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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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gearbeitet und im Stadtteil Bywater gelebt.
    Sie war an ihrem vierundzwanzigsten Geburtstag umgebracht worden.
    „Verteufelte Sache, am Geburtstag erledigt zu werden, was, Malone?“ sagte Sam Tardo, ein Mitarbeiter der Spurensicherung. „Und rühren Sie nichts an, wir sind mit dem Leichnam noch nicht fertig.“
    Quentin gab als Antwort ein Brummen von sich und ging neben Evelyn Parker in die Hocke. Er ließ den Blick über das Opfer schweifen und suchte etwas, das den anderen entgangen sein könnte: einen Knopf, ein Schnipsel Papier, Blutspritzer, einen Fußabdruck.
    „Denkst du, was ich denke?“ sagte Terry und beugte sich hinunter, um besser sehen zu können.
    Nancy Kent. „Ja.“ Quentin zog die Stirn in Falten. Evelyn Parker war rötlich blond. Sie war in ihrer Todesnacht durch die Clubs gezogen. Es sah aus, als sei sie zuerst vergewaltigt und dann erstickt worden. Genau wie Nancy Kent hatte man Evelyn Parker in der Gasse hinter einem Club gefunden.
    „Der Captain wird ganz schön sauer sein.“ Johnson rollte zur Lockerung die Schultern. „Als wäre es unsere Schuld oder so.“
    „Wer hat sie gefunden?“ fragte Quentin.
    „Eine Joggerin.“
    Quentin sah stirnrunzelnd auf. „Was macht eine Joggerin in einer Gasse?“
    „Die junge Frau joggt immer sehr früh und nimmt ihren Golden Retriever mit, zum Schutz, wie sie sagt. Am Eingang der Gasse machte der Hund plötzlich Theater. Sie beschließt, nachzusehen, und findet mehr, als sie wollte.“
    „Hat Walden ihre Aussage aufgenommen?“
    „Ja.“ Johnson wies mit dem Daumen auf den Club. „Er ist jetzt bei dem Barbesitzer. Also, wo wart ihr Burschen? Walden und ich, wir haben den Fall praktisch schon gelöst.“
    „Du kannst mich mal.“ Terry schnaubte verächtlich. „Hast du’s nicht gehört? Während ihr zwei euch noch im Bett geräkelt habt, waren Malone und ich in Desire. Drogenbedingter dreifacher Mord.“
    Die Siedlung Desire war die gefährlichste Ecke der Stadt. Die Lebenserwartung eines Polizisten, der sich allein dorthin wagte, war gering. Die der Bewohner war nicht viel höher.
    „Ihr Glückspilze.“ Der Beamte zog sich tiefer in seinen Mantel zurück. „Jede Gasse im French Quarter ist mir lieber als das Desire.“
    Aus der Tür zur Bar rief Johnson nach seinem Partner. Walden entschuldigte sich, und Quentin widmete sich wieder dem Opfer. Im Gegensatz zu Nancy Kent hatte diese Frau sich heftig gewehrt. Sie hatte Prellungen im Gesicht, am Hals und auf der Brust. Ihre Jeans waren hauteng. Nach der verdrehten Haltung des Körpers zu urteilen, hatte der Täter Schwierigkeiten gehabt, sie am Boden zu halten, während er ihr die Jeans herunterriss. Sie waren in Kniehöhe heruntergeschoben, ihr Slip war weggerissen.
    Quentin blickte zu Terry auf, um eine Bemerkung wegen der Jeans zu machen, unterließ es jedoch, als er sah, wie müde sein Partner wirkte. Seine Augen waren blutunterlaufen, und er war sehr still. Ehe sie vor Stunden ins Desire fahren mussten, hatte er wenigstens im Bett gelegen und geschlafen. Wo war Terry gewesen? „Alles okay mit dir?“ fragte er.
    „So wie man es von jemand erwarten kann, der kein Zuhause mehr hat und nicht schlafen kann.“ Er rieb sich leise fluchend die Augen. „Ich habe diesen ganzen Scheiß verdammt satt.“
    Das Team der Spurensicherung rückte an, und sie traten beiseite, um den Männern Platz zu machen. Sie konnten hier ohnehin nichts mehr ausrichten. Als Nächstes mussten sie die Beweisstücke sichten und Evelyn Parkers Leben sowie die Nacht ihres Todes rekonstruieren.
    Quentin sah Terry nachdenklich an. „Ich glaube nicht, dass sie vergewaltigt wurde, Terry. Bei den engen Jeans um die Knie konnte der Täter unmöglich zum Zuge kommen. Sofern er sich nicht die Zeit genommen hat, ihr die Jeans nach der Tat wieder halbwegs hochzuziehen, hat er vermutlich aufgegeben und sie einfach nur umgebracht.“
    „Adios, DNA-Test.“
    „Genau.“ Sie waren auf dem Weg aus der Gasse. „Was es weitaus schwieriger macht, die Fälle miteinander in Verbindung zu bringen.“
    „Sogar fast unmöglich.“ Terry schwieg einen Moment. „Was mir auch nicht weiterhilft. Mist. Ich hoffe, die versuchen mir diesen Scheiß nicht anzuhängen.“
    Quentin blieb verblüfft stehen. „Warum sollten sie?“
    „Wegen Nancy Kent natürlich.“
    „Aber der Verdacht gegen dich wurde doch ausgeräumt.“
    Terry schob die Hände in die Jackentaschen und verzog verbittert den Mund. „Ja, aber das hier ändert alles. Sie

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