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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Karnevalsmasken. Aber ich habe seine Augen gesehen. Sie waren orange.“
    Malone zog die Stirn in Falten. „Orange?“
    „Ich weiß, es klingt verrückt, aber so war es.“ Sie öffnete den Mund, um noch mehr zu sagen, unterließ es aber und presste die Lippen zusammen.
    Bereit oder nicht, es geht los.
    Sie hatte diese Worte seit dreiundzwanzig Jahren nicht mehr ausgesprochen. Nicht seit dem Tag, da sie als traumatisiertes, sich an die Eltern klammerndes Kind vor den FBI-Agenten gesessen und ausgesagt hatte.
    „Fahren Sie fort, Anna. Erzählen Sie mir alles.“
    Sie atmete tief durch. „Es war Kurt, Quentin, er war es.“
    Dalton drückte ihr die Hand. „Oh Anna … Liebes …“
    „Er war es!“ Sie sah, auf Beistand hoffend, über die Schulter zu Bill. „Er war es. Seine Stimme … was er …“
    „Verzeihen Sie, Detective.“
    Leicht gereizt wegen der Störung, drehte Quentin sich zum Kriminalistenteam an der Schlafzimmertür um. „Was?“ fragte er kurz angebunden.
    Den Beamten schien seine offenkundige Verärgerung nicht zu beeindrucken. „Wir sind hier fertig. Wenn Sie sonst nichts für uns haben, fahren wir ins Labor zurück.“
    „Tun Sie das. Rufen Sie mich morgen früh an.“
    „Machen wir.“ Die Männer zogen ab und gingen durch den Wohnraum, ohne Anna anzusehen.
    Sobald sie die Wohnung verlassen hatten, wandte Quentin sich ihr wieder zu. „Machen wir einen kleinen Zeitsprung nach vorn.“ Er blickte kurz auf seinen Notizblock und hob den Blick. „Sie haben geschrien, und der Angreifer ist geflohen: aus dem Zimmer, über den Balkon und über die Brüstung?“ Sie nickte, und er fuhr fort: „Dann sind Sie aus dem Schlafzimmer zur Wohnungstür gerannt, haben sie aufgerissen, und da wartete Dalton bereits auf Sie. Ist das richtig?“
    Ehe sie antworten konnte, warf Dalton ein: „Ich habe nicht gewartet. Ich war draußen …“
    „Er hat Judy und Boo ausgeführt“, erklärte Bill.
    „Unsere Hunde. Ich habe die Wohnungstür geöffnet und beugte mich hinunter, um die Babys loszumachen …“
    „Da hörte er Anna schreien.“
    „Richtig.“
    Malone richtete den Blick auf Bill. „Und wo waren Sie?“
    „Vor dem Fernseher.“ Nach einer Pause. „In der Wohnung.“
    „Bleiben Sie immer zu Hause, wenn Dalton die … Babys ausführt?“
    Bill stutzte und fühlte sich angegriffen. Anna spürte es und sah ihn, um Entschuldigung bittend, an. „Eigentlich nicht. Aber Geheimnisse und Skandale lief gerade, und …“
    „Er liebt die Sendung“, erklärte Dalton. „Es macht mir nichts, die Hunde allein auszuführen, und …“
    Malone ließ Bill nicht aus den Augen. „ Geheimnisse und Skandale läuft auf E!, nicht wahr?“
    „Stimmt.“ Bill war ungewöhnlich einsilbig geworden, und Anna rückte sich unbehaglich zurecht. „Schund mit Format.“
    „Zuckerwatte fürs Gehirn.“ Malone lächelte und fragte Anna: „War das nicht auch der Sender, der das Interview mit Ihrer Mutter brachte?“
    Anna erkannte, worauf Malone hinauswollte, und es missfiel ihr sehr. Dalton merkte es offenbar auch, denn sein Gesicht lief rot an. „Wollen Sie unterstellen, dass Bill …“
    „Ich unterstelle gar nichts“, erwiderte Malone leise mit unbewegter Miene. „Ich versuche mir nur ein genaues Bild von den Ereignissen dieser Nacht zu machen. Ist das für irgendjemand ein Problem?“
    „Natürlich nicht“, entgegnete Bill mit scharfem Unterton. „Ich habe Anna sehr gern, und ich würde alles tun, um ihr zu helfen.“
    „Ich ebenso“, pflichtete Dalton spröde bei.
    „Dafür bin ich Ihnen dankbar.“ Malone wandte sich wieder an Anna: „Ich würde gern allein mit Ihnen reden. Ist das möglich?“
    Sie zögerte. „Dalton und Bill sind meine engsten Freunde. Es gibt nichts, was ich vor Ihnen nicht erzählen würde.“
    „Natürlich nicht. Ich muss trotzdem darauf bestehen.“ Er sah die beiden Männer an. „Sie verstehen das doch hoffentlich.“
    Anna verstand es eindeutig nicht und zog die Stirn kraus. „Malone …“
    „Ist schon okay, Anna.“ Dalton drückte ihr die Hände, ließ sie los und stand auf. „Der Mann muss seine Arbeit machen. Wir telefonieren, okay?“
    Bill beugte sich hinunter und küsste ihr Haar. „Wir sind gleich nebenan. Falls du Angst hast heute Nacht, kann ich auf deiner Couch schlafen. Das ist kein Problem.“
    „Oder du kommst rüber und schläfst auf unserer“, bot Dalton ihr an. „Wir sind für dich da, Kleines.“
    Sie dankte ihnen, sah ihnen nach, als sie gingen,

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