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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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nicht allein!
    Entsetzen legte sich auf sie wie ein bleiernes Gewicht und drohte sie zu ersticken. Schweiß brach ihr aus, ihr Puls raste. Sie schloss die Augen und zwang sich zu ruhiger Atmung, um ihre Angst zu beherrschen.
    Nach wenigen Augenblicken begann ihr Körper zu reagieren. Die Anspannung ließ ein wenig nach. So leise wie möglich drehte sie sich auf die Seite und griff nach dem Telefon.
    Es war nicht da!
    Jetzt erinnerte sie sich. Kurz vor dem Zubettgehen hatte sie noch einen Anruf von Dalton erhalten, das Telefon mit ins Bad genommen und dort liegen gelassen.
    Am liebsten hätte sie aufgeschrien. Doch das war irrational. Diese Nacht war nicht anders als Hunderte zuvor, in denen sie aufgewacht war, überzeugt, Kurt habe sie gefunden.
    Er hatte es nicht. Wie in all den anderen Nächten war sie durch einen Traum geweckt worden, durch eine hässliche Erinnerung an den erlebten Terror, verdrängt, aber nicht vergessen.
    Steig aus dem Bett, geh ins Bad und hol das Telefon, sagte sie sich.
    Danach würde sie sich sicherer fühlen und sie konnte wieder einschlafen. Sie schlug die Decke zurück, richtete sich auf und stellte die Füße auf den Boden. Der war kalt unter ihren nackten Sohlen, und sie fröstelte.
    Er ist eiskalt, fiel ihr plötzlich auf und sie blickte zu den Balkontüren. Die Gardine bewegte sich. Sie starrte auf den dünnen Stoff. Wieder dieses Rascheln. Zugleich umwehte ein kalter, feuchter Luftzug ihre Füße und Knöchel.
    Die Balkontür ist offen!
    Entsetzt sprang sie auf und rannte zur Schlafzimmertür. Doch die schlug zu, ehe sie sie erreichte, und zwei kräftige Arme umschlangen sie von hinten, einer in Taillenhöhe, einer an der Kehle.
    Der Arm an der Kehle drückte ihr die Luft ab. Sie wehrte sich und kratzte, bis Lichtblitze vor ihren Augen tanzten. Durch Sauerstoffmangel geschwächt, schlug und trat sie weiter, so gut sie konnte.
    Der Angreifer lockerte den Griff, doch während sie gierig nach Luft schnappte, wurde sie, Gesicht nach unten, auf ihr Bett geworfen. Sofort war er auf ihr, presste ihr eine Hand ins Genick und das Knie in den Rücken. Sie war bewegungsunfähig. Er begann an ihrem Nachtzeug zu zerren, als könne er es nicht erwarten, und stieß dabei gierige, kehlige Laute aus.
    Eine Litanei verzweifelter Bittgebete schoss ihr durch den Kopf. Er wollte sie vergewaltigen wie seine anderen Opfer. Danach würde er sie umbringen, genau wie die anderen Frauen mit roten Haaren.
    Das Nachthemd zerriss im Rücken, und das Geräusch zerrte an ihren Nerven. Anna begann zu schluchzen, Tränen strömten ihr über das Gesicht. Er griff nach ihrem Slip, die Finger in das Taillenband gekrallt, riss er ihn weg.
    Mit einer einzigen kraftvollen Bewegung warf er sie auf den Rücken und spreizte ihr die Beine. Sie sah jetzt, dass er eine Maske trug. Sie spürte sein Lächeln und seine Lust an ihrem Entsetzen und ihrem Schmerz. Sie spürte das pure Böse in ihm.
    „Bereit oder nicht“, raunte er, „es geht los.“
    Annas Gedanken rasten in die Vergangenheit, dreiundzwanzig Jahre zurück. Timmy liegt als regloser Haufen auf der Pritsche. Jetzt ist sie an der Reihe. Kurt kommt auf sie zu, Kabelschneider in der Hand, die Lippen zu einem kalten Lächeln verzogen. Bereit oder nicht, es geht los.
    Anna schrie aus tiefster Seele, dass es von den Wänden widerhallte. Sie schrie und schrie, immer wieder. Der Angreifer erschrak und verschob die Maske. Sie sah seine Augen, sie waren orange wie die des Teufels.
    Sie schrie wieder. Er sprang zurück und floh, wie er offenbar gekommen war, über den Balkon nach unten.
    Immer noch schreiend, rappelte sie sich auf und rannte ungeachtet ihrer Nacktheit aus der Wohnung. Dalton war auf dem Flur, und sie fiel ihm in die Arme.

38. KAPITEL
    Dienstag, 30. Januar,
    O Uhr 45.
    Vierzig Minuten später hockte Anna zusammengekauert und zähneklappernd auf der Couch, die Hände um einen Becher Kräutertee gelegt. Dalton saß neben ihr, Bill stand schützend dahinter, und beide machten grimmige Mienen. Aus ihrem Schlafzimmer kamen Geräusche, während Malone mit einigen Kollegen und der Spurensicherung seiner Arbeit nachging. Sie würden nach Fingerabdrücken suchen, hatte er gesagt und nach anderen Beweisspuren.
    Malone war als Erster zur Stelle gewesen, nur Minuten nach Daltons Anruf. Immer noch hysterisch, hatte sie erzählt, so gut sie konnte. Immerhin genug, dass er eine Vorstellung von den Ereignissen bekam. Daraufhin hatte er weitere Detectives und die

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