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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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zurückkehrte.

20. KAPITEL
    Freitag, 19. Januar,
    Revier des 7. Distrikts.
    Quentin entdeckte Anna North, sobald er das Revier betrat. Sie stand am Ende des vollen Raumes und presste ein Kästchen an die Brust. Er sah ihr Gesicht im Profil. Haltung und Miene, soweit er sie sehen konnte, drückten Verunsicherung aus. Das war nicht weiter verwunderlich, denn nur wenige Zivilisten suchten ein Polizeirevier unter glücklichen Umständen auf.
    Den Kopf leicht zur Seite geneigt, betrachtete er sie. Was hatte diese Anna North nur an sich, das seinen Blick anzog wie ein Farbklecks auf tristem Hintergrund? Sicher, sie sah gut aus. Aber es gab etwa ein halbes Dutzend ebenso gut aussehender Frauen im Raum, die nicht seinen Blick fesselten.
    An ihrer Kleidung, schwarze Jeans, hellblauer Pullover und dunkelbraune Lederjacke, lag es auch nicht. Und auch nicht an ihrem Haar, obwohl es so rot war und glänzte wie ein neuer Kupferpenny.
    Also, woran liegt es?
    Ein Lächeln zuckte um seinen Mund. Bei ihrer letzten Begegnung war sie seinen Fähigkeiten als Detective mit offenkundiger Skepsis begegnet. Sie würde sich bestimmt nicht freuen, wenn sie es wieder mit ihm zu tun bekam.
    Aber er liebte nichts mehr als Herausforderungen, besonders so attraktive. Das war ein Charakterfehler, wie er sich eingestand, allerdings nicht zu ändern.
    Er schlenderte zur Beamtin am Empfang. „Morgen, Violet.“ Er lehnte sich an den Tresen. „Ich muss schon sagen, du siehst heute wieder sehr einladend aus.“
    Violet DuPre, eine Frau über fünfzig mit genügend Schlagfertigkeit, auch den kessesten Beamten in seine Schranken zu verweisen, maß ihn mit einem hochmütigen Blick. „Verkauf den Käse jemand anders, Malone. Was willst du?“
    „Das mag ich so an dir, Violet. Du bist jederzeit empfänglich für meinen Charme.“ Einen Ellbogen auf den Tresen gestemmt, beugte er sich zu ihr vor. „Was ist mit dem Rotschopf da hinten? Wartet sie auf jemand?“
    „Das tun wir doch alle, Schätzchen. Leider schickt uns der liebe Gott nicht immer den Richtigen vorbei.“ Sie grinste. „Der Rotschopf wollte mit einem Detective sprechen.“
    „Hat sie namentlich nach mir gefragt?“
    „Tut mir leid, Romeo. Das nächste Mal vielleicht.“
    „Du missverstehst mich. Sie war schon mal bei mir und erzählte eine wirre Geschichte von Entführung durch Außerirdische. Ich hatte mit ihr zu tun, als ich drüben beim achten aushalf. Ich möchte nicht, dass einer meiner Kollegen sich mit dem Senf befassen muss.“
    Sie grinste vielsagend. „Das ist wirklich großzügig von dir, Detective Malone.“
    „So bin ich eben, immer das Wohl der anderen im Auge.“
    Sie schüttelte tadelnd den Kopf. „Nach dem zweiten Frauenmord gestern Nacht sollte man meinen, du hättest Wichtigeres zu tun, als dich mit Entführungen durch Außerirdische zu befassen.“
    Er richtete sich auf und schenkte ihr ein überlegenes Lächeln. „Du unterschätzt mich, Babe. Alle Ermittlungsmaßnahmen, die mit den Morden zu tun haben, sind bereits erledigt.“ Das stimmte sogar. Er hatte ein halbes Dutzend Leute verhört und die Beschreibungen, Namen und wenn möglich Adressen der Männer erhalten, mit denen Evelyn Parker in der Nacht ihres Todes zusammen gewesen war. Er hatte mit ihrer Familie gesprochen und einige ihrer Freunde und Kollegen aufgesucht. Aus diesen Informationen hatte er den Ablauf ihres letzten Abends rekonstruiert. Dabei war es noch nicht einmal Mittag.
    Er beugte sich wieder zu ihr vor. „Also, Violet, schönste aller Frauen, kannst du mir irgendwie weiterhelfen?“
    Sie griff kopfschüttelnd nach dem Telefonhörer, ein schwaches Lächeln um die Mundwinkel. „Da ihr zwei euch bereits kennt, sollte ich sie dir vielleicht zuteilen – aus Gründen der Bequemlichkeit.“
    „Du bist ein Zuckerpüppchen, keine Frage.“
    Sie schnaubte verächtlich. „Keine schwarze Frau mit einem Funken Selbstachtung ist ein Zuckerpüppchen. Spar dir das für die verweichlichten weißen Mädchen auf. Und du könntest die Krawatte ablegen, Schätzchen. So kalt ist es nicht.“
    Er warf ihr lachend eine Kusshand zu. „Bis dann.“
    Quentin durchquerte den Raum und wusste, dass Violet ihn beobachtete, zweifellos grinsend.
    „Miss North?“ fragte er gedehnt. „Was führt Sie in meinen Winkel der Erde?“
    Sie drehte sich zu ihm um, und ein Ausdruck der Verzweiflung huschte über ihr Gesicht. Offenbar hatte sie gehofft, dass sich ihre Wege nie mehr kreuzen würden. „Ich muss mit einem

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