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Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken

Titel: Die Angst im Nacken - Spindler, E: Angst im Nacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Spurensicherung herbeordert.
    Anna sah an sich hinab. Sie trug Daltons Pullover und eine Trainingshose von ihm. Ihr Blick glitt zu ihrer Schlafzimmertür. Dahinter lag ihr zerrissenes Nachthemd in einem obszönen Haufen auf dem Boden, daneben, irgendwo näher am Bett, auch ihr Slip.
    Nackt! Sie war nackt gewesen, als sie die Tür aufgerissen und Dalton in die Arme gestolpert war! Ein Fremder hatte ihr die Kleidung heruntergerissen und sie angefasst. Er hatte versucht, ihr Gewalt anzutun!
    Vielleicht hatten ihre verzweifelten Gebete sie gerettet, trotzdem fühlte sie sich besudelt. Sie fürchtete, sich in den eigenen vier Wänden nie mehr sicher zu fühlen.
    Schaudernd kam ihr ein leises Wimmern über die Lippen. Als lese er ihre Gedanken, legte Dalton tröstend einen Arm um sie und drückte sie sacht an sich. Sie sah ihn stumm an, und er erwiderte den Blick ohne ein Wort. Reden war überflüssig, sein Mitgefühl war offenkundig.
    Quentin Malone kam aus dem Schlafzimmer, gefolgt von den anderen Detectives. Bei seinem Anblick befiel sie eine eigenartige Ruhe, als könne ihr nichts geschehen, solange er bei ihr war. Sie wäre gern zu ihm gegangen, hätte sich gern tröstend von ihm umarmen lassen.
    Sobald er den Raum betrat, suchte er Blickkontakt zu ihr, kam näher und ging vor ihr in die Hocke, Hände auf den Knien. „Alles in Ordnung mit Ihnen?“
    Sie nickte, obwohl nichts in Ordnung war.
    „Gut.“ Er deutete auf die anderen Detectives. „Agnew und Davis suchen jetzt das Gebäude ab und befragen die Nachbarn, ob sie was gehört oder gesehen haben.“
    Sie nickte wieder, sah auf seine Hände und bemerkte deren Form, die langen Finger und die kurzen gepflegten Nägel. Er hat schöne Hände, dachte sie, maskulin und sicher geschickt.
    „Anna?“
    Leicht verlegen hob sie den Blick. „Entschuldigung, wie bitte?“
    „Er kam über den Balkon in Ihre Wohnung. Ich glaube, er ist über die Mauer im Hof geklettert und hangelte sich die Wand hinauf zu ihrem Balkon. Dann schlug er eine Glasscheibe ein, griff hinein und löste den Sicherheitsriegel.“
    „So viel zu den schicken neuen Schlössern“, sagte Dalton.
    Quentin sah ihn an. „Sie haben den Sicherheitsriegel installiert?“
    „Ich habe ihn installieren lassen“, berichtigte er. „Nach dem Vorfall mit dem Finger. Ich habe diese Riegel an allen Außentüren des Gebäudes anbringen lassen.“
    „Und ich habe meine Schlösser austauschen lassen“, flüsterte Anna. „Hat mir ja viel genützt.“
    Quentin widmete sich wieder ihr. „Ich muss Ihnen einige Fragen stellen. Sehen Sie sich in der Lage, sie zu beantworten?“
    „Ja, ich glaube schon.“
    „Gut.“ Er zog seinen Notizblock aus der Tasche. „Gehen wir das Ganze von Anfang an durch. Erzählen Sie mir, woran Sie sich erinnern. Alles, auch wenn Sie es für unwichtig halten. Jede Kleinigkeit kann wichtig sein.“
    Sie nickte und begann mit stockender Stimme. Sie erzählte, wie sie erwacht war, Angst bekam, sich zu beruhigen versuchte und dann feststellte, dass die Balkontür offen stand.
    „Dann bin ich zur Schlafzimmertür gelaufen“, ihre Stimme begann zu zittern, „er packte mich und hat mich zum … zum …“
    „Zum Bett gezerrt?“ half er ihr weiter.
    „Ja.“
    Dalton zog sie fester an sich, und Bill legte ihr in einer tröstenden Geste beide Hände auf die Schultern. Sie atmete zittrig aus, wollte fortfahren, konnte jedoch nicht. Die Worte blieben ihr im Halse stecken, während die schrecklichen Ereignisse wie ein Horrorfilm vor ihrem inneren Auge abliefen.
    „Anna“, drängte Malone sanft, aber entschieden. „Sehen Sie mich an. Nur mich.“ Sie tat es, und während sie sich in die Augen sahen, spürte sie wieder, dass sie ruhiger wurde. „Sie sind jetzt in Sicherheit“, betonte er. „Ich werde dafür sorgen, dass Ihnen nichts geschieht. Aber ich brauche Ihre Hilfe. Atmen Sie tief durch, und versuchen Sie weiterzuerzählen.“
    Schließlich fand sie die Kraft dazu, obwohl die Worte manchmal eilig hervorsprudelten und ihr dann wieder nur stockend über die Lippen kamen. Ohne den Blick von Quentin abzuwenden, erzählte sie, wie der Angreifer ihr das Nachthemd heruntergerissen hatte, wie sie merkte, dass er sie vergewaltigen wollte, und wie sie geschrien hatte.
    „Sie lagen die ganze Zeit mit dem Gesicht nach unten auf dem Bett?“
    „Nein, er … er drehte mich um.“
    „Sie haben sein Gesicht gesehen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Er war maskiert. Eine von diesen

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