Was?“, brachten Roger und Michael fast gleichzeitig hervor. Angelika lachte erneut hell auf. „Der Weihnachtsmann konnte zu einem Elementar werden, weil viele an ihn glauben. Die Elementale erzeugen ein Elementar. Eine wiederholte, eventuell auch unbewusste Projektion einer bestimmten Vorstellung kann etwas wie den Weihnachtsmann entstehen lassen. Aber Elementare sind nicht real. Nur Geistwesen.“
    „Was hat denn der Weihnachtsmann mit den Dämonen zu tun?“ Roger konnte ihrem Gedankengang nur langsam folgen. Die junge Hexe grinste verschmitzt.
    „Ich habe schon davon gehört, hätte aber nie gedacht, dass es wirklich möglich ist. Ein magisch Begabter könnte nicht nur einen flüchtigen Elementar schaffen, sondern daraus eine reale Form, ein echtes Lebewesen aus Fleisch und Blut machen. Wenn er mächtig genug ist. Finn, oder der Magier, der Finn mal war, hat sich durch seine Elementale einen persönlichen Dämon erschaffen. In Form eines Incubus.“
    Sie machte eine bedeutungsvolle Pause und fuhr fort: „Wenn ich Thomas' Theorie glaube, existierte dieses Wesen als Gedanke oder eine Art Elemental, eventuell sogar als Elementar bereits in dieser Schwarzen Leere, ihrer eigenen Welt und wurde durch die Magie angezogen. Ich glaube allerdings vielmehr, dass dieser Magier dem Wesen lediglich den Weg in unsere Welt gezeigt hat. In der es diese Form annahm, also zu einem Psychogon wurde. Vielleicht haben sie in ihrer Welt gar keine Form.“ Angelika grübelte. „Und wahrscheinlich kamen weitere nach, als einmal der Weg offen war.“
    „Hat dieser Magier sie demnach hierher geholt?“, fragte Michael betroffen nach. Angelika schüttelte den Kopf und ihre roten Locken flogen wild hin und her.
    „Nein, dass denke ich nicht. Aber vermutlich fanden diese Wesen leichter her, als einmal der Weg offen war. Viele der Dämonen sind Teile von Legenden und altem Volksglauben. Vermutlich wurden sie magisch oder durch kollektive Projektionen hierher gebracht.“
    Michael runzelte die Stirn. „Könnte das bedeuten, dass noch immer welche von denen hierher kommen können? Aus der Schwarzen Leere hierher in unsere Welt?“
    „Theoretisch schon“, bestätigte Angelika und strich sich das Haar zurück. „Ich glaube allerdings, dass heutzutage kaum noch jemand an Dämonen glauben wird und sie sich folglich nicht mehr manifestieren können.“
    „Aber solange dieser Weg oder Zugang offen ist, können immer wieder welche hierher kommen?“, hakte Michael nach.
    „Dann können wir lange versuchen, sie vollständig auszurotten, weil immer wieder welche nachkommen können“, schloss Roger den Gedanken ab. „Scheiße, das ist keine schöne Vorstellung.“
    „Und wenn man den Zugang schließt?“, schlug Michael vor. „Dann kommen zumindest nie mehr welche in unsere Welt.“ Angelika nickte: „Ich fürchte aber, das könnte nur derjenige, der ihnen den Weg gezeigt hat.“
    „Also Finn, der mal dieser Magier war“, stellte Michael fest.
    „Er hat keine Magie“, warf Angelika ein. „Ich glaube nicht, dass er das könnte. Er konnte den Dämon auch nur erschaffen, weil er damals Magie hatte.“ Sie schob zwei lose Blätter in eins der Bücher, stand auf und räumte die Tassen ab.

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