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Die Angst spielt mit

Die Angst spielt mit

Titel: Die Angst spielt mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elise Title
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zu suchen? Es sei denn, sie ist Julianna und war bei Parker. Wobei sie zu spät kam.”
    Kevin schüttelte den Kopf. “Ich glaube, wir können Anna Blair als Verdächtige streichen. Wir haben ja nur eine reine Vermutung. Mit Jeanne ist das etwas ganz anderes.” Er schilderte seinen Besuch bei Jeanne Squires.
    Maggie war beeindruckt, aber Harvey überschlug sich nicht gerade. “Haben Sie denn nicht bedacht, dass die Frau die Wahrheit sagen könnte? Dass ihr Vater einfach irgendwohin gegangen ist und ihr befohlen hat, niemandem den Ort zu verraten?”
    “Nun ja, ich habe das bedacht”, entgegnete Kevin. “Aber ihr Verhalten war seltsam. Und dann hat sie als Kind nicht bei Squires gelebt. Ich glaube, Squires ist der Kidnapper, und sie wollte sich an ihm rächen. Aber wir können ihre Geschichte überprüfen. Wenn sie die Wahrheit sagt, wird sie sicher dem Polizeichef den Aufenthaltsort ihres Vaters verraten.”
    Maggie stimmte zu. “Ja, du hast eine gewisse Autorität, die uns fehlt.”
    “Also nein, ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll”, erwiderte Harvey spöttisch. “Ich meine, es ist so nett von euch beiden zu denken, ich könnte zu dieser Ermittlung etwas beitragen. Und es ist so freundlich von euch, dass ihr mich mitmachen lasst.”
    “Du brauchst nicht zu schmollen, nur weil Kevin und ich dir geholfen haben, dieses Verbrechen zu lösen, Dad.”
    “Und von welchem Verbrechen sprechen wir?”, fragte Harvey.
    “Nun, wenn Kevin recht hat”, überlegte Maggie, “hat Parker Anderson irgendwie herausgefunden, dass Norton Squires der Entführer von Julianna war. Squires sagte ihm, dass Jeanne das Merrill-Mädchen ist. Parker informierte Jeanne über ihre wahre Identität. Sie muss diese Information erstaunlich gefunden haben. Bevor sie sich davon überzeugen konnte, dass es stimmt, stirbt Parker, vergiftet von Norton. Jeanne suchte weiterhin nach Beweisen, fand die belastenden Briefe, die keinen Zweifel daran ließen, dass ihr Vater der Schuldige war, und tötete ihn. Da hast du es.”
    Kevin runzelte die Stirn. “Wenn ich das alles so höre, hat die Theorie einige Löcher.”
    “Löcher? Was für Löcher?”, fragte Maggie. “Du bist doch derjenige, der gesagt hat, dass es Jeanne war.”
    “Ja”, erwiderte Kevin, “aber warum hat mir Jeanne dann überhaupt von den Briefen erzählt?”
    “Vielleicht ist es ihr herausgerutscht”, meinte Maggie. “Die Frau muss doch gestört sein. Und in deiner Nähe verliert sie ohnedies völlig den Verstand.”
    “Aber vielleicht ist sie auch völlig unschuldig”, räumte Kevin ein.
    “Vielleicht versteckt Norton Squires sich vor Julianna”, warf Harvey lakonisch ein.
    Maggie betrachtete ihren Vater. “Du meinst, Norton Squires könnte unser Kidnapper sein, auch wenn Jeanne nicht Julianna ist?”
    “Wir könnten ein paar Dinge klären, wenn wir Norton Squires finden”, sagte Harvey. “Ich habe George Denk als Wache vor Miss Sheridans Zimmer gestellt. Geht zu ihm und sagt ihm, dass er für einen Moment herkommen soll, und ihr zwei haltet an seiner Stelle Wache.”
    “Sie sind überzeugt, dass der Kidnapper Miss Sheridan angreifen will?”, fragte Kevin.
    “Sie kann noch immer nicht klar denken, aber sie murmelt ständig, dass jemand hinter ihr her sei. Und ich möchte nicht das Risiko eingehen, dass sie recht hat.”
    Die Krankenschwester kam gerade aus Miss Sheridans Zimmer, als Maggie und Kevin vor der Tür der pensionierten Lehrerin ihren Posten bezogen.
    “Wie geht es ihr?”, fragte Maggie.
    “Sie ist noch ziemlich aufgeregt, aber der Arzt will sie auch nicht zu stark unter Medikamente setzen.”
    “Meinen Sie, ich könnte hineingehen und mit ihr ein paar Minuten reden?”, fragte Maggie.
    Die Schwester zögerte, nickte dann jedoch.
    Maggie trat leise ein für den Fall, dass die Lehrerin schlief. Doch Miss Sheridans Augen waren offen und glasig, und einen Moment fürchtete Maggie, sie könne soeben gestorben sein. Doch dann richteten sich Miss Sheridans Augen direkt auf Maggie.
    “Du bist gekommen”, flüsterte sie schwach. “Ich wusste es … du bist gekommen, Julianna.”
    “Nein, Miss Sheridan …”
    “Oh Julianna, verzeih mir! Kannst du mir jemals verzeihen … was ich getan habe.” Tränen strömten über das Gesicht der alten Frau. “Hätte ich ihn doch bloß nicht so geliebt! Hätte ich doch bloß schon damals die Wahrheit gestanden …”

12. KAPITEL
    D ad bleibt noch skeptisch, was Miss Sheridan mir vorhin auf ihrem

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