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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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„Ich muss furchtbar bitter klingen.“
    Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Du musst dich nicht entschuldigen, ich fühle mich auch betrogen.“
    „Danke, Malone.“ Mit Tränen in den Augen bedeckte sie seine Hand mit ihrer. „Ich habe dich immer gemocht.“
    Lächelnd drückte er ihr die Hand und ließ sie los. „Ich habe dich auch immer gemocht, Penny.“
    Sie reckte kurz das Gesicht zum Himmel. Als sie ihn wieder ansah, sagte sie traurig: „Ich denke darüber nach, wieder nach Lafayette zu ziehen. Meine Familie ist dort, und es wäre besser für die Kinder.“
    Quentin nickte. „Das scheint mir eine gute Lösung zu sein. Wenn ich dir irgendwie helfen kann, melde dich.“
    „Werde ich.“ Sie lächelte. „Am Umzugstag brauche ich vielleicht noch einen starken Rücken.“
    „Einverstanden.“ Nach einer kleinen Pause sagte er: „Penny, ich muss dich etwas fragen, und ich brauche eine ehrliche Antwort. Es ist wichtig. Hatte Terry eine Affäre?“
    Sie zögerte, und ein rosa Hauch überzog ihre Wangen. Als sie antwortete, wich sie seinem Blick aus. „Ich habe keine Beweise dafür, aber ich glaube, ja. Tief im Herzen weiß ich, dass er eine Affäre hatte.“ Mit tränenerstickter Stimme fügte sie hinzu: „Nach allem, was ich mit ihm durchgemacht habe, wollte ich nicht auch noch seine Untreue ertragen.“
    „Hast du ihn zur Rede gestellt?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich komme mir deshalb blöd vor, aber ich wollte es vielleicht nicht bestätigt bekommen. Genauso wenig hätte ich es ertragen, wenn er mich angelogen hätte.“ Sie seufzte. „Stattdessen habe ich ihn aufgefordert zu gehen.“
    „Penny, diese Sache ist wirklich wichtig. Glaubst du, du könntest Beweise für eine Affäre finden? Hotelrechnungen vielleicht oder Telefonauflistungen. Etwas in der Art?“
    „Ich weiß nicht, ich könnte es versuchen. Aber wozu brauchst du das?“
    „Ich brauche es. Kannst du mir einfach vertrauen?“
    Sie konnte, und Minuten später war er wieder unterwegs. Als Nächstes fuhr er zu Ben Walkers Praxis. Wenn außer Penny jemand von einer Affäre wissen konnte, dann vermutlich sein Therapeut. Hoffentlich redete er.
    Kurz vor Mittag kam er an der Praxis an, doch die Tür war verschlossen. Er ging über die Veranda zum Wohnhaus. Nachdem er geläutet und geklopft hatte, drehte er den Türknauf. Nicht verschlossen. Mit einem Blick über die Schulter drückte er die Tür weiter auf und trat ein.
    Das Haus war durchwühlt worden: Möbel waren umgestürzt, Gemälde von den Wänden gerissen, Schubladen geleert.
    Leise fluchend zog Quentin seine Waffe und ging von Zimmer zu Zimmer. Zerbrochenes Glas knirschte unter seinen Füßen. Aus dem hinteren Teil des Hauses hörte er ein Radio spielen.
    Er erwartete, den Doktor als Leiche vorzufinden.
    Quentin erreichte das Schlafzimmer im hinteren Teil des Hauses. Auch hier war alles durchwühlt, aber keine Spur von Ben Walker und auch kein Anzeichen, dass ihm etwas zugestoßen war.
    Der Radiowecker lag auf dem Boden, das Gehäuse geborsten, doch er spielte noch. Quentin starrte darauf und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Offenbar war Terry wirklich nicht ihr Mann. Jedenfalls war er nicht der Patient, der Annas Leben bedrohte.
    Das war jemand anders. Jemand, der seinen Plan zu Ende führte und alles eliminierte, was er nicht mehr benötigte, wie Ben Walker.
    Ängstlich dachte Quentin an Anna und Jaye, deren Zeit abzulaufen drohte. Er brauchte Ben Walkers Akten, er brauchte die Patientennamen. Zur Hölle mit dem Dienstweg, er würde sie sich besorgen.
    Er ging wieder nach nebenan und öffnete die Tür auf die altmodische Art, indem er ein Seitenfenster zerbrach und den Riegel zurückschob. Er schlüpfte ins Haus. Das Wartezimmer war unauffällig. Abgesehen vom Ticken einer Uhr war es totenstill und heiß. Ein säuerlicher Geruch hing in der Luft.
    Er spürte, wie sich ihm das Nackenhaar sträubte. Mit gezogener Waffe ging er weiter. Gleich vor ihm lag eine geschlossene Tür. Er öffnete sie. Dahinter kam eine Art Wohnraum mit bequemen, im Kreis aufgestellten Sesseln zum Vorschein. Auch dieser Raum war intakt. Ebenso ein Bad und eine kleine Küche. Schließlich kam er zur letzten Tür. Verschlossen.
    Walkers Büro. Volltreffer.
    Er trat die Tür ein. Ein ekelerregender Gestank schlug ihm entgegen wie menschliche Exkremente und verdorbenes Essen. Auf dem Boden lag ein großer zerbrochener Spiegel, dessen Bruchlinien wie ein Spinnennetz aussahen. In die Mitte hatte

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