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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Partner. Geheimhaltung war noch nie deine starke Seite. Du hättest das nicht verbergen können, nicht vor mir und nicht vor den anderen.“
    „Habe ich aber! Unsere Affäre begann, ehe ihre Scheidung durch war“, beteuerte er verzweifelt. „Wenn es herausgekommen wäre, hätte das ihre Abfindung beeinträchtigt.“
    „Also wusste es niemand? Nicht mal Penny?“
    „Nein! Penny schon gar nicht. Großer Gott, ich hatte ihr schon genug wehgetan.“ Den Tränen nahe, fügte er hinzu: „Ich war nicht stolz auf das, was ich tat. Ich hasste mich dafür.“
    Eine interessante Bemerkung, aber Quentin ging nicht weiter darauf ein. „Wo hast du Nancy Kent kennen gelernt?“
    „Im Quarter, in einem Club.“
    „In welchem?“
    „Fritz the Cat, glaube ich.“
    „Du glaubst?“ Er zog skeptisch eine Braue hoch. „Mir scheint, an so etwas müsstest du dich erinnern.“
    „Ich war damals in vielen Clubs, ich hatte getrunken.“
    „Diese Entschuldigung klingt allmählich nicht mehr glaubwürdig, Terror. Willst du sie noch mal überdenken?“
    „Es ist die Wahrheit. Ich schwöre zu Gott!“
    Quentin ignorierte das. Wenn er für jedes Mal, da ein Schuldiger seine Unschuld beschwor, einen Dollar bekäme, wäre er steinreich. „War jemand bei dir?“
    „Nein.“
    Quentin faltete die Hände vor sich, um Terry nicht doch noch eine zu langen, so wütend war er auf ihn. „Und was ist mit Dr. Walker? Warum hast du ihn heimlich aufgesucht?“
    „Ich wollte nicht, dass es jemand erfährt. Nicht mal du oder Penny.“ Er beugte sich eindringlich vor. „Ich wusste, dass es sonst die Runde machen würde, und ich wollte mir die Scheißbemerkungen der anderen ersparen.“
    „Aber warum hast du einen Falschnamen benutzt?“
    „Ich dachte, das sei sicherer.“
    „Und dann hast du die Therapie abgebrochen?“ Quentin schnippte mit den Fingern. „Einfach so?“
    „Penny trennte sich von mir. Da hielt ich die Therapie für sinnlos.“
    „Du hast auf alles eine Antwort, was?“
    „Weil es stimmt.“
    „Das Ganze ist ein einziger Humbug. Wie lange hast du gebraucht, dir diese Geschichte zurechtzuzimmern?“
    „Es ist die Wahrheit. Ich schwöre. Sie werden keinen Beweis finden, der mich mit den anderen Opfern oder mit Anna in Verbindung bringt.“
    „Evelyn Parker wurde ja auch nicht vergewaltigt.“
    „Jessica Jackson aber.“ Er stand auf, die Bewegungen unbeholfen durch die Fesseln. „Warum sollte ich Anna North terrorisieren. Ich kenne sie doch gar nicht!“
    „Sag du es mir.“
    „Ich bin ein Ehebrecher, aber kein Mörder. Das musst du mir glauben.“
    Quentin maß ihn mit einem angewiderten Blick. „Deine Geschichte ist mir zu glatt, Terror. Und ihr fehlt Substanz wie jeder hastig zusammengezimmerten Ausrede.“
    „Du kannst mir helfen, ihr Substanz zu geben.“ Er streckte bittend die gefesselten Hände aus. „Du bist der Beste, Malone. Du kannst dich umhören. Vielleicht findest du jemand, der mich vor der Nacht bei Shannon zusammen mit Nancy gesehen hat.“
    „Und warum sollte ich meine Zeit damit vergeuden? Ich glaube, du lügst.“
    „Weil dir an Anna North liegt. Und weil du klug genug bist zu erkennen, dass der, der sie terrorisiert, noch frei herumlaufen muss, wenn ich es nicht war.“

59. KAPITEL
    Dienstag, 6. Februar,
    23 Uhr 30.
    In dieser Nacht brachte der Entführer Jaye Essen. Ein Festessen, einen Big Mac und eine große Portion Fritten. Dazu ein großes Glas eiskalter Schokomilch. Sie erwachte durch die Essensdüfte, sprang hungrig von der Pritsche und lief zur Tür.
    Sie fiel geradezu über das Essen her und schlang es hinunter, dass sie sich beinah verschluckte. Während sie die Fritten in den Mund stopfte, kam ihr der Gedanke, dass dies ihre letzte Mahlzeit sein könnte. Wie ein Todeskandidat bekam sie als Letztes ihr Leibgericht.
    Sie aß trotzdem, verabscheute sich dafür, dass sie ihm auch noch dankbar war, und hasste ihn, weil er das wusste.
    Sie trank die Milch bis zum letzten Tropfen, fürchtete zu platzen, und merkte plötzlich, dass ihr schwindelig wurde, wie damals, als sie ihrem Pflegevater drei Bier stibitzt und sie getrunken hatte.
    Der Plastikbecher entglitt ihren Fingern, fiel mit ihr zu Boden und rollte zur Tür. Der Raum drehte sich, und sie stöhnte auf.
    Ein leises, tiefes Lachen erklang von der anderen Seite der Tür. „Hat es dir geschmeckt, Jaye?“
    Er. Seine Stimme. Sie schrie auf, versuchte aufzustehen und konnte nicht.
    Er lachte wieder. „Hattest du großen Hunger? Ich

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