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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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vielleicht 24 Schritt lang sein, ... nein, eher 26, mit einem 12 Schritt langem dünnen peitschenartigem Schwanz an dessen keulenartigem Ende auf jeder Seite zwei abgeflachte Sporne saßen, so groß wie Schwerter. Der Hals war vielleicht 8 Schritt lang, und der Körper 5 Schritt. Ein Leib größer als zwei Reitpferde. Aber viel leichter im Körperbau. Gesamtgewicht ... etwas mehr als eine viertel Tonne. Ein solches Gewicht benötigte riesige Flügel. Spannweite, vielleicht 28 oder 30 Schritt, möglicherweise 32 Schritt. Im Geiste konnte Teldarmal'Elhap den Flug der Drachin sehen. Sie hob ihre Flügel hoch in die Höhe und ihre mächtige Brustmuskulatur zog die ausgestreckten Flügel ganz tief hinunter, bis sie fast senkrecht nach unten zeigten. Sie musste viel, ganz viel Luft unter ihren Körper schaufeln um in der Luft zu bleiben. Es war kein ruhiger oder sanfter Flug, sondern ein ständiges Auf und Ab. Während die Flügel zusammenklappten und hoch stiegen, verlor der Drache an Höhe. Dann kam der mächtige Flügelschlag und der Drache wurde wieder hochgehievt.
    »Verdammt! «, fluchte einer der älteren Drachenreiter.
    Einer der jüngeren Drachenreiter zuckte hilflos die Schu ltern und wurde sofort belehrt:
    »Dieses alte Ungeheuer kann jeden einzelnen unserer Dr achen töten!«
    »Ist er so groß? «
    »Sie! Es ist eine Drachin! Ist sie so groß? Ja, das ist sie!«, antwortete ein anderer.
    Teldarmal'Elhap hob gebieterisch die Hand um sich Ruhe zu erbitten. Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich auf den unbekannten Drachenreiter , den er telepathisch aufscheuchen wollte. Deutlich spürte er die zurückkehrende Signatur des Telepathie-Musters von Lea'Sidhe.
    Aber es war kein Gedanke darauf geprägt!
    Nichts! Gar nichts!
    Und das war höchst ungewöhnlich!
    Telepathie-Muster , die hin und her gesandt wurden, trugen immer eine Information, sei es ein konkreter Gedanke oder wenigstens eine ungewollte emotionale Regung: Überraschung, Ablehnung, Freude, Angst. Selbst wenn ein Grauelb schlief, packte sein Unterbewusstsein immer noch minimale Regungen auf ein Telepathie-Muster drauf. Aber das Telepathie-Muster, das Lea'Sidhe zurückschickte, war leer!
    Hatte Teldarmal'Elhap vielleicht die geistigen Fähigkeiten der Weißelfen unterschätzt. Verfügten sie über eine Möglic hkeit ihre Gehirnwellen so abzuschotten, dass sie nicht vom Telepathie-Muster eines Drachen erfasst werden konnten?
    Teldarmal'Elhap brach die Übertragung ab. Lea'Sidhe musste jetzt gefunden werden. Und der fremde Drachenreiter musste sterben, als Strafe für seinen Frevel.

    Das erste was Cornelia Wandreiz verspürte, waren die Kopfschmerzen. Sie griff sich mit der rechten Hand an die Stirn, und ließ die Hand weitergleiten bis zu der Stelle wo es schmerzte. Eine dicke Beule war am Kopf zu spüren, und ihre Fingerspitzen wurden klebrig feucht. Als sie ihre Augen öffnete um das Klebrige an den Fingern zu begutachten, nahm sie nur dunkle und unscharfe Umrisse wahr. Und sie spürte, dass sie am Boden lag. Sie wollte sich auf ihren linken Arm stützen um sich aufzurichten, als ein brennender Schmerz ihren linken Unterarm durchzog.
    »Aaaahhh!«
    Sie erstarrte und schaute entsetzt auf ihren verkrampften Arm: ein Messer steckte darin. Der Dolch war unten in den Arm eingedrungen, und seine Spitze ragte oben aus der Haut heraus. Er hatte den Unterarm glatt durchstochen.
    Panikartig warf sie hilfesuchende Blicke hin und her. Ihr Arm brannte wie Feuer.
    » Hilfe!«, flüsterte sie leise und verzweifelt.
    Tränen schossen ihr in die Augen. Sie schaute sich immer wieder um, doch hier unten war niemand der sie hätte hören können. Ihr wurde allmählich gewahr, dass ihr niemand helfen würde. Sie war noch immer eine Gefangene dieser Höhle.
    Entmutigt und kraftlos lehnte sie sich zurück und schloss die Augen, doch die Lebensgeister ließen sie nicht ruhen.
    Hilfe konnte sie nicht erwarten, und hier sitzen bleiben war auch keine Option. Sie musste den Dolch herausziehen und sich den Arm verbinden.
    Ihr e rechte Hand setzte sich - wie von Geisterhand getrieben - in Bewegung und näherte sich dem Griff des Dolches. Sie kam sich vor wie eine Zuschauerin, die ein Geschehen gespannt verfolgte. Doch als ihre Hand den Griff berührte und ein scharfer Schmerz den linken Arm durchzuckte, wusste sie, dass sie keine Zuschauerin war, sondern das Opfer.
    Langsam und vorsichtig schlossen sich ihre Finger um den Griff. Sie holte tief Luft und kniff die Augen

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