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Die Angst spielt mit

Die Angst spielt mit

Titel: Die Angst spielt mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elise Title
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betrachtete ein paar Herzschläge lang das Buch. “Ich wollte ohnedies nach Boston fahren und Schulkleidung für die Kinder kaufen.”
    “Es ist erst Mitte Juli, Maggie.”
    “Es gibt immer großartige Schlussverkäufe nach dem 4. Juli.” Maggies Augen funkelten. “Wir sollten es im Auge behalten.”
    Kevin dachte, dass er sich in diesen haselnussbraunen Augen verlieren könnte. Was musste ihr Ex-Ehemann für ein Narr sein, dass er diesen Augen den Rücken zugewandt hatte.
    “Maggie”, murmelte er. “Du lässt mich auf neue Arten fühlen, die ich nie zuvor gekannt habe.”
    Sie lächelte herausfordernd. “Kannst du sie zählen?”
    Kevin schlug den letzten Nagel ein und testete das Garagenfenster. Es gab nicht nach.
    “Da, das sollte erst einmal reichen. Aber du solltest morgen ein richtiges, schweres Vorhängeschloss kaufen.”
    “Das mache ich”, versprach Maggie, obwohl sie bezweifelte, dass es noch mehr Einbrüche in ihrem Haus geben würde. Der Eindringling hatte das Haus offenbar gründlichst durchsucht.
    “Wie wäre es mit einer Tasse Kaffee, bevor du dich auf den Weg machst?”, fragte Maggie mit ihrer Veronica-Stimme.
    “Nein, danke, ich trinke das Zeug nie abends.”
    “Nicht einmal entkoffeinierten?”
    “Nein, ich bin wirklich kein großer Kaffeetrinker.”
    Maggie nickte. “Dann machst du dich besser auf den Weg.” Sie war sehr stolz auf ihren nonchalanten Ton.
    Kevin zögerte. “Kommst du sicher hier so ganz allein klar?”
    War das ein Angebot? Sie sagte sich rasch, dass es keine Rolle spielte. “Ich komme klar. Der Eindringling hat das Haus diesmal gründlich durchsucht.”
    “Nicht gründlich genug.”
    “Richtig. Der Gedichtband. Nun, es ist nicht gerade ein erstklassiger Hinweis, bedeutet aber, dass Arlene Merrill wirklich etwas für Parker Anderson übrig hatte.”
    “Und er hat uns die Spur nach Boston verschafft.” Warum sagte er “uns”?
    “Wir haben eigentlich etliche Spuren. Andersons Wurzeln liegen in Boston, und dann ist da Norton Squires, und vergessen wir Ernie Novak nicht. Sobald er aus dem Krankenhaus kommt, wollen wir mit ihm eine kleine Unterhaltung führen.”
    “Ernie Novak kannst du abschreiben. Meine Schwester hat ihn besucht, und er hat klargemacht, dass er sich weder mit uns noch mit sonst jemandem an die Vergangenheit erinnern möchte. Und bei seiner schlechten Gesundheit können wir nicht riskieren, ihn aufzuregen.”
    Maggie musste zustimmen. “Squires wird wahrscheinlich auch eine harte Nuss zu knacken sein. Ich dachte, ich fange mit Jeanne an. Eine Verabredung zum Lunch. Vielleicht kann sie für uns ein paar Dinge herausfinden.”
    “Jeanne steht unter der Fuchtel ihres Vaters. Ich bezweifle, dass sie ihm irgendwelche Informationen entlocken kann.”
    “Ich werde ihr genaue Anleitungen liefern”, sagte Maggie mit einem gewinnenden Lächeln.
    Kevin lächelte zurück. Unbewusst folgte er Maggie zurück in die Küche.
    Maggie sah sich in ihrer Küche um, die sie daran erinnerte, wie ihre Jungen vor ein paar Monaten beschlossen hatten, sie mit einer selbst gebackenen Geburtstagstorte zu überraschen. Sie hatten so ziemlich alles benützt, was sie in die Finger bekamen.
    “Ich hätte nichts gegen eine Tasse Kräutertee.” Die Worte kamen einfach so aus Kevins Mund.
    “Kräutertee?” Er wollte hierbleiben und Kräutertee trinken? Hatte sie Kräutertee? Sie trank nicht einmal normalen Tee. Nur Kaffee.
    Kräutertee? Einen Moment! Hatte nicht Leif letzte Woche im Supermarkt irgendeinen Tee in den Einkaufswagen geworfen? Sie erinnerte sich. Er hatte den Namen gemocht, und sie hatte mit ihm eine kleine Diskussion über Werbetricks geführt …
    “Ich habe etwas”, sagte Maggie. “Wahrscheinlich irgendwo in diesem Chaos auf der Theke.”
    “Hey, hier ist eine Schachtel Sandmännchen-Tee. Meine Lieblingsmarke.” Kevin klang triumphierend, als er die Schachtel unter einem Haufen anderer Dinge hervorzog.
    “Ich setze das Wasser auf”, sagte sie eifrig und freute sich ganz albern, weil Kevin sie nicht verließ.
    Sie füllte den Kessel am Wasserhahn, als das Telefon klingelte. Sie griff nach dem Hörer und warf automatisch einen Blick auf die Küchenuhr. Es war fast Mitternacht.
    “Hallo?” Sorge schwang in ihrer Stimme mit. Es war schrecklich spät für einen Anruf. Vielleicht war eines der Kinder krank.
    Zuerst kam nur schweres Atmen, dann eine dumpfe Stimme: “Du bist eine schlaue Puppe. Schlaue Puppen können tote Puppen sein.” Die Leitung

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