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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Jack gehalten. Scheint so, als ob in Finn mehr als ein Mirjahn ist.“
    „Ausgerechnet Finn soll die Wiedergeburt eines obskuren Magiers sein, der vor tausenden von Jahren einen Dämon hierher geholt hat? Er ist doch nicht der Typ dafür. Ich meine, er ist schüchtern, nett, ein wenig unbeholfen und ich kann mir nicht vorstellen, dass er solche Fant...“ Roger unterbrach sich hastig.
    „Na eben, was Max vermutet hat“, würgte er unsicher hervor. Verärgert warf er seinen Pferdeschwanz in den Nacken und trank entschlossen den letzten Schluck Tee aus.
    „Stille Wasser sind tief“, kommentierte Michael und erntete einen bösen Blick von Roger, den er zum Glück nicht sah, denn er hatte den Blick weiterhin in seine leere Tasse gesenkt.
    „Finn liebt diesen Mann oder Dämon. Er wird ihn weder töten wollen, noch zustimmen, dass wir ihn töten“, fuhr er fort. „Und dieser Dämon scheint auch für ihn etwas zu empfinden, auch wenn das im Prinzip unmöglich ist, weil diese Wesen keine menschlichen Gefühle haben.“
    „Ich traue ihm nicht“, gab Roger von sich und klang beinahe hasserfüllt. „Ich traue ihm überhaupt nicht. Was hat er vor? Finn hat doch gar keine wirkliche Ahnung, wer er ist, oder was er wirklich von ihm will. Er wird ihm nur wieder wehtun.“ Michael warf ihm einen Blick zu, aber Roger sah nicht hin, drehte die leere Tasse in den Händen und stellte sie schließlich heftig ab.
    „Das kann ich einfach nicht zulassen. Als Finn in Gefahr war, haben wir es alle gespürt, erinnerst du dich? Also scheint es da auch eine Verbindung zu geben. Und ich habe gerade kein gutes Gefühl dabei, dass dieser Dave mit ihm alleine ist. Am besten wäre er mit hierher gekommen.“ Roger hatte schon vor der Kirche eindringlich viele Argumente aufgeführt, warum Finn bei ihm und Angelika unterkommen sollte, schließlich hatte dieser jedoch entschieden, dass er zu Dave ziehen würde. Roger verspürte erneut den schmerzhaften Stich, den ihm die Entscheidung des anderen Mannes versetzt hatte.
    „Keine Ahnung“, brummte Michael. „Irgendwas Besonderes ist an ihm dran. Vielleicht weiß Thomas oder Max mehr.“
    Sie wurden von Angelika unterbrochen, die hereingewankt kam. Ihre Gestalt verschwand hinter einem Berg aus Büchern und losen Papieren, den sie mit Schwung auf den Küchenstich warf. Geistesgegenwärtig zog Michael gerade noch rechtzeitig die Tassen weg.
    „Ich habe es gefunden“, verkündete die Hexe stolz und schob die Bücher auseinander, sodass sie den ganzen Tisch bedeckten. Sie ergriff ein kleines Buch und schlug es auf. „Hier steht es genauer: Psychogone: Eine magisch erschaffene Gedankenform oder ein Astralgeschöpf, welches durch das Zusammenwirken von starken Emotionen oder auch Elementalen und plastischer Vorstellungskraft entsteht.“ Sie sah triumphierend von einem zum anderen, die beiden Männer musterten sie jedoch verständnislos. „Klartext gesprochen: Wenn sich ein magisch Begabter etwas sehr sehnlich wünscht, kann er es nicht nur in einen flüchtigen Gedanken formen. Seine Emotionen, die in Form von Elementalen existieren, verwandeln sich in eine tatsächliche Form. In ein Lebewesen. Er erschafft quasi seinen Wunsch.“
    Sie legte das Buch aus der Hand, legte die Hände aneinander und sah die beiden Männer verschwörerisch an. Erwartungsvoll schauten diese sie an und sie fuhr fort: „Wenn wir Wünsche haben, Gewohnheiten, Stärken, Schwächen, eine besondere Art zu denken, erschaffen wir dabei Elementale. Diese formen einen Teil unserer Persönlichkeit, können sogar unseren Charakter bestimmen. Ihr müsst euch vorstellen, dass ein solches Elemental eine Art Existenz besitzt, fast wie ein eigenes Leben. Zum Beispiel, wenn du, Michael, dir einen Gegenstand wünschst, erschaffst du unbewusst ein Elemental, welches diese Form annimmt. Zunächst so klein, dass es nicht wahrnehmbar ist, weil es nur als ätherische, flüchtige Form existiert. Wenn du es dir vorgestellt hast, nimmt es Größe, Farbe und Gestalt deines Wunsches an. Existiert das Elemental erst einmal, versucht es eine tatsächliche Form anzunehmen. Es arbeitet selbstständig daraufhin, dass sich dein Wunsch erfüllt.“
    „Wie praktisch“, kommentierte Michael trocken. „Also wenn ich mir wünsche, dass ich ein Bogenschieß-Turnier gewinne, wird daraus auch ein Elemental? Und es kann real werden?“
    „Genau“, bestätigte Angelika. „Allerdings ist die Form des Elementals nicht so klar definiert wie bei einem Objekt.

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