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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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erreichen kann, dass wir zusammenbleiben, fände ich das okay.“ Er wandte den Kopf und fuhr leiser fort: „Ich will dich nicht töten müssen. Oder verlieren.“ Eine Welt ohne Dave konnte er sich nicht mehr vorstellen. Ohne Dämon schon, aber nicht ohne Dave, diesen tollen Mann, der ihn gerade im Arm hielt.
    Dave lachte ein raues, merkwürdiges Lachen. Er lockerte seine Umarmung, öffnete die Flügel und drehte Finn abrupt zu sich herum.
    „Finn, du bist wahrlich süß“, murmelte er und die Worte klangen seltsam aus seinem Mund. Er räusperte sich. „Du hast nicht verstanden, was ich sagte: Ich kann es nicht kontrollieren. Ich bin ein Dämon und meine dämonischen Instinkte beherrschen mein Handeln, egal, wie menschlich ich dir vorkommen mag. Wenn ich deine Energie bekomme, verändert sie mich, ich werde scheinbar menschlicher, auch in meiner Erscheinung. Dennoch kann ich mich nicht immer kontrollieren, und wenn ich etwas von der Energie nehme, werde ich gieriger. Der Dämon wird stärker, wenn ich hungrig bin und ich werde dich am Ende töten. Du gleitest hinüber in die Schwarze Leere. Du hast sie erlebt. Es ist der Ort, aus dem ich stamme. Dort ist alles schwarz und leer. Da gibt es nichts. Ich konnte dich das letzte Mal daraus zurückholen, weil du meiner Stimme gefolgt bist. Aber es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte dich dort verloren. Das will ich nicht.“
    „Ich werde dich nie töten“, schwor Finn, dem unwillkürlich Tränen in den Augen brannten. „Das kannst du nicht von mir verlangen, Dave! Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Von ein paar Episoden mal abgesehen. Auch ich möchte dich nicht mehr verlieren, egal, was du bist.“ Er zog Daves Gesicht zu sich heran und küsste ihn. Sie schlangen ihre Arme umeinander, küssten sich zunehmend heftiger.
    Bitte halte einfach jemand den Film hier und jetzt an, wünschte sich Finn. Keine weiteren dramatischen Szenen. Nur er und ich in der Totalen in einem Kuss gefangen. Ist das nichts? Das müsste doch verdammt noch einmal reichen für ein Happy End.  
    Nach einer Weile löste sich Dave aus ihrem Kuss, stand auf und trat an den Rand des Turms heran. Nachdenklich blickte er nach unten.
    „Du löst sehr eigenartige Gefühle in mir aus“, gab er zu, während er seinem Herzen lauschte. Finns Worte ließen es merkwürdig jagen, sandten wohlige Wärme durch seinen Körper. „Das ist ein wenig beängstigend für mich. Ich habe solche Gefühle noch nie zuvor verspürt.“ Er breitete die Flügel aus und sah hinauf in den Himmel. „Vielleicht wäre es für uns beide besser und leichter, wenn ich verschwinden würde, weit weg von hier, wo wir uns nicht wieder begegnen.“ Finn stand rasch auf.
    „Wenn du verdammter Mistkerl mich hier oben sitzenlässt, werde ich dir das nie verzeihen“, zischte er.
    Klasse, wenn er weg ist, kommst du nie wieder runter. Du erfrierst erbärmlich.   Für einen winzigen Moment hegte Finn, entgegen aller Beteuerungen, Mordgedanken.  
    Dave drehte sich sofort um und lächelte ihn an. „Ich werde dich nicht verlassen.“ Auffordernd streckte er Finn die Hand entgegen. Zögernd trat dieser vor und warf unsichere Blicke über den Rand.
    Es ist verdammt hoch, heulte sein Verstand ängstlich.  
    In seinen Armen bist du sicher, wandte die innere Stimme ein.  
    „Komm, ich bringe dich hier runter“, lud Dave ihn ein und verwandelte sich vollständig in den Dämon. Finn zögerte. Nach wie vor war dieses Wesen hässlich und bedrohlich.
    Sind wohl deine Urinstinkte, die dich warnen, vermutete der Verstand. Dieses Wesen sieht einfach zum Fürchten aus, egal, wie gut er küssen und fi …  
    Klappe, unterbrach Finn hastig und trat entschlossen auf den Dämon zu, der ihn, wie zuvor mit den Armen umschlang und sich ohne zu Zögern vom Turm stürzte. Finn konnte einen ängstlichen Laut nicht unterdrücken. Sie rasten im freien Fall dem Erdboden entgegen. Dave fing den Fall just in dem Moment ab, als Finns innere Verbündete ihm zuschrien, die Augen zuzumachen und sich auf einen harten Aufprall mit tödlichen Folgen gefasst zu machen. Dave ging in einen Gleitflug über und landete nur kurze Zeit später auf dem Grünstreifen ganz in der Nähe von Finns Wohnung. Er ließ den zitternden Mann langsam aus seinen Armen gleiten.  
    „Daran gewöhne ich mich nicht.“ Finn löste seine verkrampften Hände aus dem Bettbezug. Er hatte ein wenig mit seinem Magen zu kämpfen und der Boden schwankte eindeutig. „Falls du das

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